GameStop-Aktie: Zocker auf dem falschen Fuß erwischt

Nach einer kurzen, intensiven Kursrallye letzte Woche geht die GameStop-Aktie (WKN: A0HGDX) diese Woche schon wieder in die Knie. Am Dienstag und Mittwoch summierten sich die Kursverluste der Videospielkette an den US-Märkten auf -13%. Auch am Donnerstagmorgen geht die Talfahrt mit einem Minus von über 5% an den europäischen Börsen weiter. War die Rallye mal wieder auf heißer Luft gebaut?

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ℹ️ GameStop vorgestellt

GameStop ist ein US-Einzelhandelskette für Computerspiele und Unterhaltungssoftware. Die Kette betreibt weltweit mehr als 4.400 Filialen in Australien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada, Neuseeland und den USA. Das Unternehmen mit Sitz in Grapevine im US-Bundesstaat Texas ist an der Börse derzeit rund 4,5 Milliarden US$ wert.

Der Umsatz erodiert

Die jüngsten Kursverluste zeigen, dass Anleger sich mal wieder zu viel von den Quartalszahlen von GameStop erwartet haben. Der Umsatz der Kette belief sich im abgelaufenen Quartal auf 1,08 Milliarden US$, ein Rückgang von 9% gegenüber dem Vorjahr. Analysten hatten mit 1,18 Milliarden US$ einen deutlich höheren Umsatz erwartet.

Grund für den Umsatzrückgang ist eine Kombination aus schwacher Nachfrage und harter Konkurrenz. GameStop verliert sowohl Marktanteile an E-Commerce-Riesen wie Amazon als auch an Massenhändler.

Positiv überraschen konnte das Unternehmen hingegen beim Ergebnis. Aufgrund eines ambitionierten Kostensenkungsprogramms verringerte GameStop den Nettoverlust von ca. 95 Millionen US$ im dritten Quartal des Vorjahres auf rund 3 Millionen US$ im abgelaufenen Vierteljahr. Damit übertraf GameStop die Erwartung des Marktes leicht.

Die Erholung ist zu Ende

Die kurze Erholung der GameStop-Aktie ist schon wieder zu Ende. Es ist gut möglich, dass das Papier in den kommenden Tagen das Jahrestief bei 11,90 US$ testet.

Sollte es nicht halten, dürfte sich der im Juni begonnene langfristige Abwärtstrend fortsetzen.

Die Zocker haben sich verspekuliert

Die aktuelle Kursentwicklung erwischt viele Meme-Aktienzocker mal wieder auf dem falschen Fuß. Zahlreiche Spekulanten hatten in den letzten Tagen mit dem Kauf von Call-Optionen mit hohen Ausübungspreisen auf einen Kursanstieg der GameStop-Aktie auf über 20 US$ gewettet (sharedeals.de berichtete).

In meiner letzten Aktienanalyse habe ich davor gewarnt, auf steigende Kurse zu setzen. Die aktuelle Umsatzentwicklung zeigt, dass das Geschäftsmodell des Videospieleinzelhändlers zunehmend erodiert. Computerspieler kaufen ihre Spiele online oder gamen über die Cloud. Die Tage von Einzelhändlern sind auch in diesem Geschäftsbereich gezählt.

Hinzu kommt die generelle Warnung vor Meme-Aktien. Wie die Kursentwicklung der letzten Tage gezeigt hat, wird die GameStop-Aktie primär von Zockern getrieben, die auf kurzfristige Auf- oder Abwärtsbewegungen spekulieren. Mit einer fundamentalen Bewertung der Aktie hat das absolut nichts zu tun.

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