HelloFresh-Aktie: Das Elend nimmt kein Ende
Die HelloFresh-Aktie (WKN: A16140) ist am Dienstag um weitere -8% abgestürzt und hat damit ein Tief seit Oktober 2019 markiert. Innerhalb eines Monates hat der Wert mehr als -40% verloren. Was treibt Anleger in die Flucht? Und wann könnte es eine Erholung geben?
ℹ️ HelloFresh vorgestellt
Die HelloFresh SE ist ein Anbieter sogenannter „Kochboxen“. Dabei handelt es sich um Pakete mit vorbereiteten Zutaten, vorwiegend aus lokalem Anbau, und einem Rezept. Diese können von Verbrauchern selbst zu Mahlzeiten zubereitet werden. Die Kochboxen von HelloFresh sind in Abonnements erhältlich. Neben Deutschland ist der Kochboxenversender in zahlreichen weiteren Ländern aktiv. Das 2011 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Berlin und ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX. An der Börse ist HelloFresh ca. 2,8 Milliarden € wert.
Die Jahresprognose wurde gekappt
Aktuell könnte das Umfeld für HelloFresh schlimmer nicht sein. Zurückhaltende Kunden, eine aufziehende Rezession und zusätzliches Misstrauen des Marktes belasten die Aktie des ehemaligen DAX-Konzerns. Letzteres zeigte sich besonders am Dienstag, als die Papiere um weitere -8% auf unter 15 € fielen, nachdem die Wettbewerbshüter der EU-Kommission Durchsuchungen beim Konkurrenten Delivery Hero durchgeführt hatten.
Nach Aussagen einiger Nachrichtenagenturen und Händler gehen viele davon aus, dass auch HelloFresh in diesen Fall verwickelt sein könnte. Konkrete Hinweise darauf gibt es allerdings bislang nicht.
Auf dem 3-Jahrestief
Egal, ob wahr oder falsch – die Aktie von HelloFresh ist nun auf ihrem tiefsten Stand seit Oktober 2019 und scheint weiterhin ins Bodenlose zu fallen. Auch nicht hilfreich sind dabei die Studien vieler Analysten, die die Kursziele für die Aktie weiter absenken. So etwa Goldman Sachs, die ihren fairen Wert für den Titel von 27,30 € auf 23,40 € reduzierten.
Dementsprechend muss man sich also die Frage stellen: Kann es bei HelloFresh überhaupt noch zu einer Erholung kommen?
Bodenbildung abwarten
Es ist zwar durchaus möglich, dass sich die Aktie des Kochboxenversenders erholt, aber nur in einem konjunkturell verbesserten Umfeld. Da Ökonomen jedoch zumindest für die kommenden sechs Monate fast mehrheitlich vom Gegenteil ausgehen, ist nicht wirklich absehbar, dass es zeitnah für den MDAX-Konzern wieder nach oben gehen kann.
Am wahrscheinlichsten ist daher eine Bodenbildung unter starker Volatilität für den Wert, die auch -30% oder tiefer vom aktuellen Niveau beginnen kann. Anleger sollten deswegen vorerst ihre Finger von dem Papier lassen und auf ein günstigeres Umfeld warten.
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