BYD-Aktie: Verkaufen wie Warren Buffett?

Die BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) verabschiedete sich mit einer schwachen Performance ins Wochenende. Am Freitag ging es mit dem Kurs des chinesischen Auto- und Batterieherstellers um über -4% bergab. Was steckt hinter dem Verkaufsdruck?

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ℹ️ BYD vorgestellt

BYD („Build your dreams“) ist ein chinesischer Mischkonzern, der vor allem im Bereich der Herstellung von Akkumulatoren und Automobilen tätig ist. Der im chinesischen Shenzhen ansässige Konzern stieg 2022 zum weltgrößten Hersteller von Elektro- und Hybridfahrzeugen auf. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 80 Milliarden € zählt BYD zu den wertvollsten Konzernen Chinas.

Die Internationalisierung läuft an

Eine konkrete Nachricht, die als „Kursdrücker“ infrage käme, gab es am Freitag nicht. Vielmehr überzeugte BYD in den letzten Tagen mit der Vorstellung eines weiteren Automodells. Auf der Autoshow in Guangzhou enthüllte BYD das Modell Sea Lion 07, ein Elektro-SUV, das es mit dem Tesla Model Y aufnehmen soll. Mit einer Preisspanne von rund 28.000 bis 36.000 US$ verkauft BYD den Sea Lion etwas unter dem Preisniveau des Tesla Model Y.

Inzwischen bietet Build Your Dreams mit seinen Marken BYD, Denza, Fang Cheng Bao und Yangwang ein ganzes Fahrzeuguniversum, das Autofahrern Modelle in allen Größen und Preisklassen zur Auswahl stellt. Gegenüber dem Hauptwettbewerber Tesla mit seiner eingeschränkten Modellpalette zweifellos ein Vorteil.

Auch international läuft es für BYD. Seit Beginn der Internationalisierung vor gut einem Jahr ist der chinesische Autohersteller in über 50 internationale Märkte eingetreten, darunter Australien, Brasilien, Deutschland und Japan.

So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Absatzzahlen in Übersee rasant steigen. Rund 7% der Gesamtverkäufe dürften bereits aus dem Exportgeschäft stammen.

Die Analysten-Community ist nach wie vor bullish in Bezug auf die BYD-Aktie. UBS und Bernstein Research sehen das Kursziel bei ca. 42,20 € – ein Upside von über 50% gegenüber dem aktuellen Kurs. Das Kursziel von Jefferies ist mit 38,80 € nur unwesentlich niedriger.

Ausbruch aus dem Seitwärtskanal

In den letzten drei Monaten bewegte sich die BYD-Aktie in einem sehr engen Seitwärtskanal zwischen 26 und 31 €. Durch den Kursrückgang am Freitag ist der Autotitel wieder ans untere Ende dieses Kanals gerutscht. Sollte der Widerstand bei ca. 26 € nicht halten, droht der Aktie ein weiterer Rücksetzer.

Weshalb verkauft Buffett?

Am meisten dürfte Anleger verwundern, dass vor dem Hintergrund der Erfolgsgeschichte von BYD Investorenlegende Warren Buffett seine Beteiligung am chinesischen Autobauer in den letzten 18 Monaten mehr als halbiert hat. Möglicherweise sieht Buffett schwierigere Zeiten auf die globale Automobilindustrie zukommen.

Keine Frage, der Wettbewerb zwischen den Autoherstellern war selten so hoch wie dieser Tage. In China liefern sich die Autokonzerne seit Monaten veritable Rabattschlachten.

Doch kaum ein Konzern ist so gut positioniert wie BYD, um als einer der Sieger aus diesen Schlachten hervorzugehen. Die Chinesen haben eine sehr umfassende, moderne und preislich enorm wettbewerbsfähige Modellpalette. Hinzu kommt die Tatsache, dass BYD seine Kosten im Griff hat und zu den profitabelsten Massenherstellern der Welt zählt.

Für mich ist die BYD-Aktie deshalb einer der Favoriten im Automobilsektor. Unter allen chinesischen Herstellern hat Build Your Dreams zweifellos die besten Chancen, sich zu einem internationalen Großkonzern zu entwickeln. Möglicherweise hat Warren Buffett seine Aktien zu früh verkauft.

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