Microsoft-Aktie nach OpenAI-Drama: Wie geht's weiter?
Die Microsoft-Aktie (WKN: 870747) bleibt nach dem dramatischen Hin und Her um den OpenAI-Chef Sam Altman auf Rekordkurs. Wie viel Kurspotenzial steckt dank dem KI-Geschäft noch in dem Tech-Titel?
ℹ️ Microsoft vorgestellt
Die Microsoft Corporation ist einer der wichtigsten IT-Konzerne der Welt und der weltweit größte Softwarehersteller. Zu den wesentlichen Produkten des Unternehmens mit Hauptsitz in Redmond im US-Bundesstaat Washington gehören das Betriebssystem Windows, das Büro-Softwarepaket Office, die Tablet-PC-Familie Surface und die Spielekonsole Xbox. Darüber hinaus ist Microsoft der zweitgrößte Cloud-Anbieter der Welt. Die Microsoft-Aktie ist Mitglied im US-Leitindex Dow Jones Industrial und im Technologieindex Nasdaq 100. Mit einem Börsenwert von 2,75 Billionen US$ ist Microsoft das zweitwertvollste Unternehmen der Welt.
6 Tage Drama um OpenAI-Chef
Die Partnerschaft von Microsoft mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI hat in den letzten Tagen starke Turbulenzen durchlebt. Zur Erinnerung: Vor zehn Tagen ist dem Tochterunternehmen ein Führungsstreit eskaliert, der zur zwischenzeitlichen Entlassung von CEO Sam Altman führte. Eine Gruppe von wichtigen Mitarbeitern stellte sich gegen die von Altman forcierte schnelle Kommerzialisierung der KI-Technologie und zog den Verwaltungsrat schließlich auf ihre Seite.
Wenige Tage später verkündete Microsoft einen Coup: die Verpflichtung von KI-König Altman für den eigenen Konzern. Schnell war auch die Rede davon, dass der 38-jährige Amerikaner ein ganzes Team mitbringen würde, um beim Software-Riesen ein eigenes KI-Projekt zu leiten.
Die zurückbleibende Belegschaft von OpenAI war von diesen Plänen alles andere als begeistert. 90% der Mitarbeiter drohten zu kündigen. Um einen riesigen Eklat zu vermeiden, ruderte Microsoft schließlich zurück: Sam Altman soll seinen CEO-Posten beim ChatGPT-Entwickler doch behalten und ein neues Vorstandteam zur Seite gestellt bekommen.
Wenig Kurspotenzial
Mit OpenAI und den dort entwickelten KI-Technologien hat sich Microsoft fraglos enorme Wachstumschancen ins Haus geholt. Aus meiner Sicht ist die Aktie dem realen Potenzial inzwischen jedoch weit vorausgeeilt.
Es zeigt sich derzeit, dass Unternehmen noch zurückhaltend sind, wenn es darum geht, neue KI-Tools zu kaufen. Für das Dezember-Quartal prognostiziert Microsoft nur ein 15%-Umsatzwachstum – nicht der monumentale Schub, der von zahlreichen Marktteilnehmern vorausgesagt wurde.
Mit dem jüngst erreichten neuen Allzeithoch nähert sich der Tech-Gigant einer Marktkapitalisierung von 3 Billionen US$ an. Das entspricht in etwa dem 12-fachen aktuellen Jahresumsatz. Demgegenüber werden Apple, Alphabet und Meta Platforms mit einem klaren Abschlag gehandelt, da sich die Umsatzbewertungen der anderen drei Konzern zwischen 5,5 und 7,5 bewegen.
Auch die Analysten trauen der Microsoft-Aktie derzeit keine große Upside mehr zu. 9 von 10 von ihnen bewerten den Titel zwar mit „Buy“ oder „Strong Buy“; das durchschnittliche Kursziel von knapp über 400 US$ deutet jedoch auf ein begrenztes Kurspotenzial.
Zeit, Gewinne zu realisieren?
Das einwöchige Drama um OpenAI-CEO Altman hat Gerüchten zufolge dazu geführt, dass sich Hunderte von OpenAI-Kunden bei Konkurrenten umgesehen haben. Ob sich die Angelegenheit als nachhaltig geschäftsschädigend herausstellt, bleibt abzuwarten.
Sicher ist, dass Microsoft derzeit mit einer Premium-Bewertung gehandelt wird. An dieser Stelle muss man sich Gedanken machen über Gewinnmitnahmen. Ein guter Ausgangspunkt für eine große KI-Rallye in den nächsten Jahren ist das meiner Meinung derzeit nicht.
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