BAT-Aktie -7,5%: Das treibt Anleger zum Verkauf

Die Aktie des Tabak-Konzerns British American Tobacco (kurz: BAT; WKN: 916018) verliert am Mittwoch rund -7,5% an Wert und fällt im europäischen Handel auf ein neues Jahrestief. Aktuell notiert das Papier bei 27,22 €. Was reißt den Titel so kräftig nach unten? Und ist das eine große Chance, sich einen Dividenden-Aristokraten zu angeln?

Milliardenschwere Wertberichtigung verkündet

Mit nicht gerade erfreulichen Nachrichten schockiert der britisch-amerikanische Tabakkonzern BAT am Mittwoch seine Aktionäre. So musste das Unternehmen aufgrund sinkender Kundenzahlen und hohem Konkurrenzdruck, auch von rauchfreien Produkten, eine Wertberichtigung an seinen US-Zigarettenmarken vornehmen. Konkret beläuft sich diese Abschreibung auf satte 29,2 Milliarden US$, die man zuvor als Goodwill in der Bilanz hatte. Diese waren hauptsächlich 2017 in das Portfolio des Konzerns durch die 54,5 Milliarden US$ schwere Übernahme von Reynolds gekommen.

Aufgrund der schwierigen Situation musste BAT dazu auch seine Aussichten klein halten. So erwartet man für 2024 nur ein Wachstum im geringen einstelligen Prozentbereich. Für das laufende Jahr schätzt man das Umsatzplus lediglich noch auf 3 bis 5%. Aufgrund der schlechten Erwartungen dürften weitere Aktienrückkäufe damit im kommenden Jahr ausbleiben, so die Analystenstimmen.

Infolgedessen gab die Aktie in der Spitze mehr als -8% nach. Aktuell erholt sie sich leicht.

Geradliniger Abwärtstrend

Die Aussichten für den Tabakwert sind also nicht gerade rosig, wenngleich es weiterhin die Hoffnung um den Bereich der E-Zigaretten gibt. Dieser soll im kommenden Jahr erstmals Gewinne abwerfen, wobei der Anteil allerdings noch zu klein sein wird, um die Rückgänge im klassischen Tabakmarkt auszugleichen.

Dementsprechend überrascht es nicht, dass die Aktie nun praktisch auf Jahrestief notiert und zudem seit 2022 einen geradlinigen Abwärtstrend ausweist.

BAT-Aktie interessant?

Überraschenderweise fiel bei BAT das anschließende Votum der Analysten aber nicht vernichtend aus, wie von vielen Anlegern erwartet, sondern sogar leicht positiv. So betonte RBC, dass diese negativen Ausblicke bereits erwartet worden waren. Und Jefferies sprach die niedrige Bewertung des Unternehmens als einen potenziell interessanten Faktor an. Beide Häuser mahnten jedoch trotzdem zur Vorsicht.

Grundsätzlich hat sich am Geschäftsmodell von BAT durch die Abschreibung auch wenig geändert, nur die Bewertung wurde angepasst. Ob man hier allerdings investieren will, ist fraglich vor dem Hintergrund pessimistischer Anleger und einem starken Abwärtstrend.

Auf der anderen Seite ist BAT ein sogenannter Dividenden-Aristokrat mit steigenden Ausschüttungen seit 25 Jahren. Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividendenrendite mehr als 9,8%.