DAX-Ausblick: Geht die Rallye weiter?
Der DAX (WKN: 846900) bleibt im Bullen-Modus. In der vergangenen Woche gelang erneut das Kunststück mit fünf Gewinntagen am Stück. Es war bereits das zweite Mal innerhalb von drei Wochen, dass es dazu kam. Das größte deutsche Börsenbarometer gewann unter dem Strich fast 700 Punkte hinzu und stieg um +4,49% auf 15.919 Punkte. Gute Quartalsbilanzen und die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen sorgen für Kauflaune.
Die Stärke der Bullen zeigte sich auch daran, dass die deutschen Standardwerte an jedem Tag mit einer Aufwärtslücke in den Handel starteten und der Schlusskurs an vier von fünf Tagen oberhalb des Eröffnungskurses lag. Zu Wochenbeginn konnte der Abwärtstrend seit dem Rekordhoch von Ende Juli durchbrochen werden, was den Weg für weitere Kursanstiege ebnete. Am Mittwoch gelang zudem der Sprung über die 200-Tage-Linie, den Indikator für de langfristigen Trend. Auf der Oberseite rückt nun die 16.000-Punkte-Marke in den Fokus.
Inflation schwächt sich ab - Zinssenkungen eingepreist
Die Verbraucherpreisdaten in den USA haben gezeigt, dass die Teuerung weiter auf dem Rückzug ist und die Zinserhöhungen damit ihren Zweck erfüllen. In Kombination mit den gesunkenen Ölpreise führt dies dazu, dass Inflations- und Zinssorgen nachlassen und Marktteilnehmer nun die Frage umtreibt, wann die ersten Zinssenkungen erfolgen.
An den Terminmärkten wird eine erste von insgesamt vier Zinssenkungen für das kommende Jahr ab Mai eingepreist. Nicht nur die Fed, sondern auch die EZB dürfte ihren Zinsgipfel erreicht haben.
Das wirkt sich auch auf die Anleiherenditen aus, die ihr vorläufiges Hoch erreicht haben dürften und zuletzt wieder tiefer tendierten. Sinkende Anleiherenditen sorgen dafür, dass Aktien wieder an Attraktivität gewinnen.
November-Rallye vor Fortsetzung?
Die November-Rallye hat damit gute Chancen fortgesetzt zu werden. Während hierzulande keine Impulse mehr von Quartalsbilanzen ausgehen, da die laufende Berichtssaison vorüber ist, richten sich die Blicke der Anleger auf die Kapitalmarkttage von Rheinmetall und der angeschlagenen Siemens Energy.
In den USA steht am Dienstagabend nach Börsenschluss die Quartalsbilanz des Chipgiganten Nvidia auf der Agenda, dem wohl größten Profiteur des Trendthemas Künstliche Intelligenz. Die Kursrallye hat bereits einiges vorweggenommen und zwingt das Unternehmen förmlich dazu starke Zahlen vorzulegen.
Der Black Friday nach dem Thanksgiving-Feiertag am Donnerstag dürfte zeigen, wie es um den US-Konsum bestellt ist. Der medienwirksame Tag gilt auch als Signalgeber für das wichtige Weihnachtsgeschäft.
ifo-Geschäftsklimaindex am Freitag
An der Konjunkturfront geht es dagegen relativ ruhig zu, allenfalls der ifo-Geschäftsklimaindex, der am Freitag vorgelegt wird, könnte die Märkte bewegen. Nach einer Einschätzung der Landesbank Helaba könnte sich das wohl wichtigste Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft weiter verbessert haben. Dazu verweisen die Analysten auf die guten Vorzeichen durch den ZEW-Index, der im November zum vierten Mal in Folge gestiegen ist.
DAX kurz vor 16.000 Punkten
Der deutsche Leitindex hat sich seit den Tiefständen aus dem Oktober innerhalb von drei Wochen um mehr als 1.200 Punkte nach oben gearbeitet. Das entspricht einem Anstieg um fast +9%. Am Freitag stieg das Börsenbarometer im Hoch bis auf 15.952 Punkte, den höchsten Stand seit Mitte September.
Damit hat der DAX auch einen Großteil der zwischen Ende Juli und Ende Oktober erlittenen Verluste wieder aufgeholt. Die 16.000-Punkte-Marke ist fast erreicht. Wird sie überwunden, wäre ein Folgeanstieg zum Rekordhoch möglich, das sich bei knapp 16.529 Punkten befindet.
Etwas zur Vorsicht mahnt dagegen der Relative Stärke Index, der im DAX die kritische Schwelle von 70 überschritten hat, ab der für gewöhnlich von einem überkauften Marktumfeld gesprochen wird. Damit werden Gewinnmitnahmen und eine Gegenbewegung nach unten immer wahrscheinlicher. Ein mögliches Rücklaufziel wäre in diesem Fall die überwundene 200-Tage-Linie.
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