Bayer-Aktie: Das war noch nicht der Boden

Anleger, die glaubten, mit dem massiven Kurssturz am Montag hätte die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) endlich einen Boden gefunden, sahen sich in den darauffolgenden Tagen getäuscht. Im Laufe des Freitags stürzte das Papier des Pharma- und Chemiekonzerns abermals auf ein neues 17-Jahrestief. Hören die schlechten Nachrichten immer noch nicht auf?

ℹ️ Bayer vorgestellt

Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne. Der Konzern ist in die drei Geschäftsbereiche Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung) untergliedert. Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50. Der Konzern kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von ca. 32 Milliarden €.

Droht eine neue Klagewelle?

Der negative Newsflow für Bayer scheint einfach kein Ende nehmen zu wollen. Besonders die Lage rund um die juristische Aufarbeitung des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an.

In den letzten Tagen und Wochen verlor der Leverkusener Konzern einige Prozesse gegen Kläger, die wegen gesundheitlicher Folgeschäden im Zusammenhang mit der Verwendung von Roundup geklagt hatten. Wie es vor US-Gerichten üblich ist, wurden den Geschädigten sehr hohe Summen an Schadenersatz zugesprochen.

Bayer wird zwar in allen Fällen in Berufung gehen und mit hoher Wahrscheinlichkeit werden Richter die Schadenersatzsummen im Nachhinein noch verringern. Doch die verlorenen Prozesse haben einen Stein ins Rollen gebracht, der sich nun möglicherweise nicht mehr aufhalten lässt.

Ersichtlich wird dies am Ausmaß an Fernsehwerbung von US-Anwaltskanzleien, um für die Rechtsvertretung von glyphosatgeschädigten Personen zu werben. Im Oktober gaben Kanzleien angeblich fast 800.000 US$ für 4.000 Fernsehspots aus. Für kein anderes Thema gaben Kanzleien so viel Geld aus wie für „Glyphosat-Spots“.

Für Bayer sollte das ein Warnsignal sein. Kanzleien scheinen hohe Erfolgschancen in Klagen gegen den deutschen Konzern zu sehen. Die jüngst verlorenen Prozesse lassen sie Morgenluft wittern.

Alle Dämme gebrochen

Charttechnisch sind bei der Bayer-Aktie in den letzten Tagen, Wochen und Monaten alle Dämme gebrochen. In den letzten sieben Monaten hat der DAX-Titel fast die Hälfte seines Wertes eingebüßt. Die Aktie notiert auf dem Niveau von 2005. Eine Bodenbildung zeichnet sich angesichts ständig neuer Negativschlagzeilen nicht ab.

Bringt das den Konzern zu Boden?

Wie seit vielen Wochen schon rate ich Anlegern auch weiterhin vom Kauf der Bayer-Aktie ab. Alle, die glauben, sie könnten mit der Aktie ein Schnäppchen machen, irren sich meiner Meinung nach. Die Folgewirkungen von Glyphosat haben in meinen Augen durchaus das Zeug dazu, den Leverkusener Konzern zu Boden zu bringen.

Abertausende Klagen mit Millionen-Entschädigungssummen dürften selbst die finanziellen Ressourcen des DAX-Konzerns übersteigen. Das Rendite-Risiko-Verhältnis der Bayer-Aktie ist und bleibt für mich schlecht.

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