Sto: Darunter leidet die Aktie weiterhin
Auf die Vorlage der Quartalszahlen reagiert die Sto-Vorzugsaktie (WKN: 727413) am Montag mit einem Kursverlust von knapp -2% und steht aktuell bei 130,60 €. Zuletzt erholte sie sich wieder von dem starken Kursverlust seit Mai – in der Spitze hatte sie mehr als ein Drittel an Wert verloren. Was können Anleger jetzt von diesem Papier erwarten?
ℹ️ Sto vorgestellt
Die Sto SE & Co. KGaA, kurz Sto, ist ein Hersteller von Farben und Verputzmaterialien sowie von gedämmten Fassadensystemen. Zum Kerngeschäft gehören insbesondere Wärmedämm-Verbundsysteme, bei denen das Unternehmen eine weltweit führende Position einnimmt. Sto bietet diese Verbundsysteme für die Fassade wie auch für den Innenraum. Neben dem Hauptsitz im baden-württembergischen Stühlingen unterhält der Konzern Niederlassungen im Ausland. Die Marktkapitalisierung liegt bei knapp 331 Millionen €.
Belastungen gestiegen
Die Außenarbeiten am Bauobjekten sind sehr stark von den Witterungsverhältnissen abhängig. Diese waren im laufenden Jahr ungünstig. In der ersten Jahreshälfte war es zu kalt und zu nass, im dritten Quartal war das Wetter auch sehr durchwachsen. Das Resultat aus dieser Wetterlage ist, dass es deutlich weniger Außenarbeiten gab als erwartet. Dies wirkte sich negativ auf den Umsatz und Ertrag aus. Im laufenden Quartal ist mit keiner Änderung zu rechnen. Traditionell sind die Wintermonate die schwächsten Monate im Baugewerbe.
Der zweite Belastungsfaktor sind die hohen Zinsen. Das führt dazu, dass immer mehr Neubaumaßnahmen aufgehoben oder verschoben werden. Die Anzahl der Baugenehmigungen im Juli ist um 31,5% gegenüber dem Vorjahr gesunken. Auch bei Modernisierungsarbeiten wirken sich hohe Kreditzinsen negativ aus.
Alles in allem sind die Bedingungen derzeit nicht die besten.
Schwache Konjunktur hinterlässt Spuren
Nachdem die beiden Vorquartale rückläufig ausgefallen waren, setzte sich dieser Trend weiter fort. Dementsprechend fiel der am 20. November veröffentlichte Quartalsbericht aus.
Auf Konzernebene verringerte sich der Umsatz in den ersten neun Monaten um 4,1% auf 1,33 Milliarden €. Dabei fiel der Rückgang in Deutschland mit 5,6% stärker aus als der im Ausland mit 2,9%. Zu der Ertragslage wurden traditionell keine genauen Angaben gemacht. In dem Bericht wird lediglich erwähnt, dass das operative Ergebnis unter dem des Vorjahreszeitraumes und unter den eigenen Erwartungen liegt. Um dieser Ertragsverschlechterung entgegenzuwirken, wurde ein strengeres Beschaffungsmanagement eingeführt.
Jahresprognose erneut gesenkt
Aufgrund der Belastungsfaktoren sieht das Unternehmen sich erneut gezwungen, seine Umsatzprognose anzupassen. Bereits im August wurde diese deutlich gesenkt. Beim Jahresumsatz wird jetzt mit einem Betrag von 1,71 Milliarden € gerechnet, davor standen 1,76 Milliarden € auf dem Zettel.
An den Ertragszielen hält das Unternehmen jedoch fest. Danach sollen beim operativen EBT 117 bis 142 Millionen € erzielt werden. Im ersten Halbjahr lag das EBT bei 57,9 Millionen €; wenn das Ziel erreicht wird, dürfte der Wert im unteren Bereich liegen.
Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?
Momentan befindet sich die Vorzugsaktie in einer schlechten Situation. Sowohl beim Wetter als auch bei den Zinsen ist keine Verbesserung zu erkennen. Daher ist im vierten Quartal ebenfalls mit rückläufigen Werten zu rechnen.
Im Hinblick auf diese Belastungsfaktoren sind die weiteren Kursaussichten ungünstig. Da viel Negatives bereits eingepreist ist, rechne ich mit einem Abflachen des Kursrückgangs. Vor neuen Investitionen sollte erst eine nachhaltige Bodenbildung eintreten.
Was für die Aktie spricht, ist deren Dividendenrendite. Durch hohe Sonderdividenden liegt die Rendite momentan bei 3,8%. Ob die Sonderdividende von 4,69 € beibehalten wird, ist ungewiss.
Mein Fazit: Vorerst ist die Aktie uninteressant.
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