DAX-Überblick: Zum Start der Woche kaum verändert
Der DAX (WKN: 846900) ist zum Wochenstart ohne große Veränderungen geblieben und hat sich trotz zwischenzeitlich höherer Abgaben oberhalb der 15.900-Punkte-Marke gehalten. Der deutsche Leitindex büßte knapp 18 Punkte ein und ging -0,11% tiefer mit 15.901 Punkten aus dem Handel. Belastet wurde das Ergebnis durch einen Kurseinbruch bei Bayer. Von der Wall Street kamen derweil erneut positive Signale.
Am Morgen starteten die deutschen Standardwerte knapp unterhalb des Schlusskurses vom Freitag in den Tag, konnten das dabei entstandene Gap aber am Vormittag wieder schließen. In der Folge erreichte der DAX sein Tageshoch bei 15.929 Punkten. Fortan gewannen die Bären wieder die Oberhand und führten das Börsenbarometer am frühen Nachmittag auf ein Tief bei 15.854 Punkten.
Hier erwiesen sich die Hochpunkte vom Donnerstag als Unterstützung. Im weiteren Handelsverlauf erholten sich die Kurse auch dank einer weiter anziehenden Wall Street von ihrem Tagestief und schlossen letztlich knapp oberhalb der 15.900-Punkte-Marke.
Bayer-Crash drückt auf die Stimmung
Belastet wurden die Märkte durch den Crash beim Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer, dessen Aktie zeitweise bis zu -20% einbüßte und auf ein Tief seit 2009 absackte.
Ursächlich für den massiven Abverkauf war der Abbruch einer wegweisenden Phase-3-Studie beim Präparat Asundexian, dem großen Hoffnungsträger und Blockbuster-Kandidaten innerhalb der Bayer-Wirkstoffpipeline. Dazu kommt eine weitere Milliardenstrafe im Glyphosat-Prozess.
Das Kursdebakel bei Bayer erwies sich für den Gesamtmarkt als Stimmungskiller und sorgte dafür, dass Anleger zum Wochenauftakt das Risiko mieden.
Euro auf dem Vormarsch
Unterdessen setzt der Euro seine Klettertour gegenüber dem Dollar fort und stieg am Montag mit 1,0940 Dollar auf den höchsten Stand seit Ende August. Die Gemeinschaftswährung profitiert vor allem von der aktuellen Dollarschwäche angesichts der rückläufigen Inflation und in Erwartung erster Zinssenkungen im kommenden Jahr.
Erzeugerpreise weiter auf dem Rückzug
Auch hierzulande entwickelt sich die Inflation in die richtige Richtung. Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes sind die Erzeugerpreise im Oktober weiter zurückgegangen. Es war bereits der vierte monatliche Rückgang in Folge. Im Mittel verlangten die Produzenten gewerblicher Erzeugnisse 11% weniger als vor einem Jahr.
Für Verbraucher ist dies eine gute Nachricht, da sie Rückschlüsse auf die Entwicklung der Verbraucherpreise zulässt. Im Oktober waren die Verbraucherpreise mit einer Rate von 3,8% so langsam gestiegen wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Im Umkehrschluss steigen auch in Europa die Spekulationen auf baldige Zinssenkungen.
DAX behauptet sich über 15.900 Punkten
Der DAX hat sich am Montag trotz des Bayer-Fiaskos relativ schadlos gehalten und sogar einen Rücksetzer unter die 15.900-Punkte-Marke verhindert. Der große Widerstand bei 16.000 Punkten bleibt damit in greifbarer Nähe.
In der vergangenen Woche hatte der deutsche Leitindex gleich mehrere bedeutende Hindernisse überwunden und sich so eine gute Ausgangslage für die letzten Handelswochen in diesem Jahr erarbeitet. Die Saisonalität spricht für weiter steigende Kurse, da im November für gewöhnlich die beste Börsenzeit des Jahres beginnt.
Dazu kommt die deutliche Stimmungsaufhellung am Markt angesichts der rückläufigen Inflation und der jüngsten Zinssignale der Fed. Die Risikobereitschaft der Anleger dürfte daher weiterhin erhöht bleiben, was Aktien zugutekommt.
Wird die Widerstandsmarke bei 16.000 Punkten geknackt, wäre ein Folgeanstieg zum Ende Juli markierten Rekordhoch bei 16.528,97 Punkten möglich. Prallt der DAX nach unten ab, könnte es zu einem Rücklauf zum 200-Tagesdurchschnitt (SMA200) kommen, der aktuell bei 15.654 Punkten liegt.
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