Nike-Aktie: Was gibt es hier zu meckern?

Die Nike-Aktie (WKN: 866993) stürzte nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen um rund -11% ab und notiert aktuell bei 108 US$. Die Marktexperten waren enttäuscht, dementsprechend negativ waren viele Kommentare. Insgesamt zeigt der Chart eine deutliche Erholung vom Tief im September. Ist dieser Kurseinbruch übertrieben?

Nike

ℹ️ Nike vorgestellt

Nike mit Hauptsitz in Beaverton im US-Bundesstaat Oregon ist der weltgrößte Sportartikelhersteller vor den beiden deutschen Herausforderern Adidas und Puma. Im Vordergrund der Geschäftsaktivitäten stehen Design, Entwicklung und Vertrieb qualitativ hochwertiger Sportausrüstung. Neben eigenen Brand-Stores und Online-Shop erfolgt der Absatz über den Groß- und Einzelhandel. Die Marktkapitalisierung beträgt 132,2 Milliarden US$.

Nachfrage weiterhin schwach ausgefallen

Die Kaufzurückhaltung im Bereich der Sportartikel der vergangenen Quartale setzte sich auch im zweiten Quartal weiter fort. Das geht aus dem am 21. Dezember veröffentlichten Quartalsbericht hervor. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verringerte sich der Umsatz währungsbereinigt um 1% auf 13,4 Milliarden US$. Im Vergleich zum Vorquartal verbesserte er sich jedoch um 3,8%.

Schwachpunkt bleibt weiterhin der Umsatz im Großhandelsbereich – hier ist ein Rückgang von 3% auf 7,1 Milliarden US$ eingetreten. Die anderen Absatzwege zeigen eine positive Entwicklung.

Wichtiger ist jedoch die Ertragslage, und diese entwickelte sich hervorragend. Hier machten sich die Kosteneinsparungen bemerkbar. Die Bruttomarge verbesserte sich um 170 Basispunkte auf 44,6%. Der verwässerte Gewinn pro Aktie (EPS) stieg um 21% auf 1,03 US$.

Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung zufriedenstellend ausgefallen. Positiv ist, dass der Lagerabbau weiter Fortschritte macht.

John Donahoe, Präsident und CEO von Nike, kommentierte das abgelaufene Quartal so:

Unsere Ergebnisse für das zweite Quartal haben gezeigt, wie wir in unseren Schlüsselbereichen Innovation und Wachstum wieder an die Spitze kommen. Dieses Quartal zeigte eine starke Leistung unseres Teams, während wir uns auf unsere Ziele konzentrieren.

Profitables Wachstum angestrebt

Der US-Konzern verfolgt das Ziel, zukünftig profitabel zu wachsen. Hierzu dient vor allem das eingeleitete Restrukturierungsprogramm. Demnach sollen in den nächsten drei Jahren insgesamt 2 Milliarden US$ eingespart werden. Neben einem Personalabbau erfolgt eine Optimierung des Produktportfolios sowie ein Ausbau der Automatisierung im Fertigungsprozess.

Mittelfristig wird auch wieder mit einem stärkeren Umsatzwachstum gerechnet. Große Sportereignisse wie die anstehende Fußball-Europameisterschaft sowie Olympia 2024 werden für wichtige Impulse sorgen.

Lohnt sich jetzt wieder ein Einstieg in die Aktie?

Der Kursrückschlag sollte nicht überbewertet werden. Dass die Analysten beim Umsatz mehr erwarteten, ist in der jetzigen Wirtschaftslage nicht gerechtfertigt. Die Haushalte geben für Luxusartikel weniger aus, auch in China läuft es wirtschaftlich nicht rund.

Viel wichtiger als das ausgebliebene Umsatzwachstum ist für mich die Verbesserung der Ertragslage. Hier zeigten sich bereits erste Effekte des Kostenmanagements. Die Ankündigung des zukünftigen Sparprogramms wird sich positiv auf die weitere Ertragslage auswirken. Einmalige Kosten werden das dritte Quartal erheblich belasten, danach dürften die Gewinne deutlich steigen.

Insgesamt bin ich für die weitere Kursentwicklung positiv eingestellt und halte einen Kurs von 128 US$ für gerechtfertigt. Auf dem Weg dorthin wird es immer wieder zu stärkeren Rückschlägen kommen, Kursgewinne sollten daher gelegentlich realisiert werden.

Einige Analysten haben ihre Kursziele wegen der schwachen Umsatzentwicklung deutlich reduziert, die Mehrzahl ist jedoch zuversichtlich und erwartet Kurse von 127 bis 142 US$. Lediglich Jefferies sieht die Aktie mit einem Zielkurs von 110 US$ momentan für fair bewertet. Die Bedenken einiger Analysten teile ich nicht.

Mein Fazit: Die wirtschaftliche Gesamtentwicklung ist positiv, hiervon wird die Aktie weiterhin profitieren. Regelmäßige Gewinnrealisierungen sollten erfolgen, denn die Aktie bleibt weiterhin volatil.

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