Vinfast-Aktie: Es sieht nach Comeback aus

Nach einer sehr kurzen Phase der Euphorie nach ihrem Börsengang im August legte die Vinfast-Aktie (WKN: A3ESV6) den Rückwärtsgang ein und verlor bis Mitte November über 80% ihres Wertes. Doch seit zwei Wochen ist das Papier des vietnamesischen Autobauers massiv im Aufwind und schoss um über +50% in die Höhe. Darf man schon von einem Comeback sprechen?

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ℹ️ Vinfast vorgestellt

Vinfast ist ein 2017 gegründeter Elektroauto- und -motorradhersteller aus Vietnam. Das Unternehmen gehört mehrheitlich zum Mischkonzern Vingroup des vietnamesischen Milliardärs Pham Nhat Vuong. Seit 2019 verkauft Vinfast ein Sport Utility Vehicle und eine Limousine, die in einer Produktionsstätte in Vietnam gefertigt werden. Der Börsenwert von Vinfast beträgt aktuell rund 20 Milliarden US$.

Was macht ein Auto auf der Weltklimakonferenz?

Um von einem Comeback zu sprechen, ist es wahrscheinlich noch zu früh, denn dafür ist die Nachrichtenlage von Vinfast viel zu dünn. Die Aktien des asiatischen Autobauers reagieren aufgrund ihres sehr geringen Streubesitzes von nur rund 1,5% sehr sensibel auf jede Art von Information.

So löste die Meldung, dass Vinfast auf der derzeit in Dubai stattfindenden Weltklimakonferenz sein Luxusmodell VF 9 ausstellen wird, einen Begeisterungssturm an der Börse aus und katapultierte die Aktie am Donnerstag um +12% in die Höhe. Der VF 9 ist mit einem Basispreis von knapp über 80.000 US$ das Top-Modell der Vietnamesen.

Mit diesem Modell will sich Vinfast auf der Konferenz im Nahen Osten nicht nur als ernstzunehmender Hersteller von umweltfreundlichen Elektroautos präsentieren. Es ist auch eine Chance, sich neue Käuferschichten zu erschließen.

Derzeit verkauft Vinfast sieben Automodelle, zwei weitere sollen im kommenden Jahr auf den Markt kommen. Die Modellpalette des vietnamesischen Autoherstellers ist in der Tat breiter als die vieler anderer E-Autobauer, doch ein Blick auf die tatsächlichen Absatzzahlen liefert ein ganz anderes Bild. In den ersten neun Monaten des aktuellen Jahres hat Vinfast lediglich 21.300 Elektrofahrzeuge abgesetzt.

Eine charttechnische Trendwende

Das Chartbild der Vinfast-Aktie hat sich in den letzten beiden Wochen deutlich verbessert. Der Autotitel vollzog eine charttechnische Trendwende und befindet sich nun wieder in einem Aufwärtstrend.

Ein Nobody und Latecomer

Ich rate Anlegern trotzdem, die Finger von der Vinfast-Aktie zu lassen. Bereits in meinen Analysen rund um den Börsengang der Vietnamesen (zum Beispiel hier) habe ich vor der Aktie gewarnt und ihr einen gewaltigen Absturz vorhergesagt. Meine Prophezeiung ist wahr geworden.

An der Ausgangssituation von Vinfast hat sich in den letzten Tagen nichts geändert, weshalb ich auch nicht an ein Comeback der Aktie glaube. Das Unternehmen ist sowohl ein Nobody als auch ein Latecomer im internationalen Automarkt. Die aktuellen Probleme der größten Elektroautohersteller der Welt, BYD und Tesla, zeigen, dass selbst die Big Player der Branche mit Nachfrage- und folglich Margenproblemen zu kämpfen haben.

Ich sehe derzeit keinen Wettbewerbsvorteil von Vinfast, der die Bewertung des Unternehmens an der Börse rechtfertigt. Der Autotitel ist und bleibt eine reine Zockeraktie, die jeder vernünftige Investor nicht in seinem Portfolio haben sollte.

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