Amazon-Aktie: Sind die Streiks ein Problem?

Ausgerechnet am Black Friday wird Amazon (WKN: 906866) von Streiks durch Gewerkschaftsmitglieder heimgesucht. Doch welche Belastung bringt das wirklich für die Aktie?

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ℹ️ Amazon vorgestellt

Amazon mit Hauptsitz in Seattle im US-Bundesstaat Washington ist ein global agierender Online-Versandhändler mit einer breit gefächerten Produktpalette. In vielen Produktkategorien ist Amazon der weltweit führende Einzelhändler. Über die Verkaufs- und Logistikplattform des Konzerns können auch Privatpersonen und andere Händler ihre Produkte anbieten. Neben seiner marktführenden Position im E-Commerce ist Amazon über seine Sparte Web Services auch der weltweit größte Anbieter von Cloud Computing-Diensten. Amazon notiert im Nasdaq 100 sowie im S&P 500 Index und ist mit einem aktuellen Börsenwert von ca. 1,52 Billionen US$ das fünftwertvollste Unternehmen der Welt.

Das kommt zum falschen Zeitpunkt

Der Black Friday ist eines der wichtigsten Shopping-Events für E-Commerce-Unternehmen, allen voran den Branchenprimus Amazon. Umso schmerzhafter ist ein ausgerechnet an diesem wichtigen Datum in Europa ausgerufener Streik der Gewerkschaft Verdi. Dabei zeigten sich die Initiatoren sehr erfreut über die große Zahl an Demonstrierenden, die vom Unternehmen fordern, die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anzuerkennen sowie einen Tarifvertrag für gute und gesunde Arbeit zu unterzeichnen.

Allerdings dementierte Amazon die Auswirkungen auf sein Geschäft und lies durch einen Sprecher ausrichten, dass die Arbeit an den Standorten ohne Verzögerung weitergehe. Eine wesentliche Auswirkung auf das Geschäft wird auch vom Markt nicht erwartet. So liegt die Aktie des BigTech-Unternehmens am Freitagvormittag im europäischen Handel leicht zu.

Das Allzeithoch ist nicht mehr weit

Während die Nachrichten rund um die Streiks die Aktie kaum bewegen, gibt es positive Nachrichten rund um die Übernahme von iRobot. So soll der Hersteller von intelligenten Haushaltsutensilien von Amazon für knapp 1 Milliarde € übernommen werden.

Bisher hatten die Regulierungsbehörden der Transaktion allerdings keine Zustimmung erteilt, da nicht klar ist, wie Amazon mit den durch iRobot-Geräte generierten Daten umgehen will. Wie die Nachrichtenagentur Reuters nun aber berichtet, könnte die EU der Übernahme ohne Auflagen zustimmen, was ein großer Schritt in Richtung eines Erfolges ist.

Die Aktien von iRobot schossen daraufhin 36% auf ca. 40 US$ nach oben, was aber immer noch einiges Misstrauen gegenüber einem erfolgreichen Abschluss der Transaktion signalisiert, denn der gebotene Übernahmepreis liegt bei 51,75 US$.

Alle Aufmerksamkeit auf den Black Friday

Die Amazon-Aktie dürfte also ihre Erholung nach dem Test der 200-Tage-Linie im Oktober fortsetzen und könnte sogar ein weiteres Jahreshoch markieren. In den kommenden Tagen wird sich die Aufmerksamkeit vor allem auf die Erfolge bzw. Misserfolge des E-Commerce-Geschäftes am Black Friday richten, wenn erste Marktdaten zum Verbraucherverhalten bekannt werden.

Solange der Aufwärtstrend beim Titel intakt bleibt, kann man meiner Meinung nach einsteigen, muss aber mit einer Bewertung in Höhe des 55-fachen Gewinns und den zyklischen Risiken des Geschäftes warm werden können.

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