Aurubis-Aktie: Mehr Gewinn 2024, weniger Dividende
Die Aurubis-Aktie (WKN: 676650) hat nach den Skandalen rund um die groß angelegten Diebstähle einigen Ärger hinter sich. Nun hat das Management seine Aussichten für 2024 veröffentlicht. Wird jetzt alles besser für den MDAX-Konzern?
ℹ️ Aurubis vorgestellt
Die Aurubis AG mit Sitz in Hamburg produziert und recycelt Kupfer und Metalle. Das Unternehmen ist einer der größten Kupferproduzenten der Welt. Neben dem traditionellen Primärgeschäft der Metallerzeugung spielt die Wiederverwertung von Altmetallen eine immer größere Rolle. Zusätzlich zum Hauptstandort Hamburg ist Aurubis in zahlreichen Ländern der Welt mit Werken und Niederlassungen vertreten. Die Aktie notiert im deutschen Nebenwerteindex MDAX und ist ca. 3,4 Milliarden € an der Börse wert.
Gedämpfte Stimmung bei Anlegern
Am Mittwoch legte der MDAX-Konzern Aurubis seine Prognose für 2024 vor und traf auf gedämpfte Stimmung bei den Aktionären. Die Aktie verlor nach der Publikation nämlich rund -1%. Dies überrascht, denn im kommenden Jahr will das Unternehmen nach dem Betrugsfall in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages wieder auf den Wachstumskurs zurückfinden.
Von CEO Roland Harings hieß es:
Auch für das aktuelle Geschäftsjahr sind wir davon überzeugt, weiter von starken globalen Entwicklungen wie der Elektrifizierung, der Kreislaufwirtschaft und der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit zu profitieren.
Konkret soll der Vorsteuergewinn bis zum Ende des Geschäftsjahres im Oktober 2024 auf 380 bis 480 Millionen € steigen, nachdem er 2023 bei 349 Millionen € gelegen hatte. Das ändert allerdings nichts mehr daran, dass der Konzern im kommenden Jahr wegen des Betrugsfalls weniger Dividende zahlen wird. Das Management schlug am Mittwoch eine Ausschüttung von 1,40 € je Aktie vor, nachdem es im Vorjahr 1,80 € gewesen waren. Die Dividendenrendite liegt somit für 2024 bei bescheidenen 1,8%.
Weiter Ärger um die Diebstähle
Außerdem zieht der Skandal rund um die Diebstähle bei Aurubis weiterhin seine Kreise. So beauftragte der Aufsichtsrat kürzlich die Rechtsanwaltskanzlei Hengeler Mueller damit, die Verantwortung des Vorstandes im Kontext der Straftaten zu prüfen. Hier droht noch einiges an Ungemach, wie sich aus einer offiziellen Mitteilung entnehmen lässt:
Der Aufsichtsrat kann derzeit weder ausschließen, dass die amtierenden Vorstandsmitglieder unverändert ihr Amt fortführen, noch kann er ausschließen, dass es zu einer vorzeitigen Trennung von einzelnen oder mehreren Vorstandsmitgliedern kommt bzw. der Vorstand umstrukturiert wird.
Zu viele Probleme
Angesichts der aufgeheizten Nachrichtenlage, der Seitwärtsbewegung im Chart und der gekürzten Dividende gibt es für mich wenige Gründe, aktuell in Aurubis zu investieren. Einzig ein antizyklisches Investment könnte hier sinnvoll sein, wenngleich es bei der Zyklik der Branche Jahre dauern kann, bevor Anleger die Früchte dieser Spekulation ernten.
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