RWE-Aktie: Geht der Höhenflug weiter?
Die RWE-Aktie (WKN: 703712) hat sich seit Anfang Oktober sehr positiv entwickelt und einen Kursanstieg von mehr als +20% hingelegt. Am Mittwoch wurde ein neues 4-Monats-Hoch bei 40,06 € markiert. Besser als erwartete Quartalszahlen und ein überzeugender Kapitalmarkttag sorgen für Schwung. Was können Anleger jetzt noch erwarten?
ℹ️ RWE vorgestellt
RWE mit Sitz in Essen ist ein führender internationaler Energieproduzent und der größte Energieversorger in Deutschland. Das Kerngeschäft liegt in der Stromerzeugung, daneben ist der Konzern aber auch in den Bereichen Gas und Wasserstoff tätig. Der Wandel hin zur erneuerbaren Stromerzeugung wird aktiv vorangetrieben. Das Unternehmen ist im DAX gelistet und wird an der Börse aktuell mit 29,43 Milliarden € bewertet.
Starke Ergebniszuwächse
Mitte November konnten die Essener bereits mit besser als erwarteten Zahlen zum dritten Quartal punkten. In den ersten neun Monaten stieg der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) um mehr als 80% auf knapp 6,2 Milliarden €. Mit 90% entfiel der Großteil davon auf das Kerngeschäft. Der Überschuss betrug 3,8 Milliarden € und war damit ebenfalls über 80% höher aus als vor einem Jahr.
Zum Ergebniswachstum trugen ein erfolgreicher Energiehandel und der Ausbau der Kapazitäten zur Stromerzeugung bei. Beim Handel mit Energie verbesserten sich vor allem die Geschäfte mit Flüssiggas (LNG). Die Stromerzeugungskapazität konnte dank einer starken Investitionstätigkeit seit Jahresbeginn um etwa 6 Gigawatt (GW) erhöht werden.
Jahresziele nur bestätigt, aber...
Das Management bestätigte die Jahresziele, bezeichnete diese im gleichen Atemzug aber als konservativ. So soll das bereinigte EBITDA weiterhin einen Wert von 7,1 bis 7,7 Milliarden € erreichen und der bereinigte Überschuss bei 3,3 bis 3,8 Milliarden € liegen. Nach neun Monaten betrug der bereinigte Gewinn bereits 3,382 Milliarden €.
RWE ist dank der starken Geschäftsentwicklung auf einem guten Weg, die Jahresziele zu erreichen, und dürfte diese sogar übertreffen. Das kommt an den Märkten gut an.
Kapitalmarkttag findet viel Zuspruch
Nun richtete sich das Interesse der Anleger auf den Kapitalmarkttag, der in dieser Woche in London abgehalten wurde. Dabei stand vor allem der Ausbau der Erneuerbaren Energien im Fokus. Und in dieser Hinsicht werden die Investitionen deutlich höher ausfallen.
So sollen in den Jahren 2024 bis 2030 weltweit 55 Milliarden € für grüne Technologien investiert werden. Ziel ist es, die Kapazität für grünen Strom bis zum Ende des Jahrzehnts auf 65 GW zu erhöhen. Aktuell sind es 35 GW, wobei sich 100 Projekte mit einer Kapazität von 7,8 GW in 10 Ländern im Bau befinden.
EBITDA soll auf über 9 Milliarden € steigen
Die Investitionen werden sich erheblich auf die Profitabilität auswirken. So kalkuliert der Vorstand mit einer Steigerung des bereinigten EBITDA bis 2030 auf über 9 Milliarden €. Damit würde die jährliche Wachstumsrate in diesem Jahrzehnt bei durchschnittlich 14% liegen. Für den Nettogewinn veranschlagt RWE eine durchschnittliche Jahressteigerung um 12% auf einen Zielwert von 3 Milliarden €.
Darüber hinaus will man die Dividende jährlich um 5 bis 10% erhöhen. Für das Geschäftsjahr 2024 wurde eine Dividende von 1,10 € je Aktie in Aussicht gestellt. In diesem Jahr wurden noch 0,90 € ausgeschüttet.
Hat die Aktie noch Potenzial?
Die Wachstumspläne kommen an den Märkten gut an, auch die Analysten zeigen sich zufrieden. Goldman Sachs hob das Kursziel von 49,50 auf 51 € an, Barclays hält nun sogar einen Anstieg auf 55 € für möglich. Bernstein Research empfiehlt die Aktie weiterhin mit 48,50 € zum Kauf.
Mich überzeugen die Wachstumsziele ebenfalls. Schon jetzt laufen die Geschäfte rund, doch auch die Zukunft sieht vielversprechend aus, der Wandel hin zu Erneuerbaren Energien wird aktiv vorangetrieben. Das wird sich positiv auf die Ertragskraft auswirken. Auch wenn im kommenden Jahr mit schwächeren Ergebnissen gerechnet wird, bleibe ich positiv gestimmt.
Mit einem KGV von 6,5 ist die Aktie sehr attraktiv bewertet, dazu punktet der DAX-Titel mit einer ansehnlichen Dividendenrendite von 2,3%. Der Sprung über die 200-Tage-Linie (SMA200) sollte der Aktie einen weiteren Schub geben. Kurzfristig ist ein Anstieg zum Widerstand bei 43/44 € möglich.
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