DAX-Überblick: Neue Hoffnung oder nur ein Rebound?

DAX

Der DAX (WKN: 846900) hat sich am Donnerstag trotz abnehmender Zinshoffnungen wieder stabilisiert. Das größte deutsche Börsenbarometer gewann 135 Punkte hinzu und beendete den Handel +0,83% fester mit 16.567 Punkten. Die großen US-Indizes tendierten zunächst uneinheitlich, schlossen aber allesamt deutlich höher.

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Anders als noch am Dienstag und am Mittwoch eröffneten die deutschen Standardwerte diesmal ohne Gap und beim Vortagesschlusskurs. Das Tagestief wurde bereits in den ersten Handelsminuten markiert und lag bei 16.421 Punkten.

Fortan übernahmen mehr und mehr die Bullen die Oberhand und schlossen bereits am Vormittag das Gap zum Dienstag. Das Tageshoch wurde auch dank guter Vorgaben aus New York im späten Handel bei 16.579 Punkten markiert.

Stimmung hat sich eingetrübt

Zuletzt haben die Zweifel wieder zugenommen, dass die US-Notenbank bereits im März erste Zinssenkungen vornimmt. Höher als erwartete Daten zur Inflation für den Monat, der weiterhin robuste Arbeitsmarkt und dazu auch noch potenzielle Inflationsrisiken durch die Lage am roten Meer trüben die Stimmung.

Wie das US-Arbeitsministerium nun mitteilte, sind in der vergangenen Woche 187.000 Hilfsanträge auf Arbeitslosenhilfe registriert worden und damit 16.000 weniger als in der Woche zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit 205.000 Erstanträgen gerechnet.

Dazu passt, dass führende Notenbanker die Zinssenkungsphantasien durch eher restriktive Äußerungen gedämpft haben. Statt im Frühjahr könnte daher erst im Sommer bei der Juni-Sitzung ein erster Zins-Cut erfolgen. Dementsprechend bleibt die fundamentale Lage für die Märkte schwierig und das Risiko für weitere Kursrücksetzer erhöht.

Konjunktursignale fallen unterschiedlich aus

Von der Konjunktur gibt es derweil gemischte Signale. Während sich die US-Wirtschaft weiterhin sehr solide präsentiert und auf eine weiche Landung im aktuellen Zinszyklus zusteuert, sind die Konjunktursignale aus Deutschland und auch China schwach.

Sehr gut lief es am Donnerstag für Tech-Werte, besonders solche aus dem Chipsektor und mit Bezug zur Künstlichen Intelligenz. Sie profitierten von einem positiven Ausblick des weltgrößten Halbleiterkonzerns TSMC.

Der Nasdaq 100 rückte um +1,47% vor und markierte ein neues Rekordhoch. Für den breit gefassten S&P 500 ging es um +0,88% aufwärts, der Dow Jones drehte erst spät in die Gewinnzone und schloss +0,54% höher.

DAX erholt sich von jüngsten Abgaben

Der DAX hat auf Höhe der 50-Tage-Linie (SMA50) zunächst einmal Stärke bewiesen und sich von den jüngsten Kursverlusten etwas erholt. Überbewerten sollte man dies allerdings nicht, da es sich auch bloß um einen technischen Rebound handeln könnte.

Das würde weiter sinkende Kurse implizieren, zumal sich am makroökonomischen Gesamtbild nichts verändert hat. Mit dem Fall auf ein neues Jahrestief hat der Markt am Mittwoch ein klares Abwärtssignal gesendet. Nicht zuletzt, da auch das ehemalige Rekordhoch von Ende Juli durchbrochen wurde, das zuvor mehrmals auf Schlusskursbasis verteidigt werden konnte.

Der SMA50 bleibt weiterhin im Blickpunkt. Gleiches gilt für den horizontalen Support bei 16.300 Punkten. Bei einem Bruch müsste ein Abverkauf bis zur 16.000-Punkte-Marke einkalkuliert werden.

Deutlich aufhellen würden sich die Perspektiven bei einem Ausbruch über das obere Ende des Abwärtskanals und den Widerstand bei 16.750 Punkten. Dann wären Anschlusskäufe zur 17.000-Punkte-Marke und zum Rekordhoch bei 17.003 Punkten möglich.

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