Ford-Aktie: Rekorde, aber kein Kurssprung
Bei der Ford-Aktie (WKN: 502391) läuft es nicht. Selbst Wachstum bei den Auslieferungszahlen stimmt Aktionäre anscheinend nicht zufrieden. Was steckt dahinter? Und was muss passieren, damit Ford wieder in die Spur findet?
ℹ️ Ford vorgestellt
Die Ford Motor Company mit Sitz in Detroit im US-Bundesstaat Michigan ist einer der ältesten, traditionsreichsten und größten Autohersteller der Welt. Mit einem Absatz von 4,2 Millionen Fahrzeugen (2022) ist Ford der siebtgrößte Autobauer weltweit. Gegründet 1903 durch Henry Ford, sorgte der Autohersteller durch die Einführung der Fließbandproduktion im Jahr 1913 für eine Revolution in der Automobilproduktion. Ford ist Mitglied im US-Aktienindex S&P 500 und derzeit an der Börse ca. 45,5 Milliarden US$ wert.
Lieferwachstum bei Ford
Zum Jahresstart hat Ford, wie die meisten anderen Autobauer, seine Auslieferungszahlen im Inland (USA) für das Gesamtjahr 2023 gemeldet. Insgesamt konnte der Detroiter Konzern 1.995.912 Fahrzeuge absetzen, was einem Plus von 7,1% zum Vorjahr entspricht. Zu dem Ergebnis trugen auch Rekorde bei der Auslieferung von Elektroautos bei. Unter dem Strich wurden 72.608 Vehikel (18% mehr als 2022) an den Mann gebracht.
Im Lkw-Bereich gab es ähnlich gute Ergebnisse. Insgesamt konnte das Unternehmen 1.081.777 Einheiten (13% mehr als im Vorjahr) absetzen, wobei auch hier die Elektromodelle mit einem starken Wachstum (51%) zum Rekord beitrugen.
Durch die guten Zahlen war der Autobauer der drittgrößte Absetzer für den amerikanischen Markt im Jahr 2023.
Sorgen über Sorgen
Trotz dieser guten Ergebnisse blieb eine Bewegung bei der Ford-Aktie allerdings aus. Hintergrund: Die Probleme des Unternehmens bleiben weiterhin gewaltig – absehbar sinkende Nachfrage nach Verbrennern, eine E-Auto-Sparte mit kleinem Marktanteil und hohen Verlusten sowie der Preisdruck, den primär asiatische Hersteller im Elektro- und Verbrennungssegment auf den globalen Markt ausüben.
Daher ist es kaum überraschend, dass sich Ford in einem langfristig starken Abwärtstrend befindet. In den kommenden Tagen dürfte die Aktie deswegen einen Test der 100-Tage-Linie durchführen, was über die weitere kurzfristige Entwicklung entscheiden dürfte. Langfristig bleiben die Aussichten hingegen negativ.
Das muss passieren
Dementsprechend benötigt es deutliche operative Verbesserungen bei Ford, um wieder in die Spur vor der Transformation zur Elektromobilität zu kommen. Ob der Konzern dazu noch in der Lage ist, erscheint fraglich. Sollte es aber gelingen, ist man mit einer der bekanntesten weltweiten Automobilmarken wieder in einer guten Position.
Bis aber keine Ansätze einer solchen Entwicklung zu sehen sind, bleibt die Aktie aus meiner Sicht eine reine Spekulation, verbunden mit sehr viel Hoffnung. Wer dies in Erwägung zieht, sollte wissen: Es kann lange dauern, bevor eine Erholung einsetzt, und kommt sie nicht, erlebt man als Aktionär vermutlich den langsamen und schmerzvollen Niedergang eines Traditionsunternehmens mit.
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