Meta Platforms-Aktie: Zuckerberg spuckt große Töne
Seit über einem Jahr ist die Meta Platforms-Aktie (WKN: A1JWVX) nicht mehr zu halten. In den vergangenen zwölf Monaten legte der Titel des Social Media-Giganten um über +180% zu und beendete die letzte Börsenwoche auf einem neuen Allzeithoch. Sind Anleger schon wieder zu optimistisch oder hat Meta Platforms noch Aufwärtspotenzial?
ℹ️ Meta Platforms vorgestellt
- Meta Platforms (ehemals Facebook) ist ein US-Technologieunternehmen und Mutterkonzern der weltweit größten sozialen Netzwerke Facebook und Instagram.
- Darüber hinaus gehören auch die Instant-Messaging-Apps WhatsApp und Messenger sowie der Virtual-Reality-Gerätehersteller Meta Quest zu Meta Platforms.
- Der Konzern hat seinen Sitz im kalifornischen Menlo Park und ist sowohl Mitglied des Nasdaq 100 auch als des S&P 500 Index.
- Mit einer Marktkapitalisierung von 985 Milliarden US$ liegt Meta Platforms gegenwärtig auf Platz 7 der wertvollsten Unternehmen der Welt.
Starke Zahlen und schwache Wettbewerber
Die zuletzt von Meta Platforms gelieferten Zahlen waren jedenfalls hervorragend. Im letzten Quartal (Juli bis September) stieg der Umsatz im Jahresvergleich um über 20%. Getrieben wurde das Umsatzwachstum vor allem durch die Zahl der Werbeeinblendungen bei den Apps (Facebook, Instagram, Messenger, WhatsApp), die sich im Jahresvergleich um 31% erhöhte.
Meta Platforms dürfte nicht nur von der wirtschaftlichen Erholung in den USA profitieren, sondern auch von der Tatsache, dass seine beiden wichtigsten Wettbewerber derzeit schwächeln.
TikTok ist als chinesischer Konzern seit Monaten vor allem in den USA massiver Kritik ausgesetzt, was westliche Unternehmen dazu verleitet, ihre Werbeausgaben auf der Videoplattform zu überdenken. Und seit Übernahme von X (ehemals Twitter) durch Elon Musk ist der Kurznachrichtendienst für viele Werbekunden kein akzeptabler Partner mehr. Musk hat durch seine sehr laxe Kontrolle von Tweets und eigene umstrittene Äußerungen zahlreiche Weltkonzerne als Werbepartner vergrault.
Ein Bilderbuch-Aufwärtstrend
Die Meta Platforms-Aktie befindet sich seit über einem Jahr in einem wunderschönen Aufwärtstrend. Alle Widerstände der letzten Jahre wurden mit Leichtigkeit durchbrochen. Durch den Kursanstieg auf ein neues Allzeithoch betritt der Nasdaq-Titel nun charttechnisches Neuland.
Ganz schön teuer
Ob Meta Platforms sein sehr hohes Wachstum der letzten Quartale auch 2024 wird fortsetzen können, ist jedoch fraglich. Im letzten Berichtsquartal ging der Durchschnittspreis je Anzeige um 6% zurück. Sollte sich das Mengenwachstum verringern und sollten die Preise weiterhin leicht rückläufig sein, könnten Anleger zur Überzeugung gelangen, dass die Meta Platforms-Aktie überbewertet ist.
Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 34 ist der Nasdaq-Titel wieder deutlich teurer als im Durchschnitt der letzten Jahre. In den letzten fünf Jahren lag das Durchschnitts-KGV der Meta Platforms-Aktie bei 25. Nach dem massiven Kurssturz im Jahr 2022 fiel die Bewertung sogar auf ein KGV von 8.
Zuckerberg verspricht viel
Wieso sind Anleger also derzeit bereit, so viel Geld für die Meta Platforms-Aktie auf den Tisch zu legen? Neben den guten Geschäftszahlen spielt zweifellos auch der aktuelle KI-Boom eine große Rolle. Gemeinsam mit den anderen Tech-Riesen der Welt spielt Meta Platforms eine führende Rolle bei der Entwicklung und Vermarktung Künstlicher Intelligenz.
Erst vor wenigen Tagen nahm Meta-Chef Mark Zuckerberg große Wort in den Mund. Er kündigte nichts Geringeres an als eine allgemeine Künstliche Intelligenz auf dem Niveau eines Menschen. Im Gegensatz zu anderen Konzernen will Zuckerberg die KI in Form einer Open-Source-Software der Menschheit zur Verfügung stellen.
Zuckerberg sagte in einem Threads-Video:
Es ist klarer geworden, dass die nächste Generation von Diensten den Aufbau einer umfassenden allgemeinen KI erfordert.
Wann Meta Platforms eine KI mit den Denkfähigkeiten eines Menschen auf den Markt bringen will, ließ Zuckerberg allerdings offen. Mit seinen Äußerungen widerspricht der Meta-Chef seinem eigenen KI-Chef Yann LeCun, der erst kürzlich meinte, dass eine allgemeine KI noch Jahrzehnte entfernt sei.
Anleger scheinen sich durch solche vollmundigen Ankündigungen trotzdem elektrisieren zu lassen. Ich rate ihnen, die Meta Platforms-Aktie derzeit zu halten. Die Kurssteigerungen der letzten Monate preisen extrem viel Fantasie in den Technologiekonzern ein. Die nächsten Quartalszahlen werden einen Hinweis darauf geben, ob der Optimismus gerechtfertigt ist.
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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Meta Platforms. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.