Archer-Daniels-Midland-Aktie: Deshalb stürzt sie ab
Die Aktionäre von Archer-Daniels-Midland (WKN: 854161) dürften am Montag unter Schock stehen. Zweistellig rauscht die Aktie des Dividendenaristokraten zum Wochenstart ab und es stellen sich Fragen über Fragen.
ℹ️ Archer-Daniels-Midland vorgestellt
- Die Archer-Daniels-Midland Company beschafft, transportiert, lagert, verarbeitet und vermarktet international landwirtschaftliche Rohstoffe, Produkte und Zutaten.
- Das Unternehmen ist in drei Segmenten tätig: Agrardienstleistungen & Ölsaaten, Kohlenhydratlösungen und Ernährung.
- Gegründet wurde das Unternehmen bereits 1902 und beschäftigt heute über 40.000 Mitarbeiter.
- An der Börse ist Archer-Daniels-Midland 36 Milliarden US$ wert.
Große Sorgen
Ein Absturz von -18% bei einer konservativen Aktie wie Archer-Daniels-Midland sieht man selten, und wenn, dann nur aus einem triftigen Grund. Letzterer wurde bereits am Sonntag vom Unternehmen geliefert, denn eine Nachricht sorgte für Verunsicherung bei Aktionären.
Nach einer Dokumentenanfrage der amerikanischen Börsenaufsicht SEC wurde CFO Vikram Luthar am Wochenende überraschend in den Urlaub zwangsversetzt. Zusätzlich zog das Unternehmen in einer Mitteilung seine Jahresprognose komplett zurück und erwartet statt 7 US$ Gewinn je Aktie nur noch 6,90 US$. Hintergrund: Das Ergebnis der gesamten Ernährungssparte steht auf dem Prüfstand. Die Publikation der Gesamtjahresergebnisse wurde entsprechend verschoben.
Mit dieser neuen Prognose dürfte das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um 18% auf den niedrigsten Stand seit 2020 sinken.
Betrug? Wilde Spekulationen
Nach Bekanntwerden dieser Berichte schossen die Spekulationen wie Pilze aus dem Boden. Teilweise ist am Montag bei Experten von potenziellem Betrug, zumindest aber von nicht standardmäßiger Buchhaltung zu lesen. Bestätigungen zu diesen Theorien gibt es nicht.
Infolge dieser negativen Nachrichten kam es am Montag bei Goldman Sachs und Baird zu deutlichen Kürzungen der Kursziele und Empfehlungen für die Aktie von Archer-Daniels-Midland – einerseits wegen der Unsicherheit, andererseits wegen der schlechten Ergebnisse.
Für die Papiere bedeutet das eine Fortsetzung des seit Herbst 2022 vorherrschenden Abwärtstrends.
Keine Panik
Gerät eine Aktie in eine solche Nachrichtenlage, so gibt es für Investoren nur eines zu tun: abwarten. Jetzt in ein fallendes Messer zu kaufen oder zu verkaufen, könnte schwerwiegende Folgen haben, weswegen es aus meiner Sicht das Beste ist, die Situation kühlen Kopfes zu beobachten.
Erst wenn offizielle Bestätigungen des Unternehmens vorliegen, die zeigen, wie groß ein potenzieller Schaden sein könnte, sollten Investoren eine Anlageentscheidung treffen.
Bis dahin heißt es Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen.
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