Vodafone-Aktie: Eine Perle für Dividenden-Jäger?

Die Vodafone-Aktie (WKN: A1XA83) hat sich etwas von ihrem Tief gelöst, kommt aber noch nicht entscheidend vom Fleck. Aktuell notiert sie bei rund 0,79 €. Analysten rätseln, wie es mit dem britischen Konzern weitergeht. Ist das Papier zu derzeitigen Kursen ein Schnäppchen für Dividenden-Jäger?

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ℹ️ Vodafone vorgestellt

Die Vodafone Group ist ein international tätiges britisches Telekommunikationsunternehmen. Die Konzernzentrale befindet sich in London. Offizieller Sitz des Unternehmens ist Newbury. An der Börse ist der Konzern aktuell rund 21,22 Milliarden € wert.

Starke Nerven gefragt

In diesen Tagen kurz vor dem Jahresende fragen sich viele Anleger, die auf passives Einkommen abzielen, ob sie die Vodafone-Aktie aufgrund der hohen Dividende von aktuell mehr als 11% ins Depot holen sollten. Schon im vergangenen Jahr war das so – und wer das seinerzeit bejaht hat, der blickt leider auf einen Kursverlust in 2023 von -18,5%.

Unterm Strich steht also für diese Anleger und erst recht für die, welche das Papier schon länger halten, eine negative Rendite. Der Mehrjahreschart spricht hier Bände: Seit 2018 beträgt das Kursminus 54%. Starke Nerven und Geduld sind mithin gefragt und der Glaube daran, dass die vielbeschworene Trendwende endlich gelingt.

Alarmierender Kundenschwund

Die Mitte November vorgelegten Geschäftszahlen waren nicht das, was Investoren erhofft hatten, wie wir in diesem Artikel beleuchtet haben. Vor allem der besorgniserregende Schwund von Kabel- und DSL-Kunden setzte sich fort und alarmierte die Anleger erneut.

Von „ersten Früchten“ der Anstrengungen zum Konzernumbau sprach Vodafone-Chefin Margherita Della Valle seinerzeit, aber gleichzeitig davon, es müsse noch viel mehr getan werden.

Immerhin schreitet die Verschlankung des Telekommunikations-Riesen, die mit einem rigorosen Sparkurs einhergeht, voran. Jüngsten Medienberichten zufolge soll Swisscom ein Angebot für Vodafone Italia planen. Offiziell bestätigt wurden diese bislang nicht. Vom Spanien-Geschäft hatten sich die Briten bereits getrennt.

Analysten sehen höhere Kurse

Die Einschätzungen der Analysten geben kein einheitliches Bild ab. Nur in einem sind sie sich offenbar einig: Alle sagen höhere Kurse voraus. Vor wenigen Tagen hat die britische Investmentbank Barclays ihre Einstufung „Gleichgewichten“ mit einem Kursziel von 0,92 Pence (1,06 €) untermauert. Analyst Maurice Patrick zeigt sich skeptisch, denn der Ansatz von Vodafone werfe mehr Fragen auf, als er Antworten gebe.

Der Deutsche Bank Research ist erheblich optimistischer. Hier lautete die am 19. Dezember bestätigte Einstufung nach wie vor „Kaufen“ mit einem Kursziel von 165 Pence (1,95 €), wobei Marktbeobachter Robert Grindle insbesondere das Übernahmeangebot von Illiad für das Italien-Geschäft von Vodafone positiv bewertete.

Aufschwung nach beendetem Tax-Loss-Selling?

Frustrierten Anlegern helfen die unterschiedlichen Einschätzungen zu der Aktie und ihren Aussichten vermutlich wenig. Meiner Meinung nach könnte zumindest folgender Aspekt einen Anhaltspunkt bieten: Einschließlich heute sind es nur noch wenige Handelstage bis zum Jahresende – somit endet dann unweigerlich das sogenannte Tax-Loss-Selling, bei dem Aktien mit Verlust verkauft werden, um sich zuvor gezahlte Gewinnsteuern zurückzuholen.

Wer sich den Jahreschart ansieht, erkennt, wie es Anfang 2023 war: Die Vodafone-Aktie kletterte von 0,97 € am 2. Januar bis auf 1,16 € Mitte Februar um rund +20%, ehe wieder der Niedergang einsetzte. Aus meiner Sicht spricht viel für eine Wiederholung, sodass die Aktie aktuell auf jeden Fall für kurzfristig orientierte Trader interessant sein dürfte.

Fundamental günstig, üppige Dividende

Dass der Titel bei einem KGV von 2 fundamental günstig bewertet ist und somit auch für langfristig denkende Investoren spannend ist, liegt auf der Hand. Zumal die Aktie mit einer derzeitigen Dividendenrendite von 11,39% glänzt und Vodafone bislang nicht angedeutet hat, die Ausschüttungen kürzen oder gar streichen zu wollen.

Fazit: Aus meiner Sicht können Anleger die Vodafone-Aktie derzeit gut kaufen. Ich bin jedenfalls dabei und setze darauf, dass sich die Lage im nächsten Jahr bei sinkenden Zinsen für den Telekommunikations-Riesen stark verbessern wird.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Vodafone. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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