Bitcoin: Darum sorgt ETF-Zulassung für Kurszittern
Die Kryptowelt hat einen neuen Meilenstein erreicht – diesmal wirklich: Die SEC hat den Anträgen der großen Investment-Player zugestimmt, Bitcoin in Form eines börsengehandelten Fonds anbieten zu dürfen. Der Handel mit den Spot-Bitcoin-ETFs könnte schon diesen Donnerstag beginnen. Der Kurs der wichtigsten Kryptowährung gibt jedoch zunächst um -1,5% nach. Was steckt dahinter? Und was bedeutet die Zulassung für den weiteren Kursverlauf?
ℹ️ Bitcoin vorgestellt
Der Bitcoin, kurz BTC für Bitcoin Core, wurde am 3. Januar 2009 von Satoshi Nakamoto (Pseudonym) als Antwort auf die Finanzkrise 2007 bis 2009 ins Leben gerufen. Die Kryptowährung basiert auf einem dezentral organisierten Buchungssystem, bei dem Zahlungen kryptographisch legitimiert und über ein Peer-to-Peer-Netzwerk (P2P) abgewickelt werden. Diese dezentrale Datenbank ist die sogenannte Blockchain.
Bitcoin-ETF genehmigt – diesmal wirklich
Am Vortag war es noch eine gefälschte Mitteilung, nun ist es offiziell: Die US-Börsenaufsicht SEC gibt grünes Licht für den Bitcoin-ETF.
So hat die Behörde am späten Mittwochabend bekannt gegeben, dass sie börsengehandelte Fonds (ETFs) zulassen wird, die den Kurs von Bitcoin, der Mutter aller Kryptowährungen abbildet. Alle entsprechenden Anträge der Investmentgesellschaften wie BlackRock, VanEck und Co. werden damit genehmigt.
Schon an diesem Donnerstag könnten demnach die ersten Produkte in den Handel starten.
SEC-Chef warnt Anleger
SEC-Chef Gary Gensler sprach in der Mitteilung von einem Wendepunkt für die Kryptoindustrie und ihre wichtigste Währung. Dabei betonte er jedoch, dass er dem Bitcoin nach wie vor skeptisch gegenübersteht:
Bitcoin ist in erster Linie ein spekulativer, volatiler Vermögenswert, der auch für illegale Aktivitäten wie Geldwäsche, die Umgehung von Sanktionen und Terrorismusfinanzierung genutzt wird.
Die zahllosen Privatanleger, die die Entscheidung mit Spannung erwartet haben, sollten daher vorsichtig bleiben, so der Börsenhüter.
„Sell the news“ hält sich in Grenzen
Kurz nachdem die Genehmigung des Spot-Bitcoin-ETFs bekannt gegeben wurde, gab der Bitcoin-Kurs nach und notiert zurzeit -1,5% tiefer bei 45.958 US$.
Die Vorfreude auf die frohe Botschaft hat den Kurs der Kryptowährung in die Höhe getrieben. Daher gab es bereits Spekulationen, dass die Zulassung von Bitcoin-ETFs zu einem „sell the news“-Ereignis führen könnte, bei dem Anleger Gewinne mitnehmen, nachdem das erwartete Ereignis eingetreten ist.
Langfristig ist jedoch damit zu rechnen, dass die Zulassung dem Bitcoin und anderen Krypto-Assets Rückenwind geben wird.
Der Zugang für Retail-Investoren vereinfacht sich und auch Finanzberater, Banken etc. können das Instrument nun problemlos in ihre Strategien zur Vermögensallokation einbeziehen.
Kursstütze Halving
Ein weiterer Faktor, warum ein größerer Bitcoin-Ausverkauf nach der ETF-Zulassung wohl ausbleiben wird, dürfte das bevorstehende Halving der Kryptowährung sein.
Diese Bitcoin-Halbierung findet alle vier Jahre statt und ist eine Verringerung der Belohnung, die Miner für das Hinzufügen neuer Blöcke in die Bitcoin-Blockchain erhalten. Viel Hardware zur Überprüfung von Transaktionen wird dann obsolet, da sie zu viel Energie benötigt, um kosteneffizient betrieben zu werden.
Die Schürfer müssen einen Teil ihrer Ausrüstung damit abschreiben und produzieren schließlich weniger Bitcoins, die sie auf dem Markt verkaufen können.
Bitcoin und Co. neu legitimiert
Die Genehmigung kann als Zeichen gedeutet werden, dass die etablierten Finanzinstitute Vertrauen in den Bitcoin haben – trotz der aufsehenerregenden Marktabstürze und Firmeninsolvenzen der letzten 18 Monate.
Im vergangenen Jahr kam es noch zu umfangreichen Strafverfolgungsmaßnahmen gegen Branchenführer, darunter die Verurteilung des FTX-Gründers Sam Bankman-Fried und mehrere Verfahren gegen Binance und seinen Gründer Changpeng Zhao.
Nach diesen Rückschlägen erhält der Bitcoin wieder viel Legitimation als Anlageklasse, während die großen Finanzkonzerne die Kryptowährung nun schrittweise in den Mainstream integrieren werden.
Einige Analysten gehen davon aus, dass der Bitcoin-ETF allein im laufenden Jahr 50 bis 100 Milliarden US$ an Investments nach sich ziehen wird und den Kurs so womöglich auf bis zu 100.000 US$ treiben könnte.
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Interessenkonflikt: Der Mitarbeiter von sharedeals.de halten Anteile an Bitcoin. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Sie beabsichtigen, die Anteile – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.