Voltabox-Aktie: Besteht hier Kursfantasie?
Auf die verbesserten Quartalszahlen reagiert die Aktie von Voltabox (WKN: A2E4LE) nur geringfügig und notiert bei 1,50 €. Zuletzt fiel sie durch einen stetigen Rückgang seit Juni auf, insgesamt liegt der Kursverlust bei rund -36%. Ist das jetzt eine gute Einstiegsbasis?
ℹ️ Voltabox vorgestellt
Die in Paderborn ansässige Voltabox ist ein Systemanbieter für Elektromobilitätslösungen. Die Kerngeschäfte sind leistungsfähige Batterielösungen für Nutzfahrzeuge sowie Systeme für infrastrukturelle Energiegewinnung und entsprechende Nutzungsprodukte. Die Marktkapitalisierung beträgt 28 Millionen €.
Prognose angepasst
Zwei wichtige Ereignisse führten dazu, dass das Unternehmen seine Jahresprognose nach unten anpasste. Einerseits ist bei den Photovoltaik-Elementen ein Preisverfall festzustellen. Trotz einer hohen Nachfrage sinken die Preise, das liegt an der günstigen Fertigung in Asien und China.
Der zweite Grund für die Ertragssenkung ist eine Schadensersatzzahlung über 400.000 €. 2021 konnten zugesagte Batteriesysteme aufgrund der angespannten Liquiditätslage nicht geliefert werden. Durch die Zahlung ist diese Altlast damit erledigt, mit dem damaligen Auftraggeber besteht aber weiterhin ein Vertrauensverhältnis.
Beim Umsatz wird jetzt mit einem Wert von 11 Millionen € gerechnet, zuvor standen 12,8 Millionen € auf dem Zettel. Beim operativen EBITDA wird statt eines ausgeglichenen Ergebnisses jetzt mit einem Verlust von 1 Million € gerechnet. Für das kommende Geschäftsjahr geht die Gesellschaft von einem weiteren Umsatzanstieg von 50% aus.
Geschäftsentwicklung uneinheitlich ausgefallen
Wie in den beiden Vorquartalen wurde auch im dritten Quartal eine Verbesserung erzielt. Der am 16. November veröffentlichte Quartalsbericht fiel dementsprechend aus.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Geschäftsentwicklung extrem stark ausgefallen. Daher ist auch eine Betrachtung auf die Vorquartale sinnvoll. Der Umsatz in den ersten neun Monaten verbesserte sich auf 8 Millionen € – ein Jahr zuvor lag er bei 0,7 Millionen €. Ein sehr hoher Anteil resultiert aus dem Segment VoltaStore.
Beim operativen EBITDA-Verlust mit 1,1 Millionen € ist gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung um 0,6 Millionen € eingetreten, gegenüber dem ersten Halbjahr jedoch eine leichte Verschlechterung. Ohne die Schadensersatzzahlung liegt der operative Verlust mit 0,7 Millionen über dem Halbjahresverlust mit 0,4 Millionen €.
Operativ kann das dritte Quartal im Vergleich zu den Vorquartalen nicht überzeugen. Der Cashflow mit 0,9 Millionen € ist zufriedenstellend. Nach Abzug verschiedener Ausgaben verblieb ein freier Cashflow von 0,1 Millionen €.
Absolut gesehen sind die Zahlen sehr gering. Entscheidend ist jedoch der Trend, und dieser stimmt.
Neuer Schwung durch Kooperation erwartet
Durch die Kooperation von Voltabox mit dem Hard- und Softwareunternehmen INOMO sollen leistungsfähige Outdoor-Batterie-Container produziert werden. Die Produktion soll 2024 beginnen. Diese Hochvolt-Outdoor-Speicher sind speziell für Industriekunden entwickelt worden. Erste Interessenbekundungen liegen vor.
Sind höhere Kurse gerechtfertigt?
Der starke Anstieg bis zum Juni mit 2,40 € resultierte überwiegend auf zu hohen Erwartungen. Der Neustart ist mühsamer als gedacht. Die bisherige Geschäftsentwicklung geht in die richtige Richtung. Wichtig ist, dass die Ertragslage sich nachhaltig verbessert. Ohne operativen Gewinn kann der Neustart nicht gelingen.
Der Kursrückgang ist im Hinblick auf die unbefriedigende Ertragslage gerechtfertigt. Da im vierten Quartal mit keiner großen Änderung zu rechnen ist, sind die Prognosen für das nächste Geschäftsjahr entscheidend.
Mein Fazit: Vorläufig ist mit keinen nachhaltigen Kurserhöhungen zu rechnen. Die Aktie bietet risikoorientierten Anleger jedoch Chancen.
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