Vodafone-Aktie: Und wieder eine Etage tiefer
Die Vodafone-Aktie (WKN: A1XA83) hat zum Leidwesen ihrer Anteilseigner wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Der Kurs fällt am Dienstagmorgen unter die Marke von 0,80 € – so tief stand er zuletzt vor 26 Jahren. Ist das Vertrauen der Investoren dahin?
ℹ️ Vodafone vorgestellt
Die Vodafone Group ist ein international tätiges britisches Telekommunikationsunternehmen. Die Konzernzentrale befindet sich in London. Offizieller Sitz des Unternehmens ist Newbury. An der Börse ist der Konzern aktuell rund 21,36 Milliarden € wert.
Ein Chart des Grauens
Beim Blick auf den Chart der Vodafone-Aktie befällt einen das Grauen. Er zeigt nämlich, dass es seit Mitte Februar 2022 kontinuierlich bergab geht. Vom damaligen Stand bei 1,66 € hat das Papier mehr als die Hälfte seines Wertes eingebüßt. Allein in diesem Jahr sind es aktuell fast -18%. Und charttechnisch deutet leider auch nichts auf eine Trendwende hin.
Dass sich der Konzern in einer schwierigen Umbauphase befindet und er kontinuierlich Marktanteile verliert, vor allem im wichtigen Markt Deutschland, ist hinlänglich bekannt. Der enttäuschende Kursverlauf bildet das ab.
Zuletzt hatte Konzernchefin Margherita Della Valle konstatiert, man schreite voran, doch es müsse noch viel getan werden. Das wiederum kaufen ihr die Anleger offenbar nicht wirklich ab.
Analysten sind sich uneins
Wie schwierig die Vodafone-Aktie derzeit einzuschätzen ist, verrät auch der Blick auf verschiedene, teils gegensätzliche Aussagen der Analysten. Anfang Dezember hat die Deutsche Bank das Papier mit dem Votum „Kaufen“ versehen mit einem Kursziel von 165 Pence, umgerechnet 1,92 €. Die Begründung lautete, im kommenden Jahr würden im Telekomsektor die Früchte geerntet, 2023 litten die Unternehmen unter den Energiepreisen und hohen Zinsen. Auch Goldman Sachs empfiehlt „Kaufen“, allerdings mit einem deutlich geringeren Kursziel von 115 Pence oder 1,34 €.
Berenberg zeigt sich bei der Vodafone-Aktie deutlich skeptischer. Hier lautet die Einschätzung am heutigen Dienstag „Halten“ und das Kursziel 0,80 Pence, also 0,93 €. Begründung: Beim so wichtigen Deutschland-Geschäft seien wohl mehr Investitionen notwendig, als es das Vodafone-Management sehe. Barclays stuft das Papier auf „Gleichgewichten“ mit einem leicht erhöhten Kursziel von 0,92 Pence (1,07 €) und sieht weiterhin herausfordernde operative Trends.
Stolze Dividendenrendite
Wie sollen Anleger in diesem Dickicht der Meinungen den Durchblick bewahren? Letztlich wird das wohl nur gelingen, wenn sie selbst zu der Ansicht gelangen, dass die Briten den operativen Turnaround schaffen werden. Wer davon überzeugt ist, kann sich immerhin auf eine aktuell stolze Dividendenrendite von mehr als 10% verlassen, wobei an den Ausschüttungen bislang nicht gerüttelt worden ist.
Meiner Ansicht nach sehen wir aktuell verschärftes Tax-Loss-Selling bei der Aktie nach dem enttäuschenden Kursverlust in diesem Jahr. Doch die geschäftliche Entwicklung ist keineswegs so schlecht, wie der fallende Kurs suggeriert. Vodafone hat den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr zuletzt bestätigt und will ein um Sondereffekte bereinigtes operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDAaL) von 13,3 Milliarden € einfahren. Damit ist die Aktie zweifellos fundamental günstig bewertet.
Wer von sinkenden Zinsen im kommenden Jahr ausgeht, wovon insbesondere die hochverschuldeten Telekommunikationsunternehmen profitieren, kann meiner Meinung nach auf diesem Kursniveau durchaus zugreifen und sich mit der hohen Dividende trösten, falls es noch ein bisschen weiter abwärts gehen sollte. Ich persönlich glaube, dass das Ende der Talsohle in Sicht ist.
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