Zscaler -6%: Darum fällt die Aktie trotz übertroffener Erwartungen

Die Aktie des Cloud-Sicherheitsunternehmens Zscaler (WKN:A2JF28) fällt am Dienstag um -6% auf 179 US$ – und das, obwohl man am Montagabend mit seinen Quartalszahlen die Schätzungen übertroffen hat. Was steckt dahinter und wie geht es mit dem Papier weiter?

Starkes Zahlenwerk

Eigentlich waren die Zahlen von Zscaler für das erste Quartal 2023/24 (per Ende Oktober) deutlich besser als die Schätzungen der Analysten. Konkret meldete das Unternehmen einen Gewinn von 67 Cents je Aktie, was ca. 18 Cents über den Erwartungen lag. Auch der Umsatz lief mit 496 Millionen US$ deutlich über den Prognosen ein und wuchs damit auch um fast 40% im Jahresvergleich.

Sind Zahlen gut und die Aktie fällt trotzdem, dann ist es zumeist der Ausblick des Unternehmens, der belastet. So allerdings nicht bei Zscaler. Mit Q2-Umsatzerwartungen von 505 Millionen bis $507 Millionen US$ (Konsens: 497 Millionen US$) konnte man ebenso überzeugen wie mit dem Gesamtjahresausblick von 2,09 Milliarden bis 2,10 Milliarden US$ (Konsens: 2,06 Milliarden US$).

Aktie fällt deutlich

Es scheint also keinen wirklichen Grund zu geben, warum die Aktie nachbörslich so stark nachgegeben hat. In den amerikanischen Medien wird als Ursache des Abverkaufs ein minimaler Miss bei den Calculated billings für das Gesamtjahr angeführt, jedoch ist der Hintergrund vermutlich ein anderer.

Denn frei nach dem Motto: "Sell the good News" haben Investoren die Aktie am Montagabend und Dienstag abgestoßen. Hinzu kam, dass bei 192 US$ ein starker Widerstand für die Aktie lauerte, den man bereits im September 2022 nicht hatte übersteigen können. Doch wenn der Abverkauf nur ein Kind von Psychologie und Chartbild ist: Sollten Anleger dann vielleicht bei dem Titel zuschlagen?

Titel jetzt interessant?

Grundsätzlich ist Zscaler definitiv eine spannende Aktie mit kräftigem Umsatzwachstum und der Chance in den kommenden Jahren ein richtig großer Player zu werden. Allerdings könnte dieser Weg steinig werden, denn kurzfristig sieht es nicht allzu gut für den Wert aus. So sehen einerseits die Analysten kein Kurspotenzial mehr, andererseits ist das Short-Interesse bereits auf 7% bei dem Titel angestiegen. Gepaart mit der Korrektur nach dem Abverkauf könnte es also in den kommenden Wochen und Monaten relativ unschön für Aktionäre werden.

Wer aber langfristig an das Unternehmen glaubt und auch einige Volatilität vertragen kann, der kann den Titel jetzt weiter halten oder einsammeln, was sich aus meiner Sicht über mehrere Jahre hinweg bezahlt machen könnte.