Siemens Energy-Aktie: „Das Schlimmste ist vorbei“ – kaufen oder warten?
Die Siemens Energy-Aktie (WKN: ENER6Y) springt am Donnerstagmorgen um +5% hoch. Zuvor hatte Aufsichtsrats-Chef Kaesar in Davos durchblicken lassen, dass bei Gamesa nun „das Schlimmste vorbei“ sei. Risiko und Chance hielten sich bei dem DAX-Titel bislang die Waage. Ist aus Anlegersicht nun der Zeitpunkt da, um einzusteigen?
ℹ️ Siemens Energy vorgestellt
- Die in München ansässige Siemens Energy AG ist ein Strom- und Gaskonzern im Bereich der konventionellen und erneuerbaren Energien.
- Der Konzern fertigt Systeme im Bereich der Energieerzeugung und -übertragung wie Windkraftturbinen, Dampf- und Gasturbinen, Generatoren, Transformatoren und sonstige Kraftwerkstechnik.
- Siemens Energy entstand 2020 durch eine Abspaltung aus dem Siemens-Konzern.
- Die Aktie ist Mitglied im deutschen Leitindex DAX, die Marktkapitalisierung beträgt derzeit rund 7,6 Milliarden €.
Aktie springt hoch, „das Schlimmste ist vorbei“
Nach drei schlechten Börsentagen mit jeweils rund -3% Kursverlust ist die Siemens-Energy-Aktie am Donnerstagmorgen um rund +5% auf knapp 12 € hochgesprungen. Schließlich ging sie mit einem Plus von 3,44% bei 11,72 € aus dem Handel.
Anleger honorieren augenscheinlich die aus ihrer Sicht erfreulichen Aussagen, die Aufsichtsrats-Chef Joe Kaeser am Mittwoch in Davos über die firmeninterne Gamesa-Analyse gemacht hat. Demnach hat das Unternehmen seit seiner letzten Stellungnahme im November keine neuen Fehler in seinen neuen Onshore-Windturbinen entdeckt.
„Das Schlimmste ist vorbei“ fasste Kaeser zusammen und fügte hinzu, dass derzeit keine weiteren strukturellen Veränderungen erforderlich seien.
Viel Upside, und viel Unsicherheit
Damit gilt es für das Management um CEO Christian Bruch nun, den Gamesa-Turnaround zu schaffen, um in der Windkraftsparte wie versprochen 2026 wieder profitabel zu sein.
Insgesamt hat der DAX-Konzern ein beträchtliches Upside-Potenzial durch einen immensen Auftragsbestand von über 110 Milliarden €. Hinzu kommt die Aussicht auf eine stärkere Bilanz dank diverser geplanter Maßnahmen wie etwa dem Verkauf von Vermögenswerten.
Das, kombiniert mit den besseren Profitabilitäts-Aussichten, unterstreicht zwar das Wachstumspotenzial des Unternehmens. Die weiterhin großen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der spanischen Problem-Tochter stellen jedoch weiterhin ein Hindernis dar.
Anhaltende Gamesa-Verluste, potenziell weitere Kapitalmaßnahmen und allgemeine Marktunsicherheit könnten die Gesamtleistung der Münchener weiter belasten.
Interessantes Reversal Play
Mit einem gut diversifizierten Portfolio aus traditionellen Gas- und Energiegeschäften sowie einem großen Marktanteil bei erneuerbaren Energien präsentiert sich Siemens Energy aus meiner Sicht als ein interessantes Reversal Play.
Das Unternehmen hat bewiesen, dass es unrentable Segmente wie Gas und Strom revitalisieren kann. Das stärkt das Vertrauen in die Fähigkeit der Münchener, auch bei Gamesa die Trendwende zu schaffen. Rückenwind erhalten sie derzeit zusätzlich durch die zunehmende Nachfrage nach kritischer elektrischer Infrastruktur zur Integration erneuerbarer Energien in das Netz.
Bis zum einstigen Kurshoch bei 25-30 € ist noch viel Luft. Für Risikobewusste ist es allemal ein interessantes Investment. Konservative Investoren warten eher ab, bis mehr Klarheit über die zukünftigen Pläne herrscht.
So oder so ist Geduld erforderlich, um zu profitieren.
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