Fisker-Aktie: Mehr als ein Lichtblick?

Fisker-Aktionäre werden sich zum Wochenauftakt ungläubig die Augen gerieben haben. Nachdem die Aktie des E-Auto-Startups in den letzten zwölf Monaten rund -90% an Wert eingebüßt hatte, legte sie am Montag um +17% an der NYSE zu. Mit einem Kursgewinn von +7% setzt sich der Aufwärtstrend am Dienstagmorgen an den europäischen Börsen fort. Was steckt hinter dem plötzlichen Kursaufschwung?

ℹ️ Fisker vorgestellt

  • Fisker ist ein US-Hersteller von Elektroautos.
  • Das Unternehmen wurde 2016 vom Namensgeber Henrik Fisker gegründet und hat seinen Sitz in Los Angeles.

  • Mit dem Fisker Ocean produziert der Autohersteller bislang nur ein einziges Fahrzeugmodell.

  • Die Fisker-Aktie notiert seit 2020 an der NYSE und ist aktuell 325 Millionen US$ wert.

Eine vorteilhafte Vereinbarung

Auslöser des Kursanstiegs war die Bekanntgabe einer Zusatzvereinbarung zwischen Fisker und einem Wandelanleihe-Gläubiger. Der Deal zwischen den beiden Parteien hat drei wesentliche vorteilhafte Elemente für Fisker:

Erstens befreit die Vereinbarung Fisker von Beschränkungen beim Einsatz von liquiden Mitteln. Dies verleiht dem Autobauer sehr wichtige finanzielle Flexibilität in der weiteren Geschäftstätigkeit.

Zweitens wurde mit dem Gläubiger vereinbart, bei einem endgültigen Deal mit einem strategischen OEM-Partner alle Pfandrechte am geistigen Eigentum des Unternehmens freizugeben. Dies gibt Fisker deutlich mehr Spielraum bei der Verhandlung strategischer Kooperationen mit anderen Autobauern.

Und drittens wurde ein Teil der Anleihen in Aktien gewandelt, wodurch sich die Verbindlichkeiten von Fisker um 185,5 Millionen US$ auf 324,5 Millionen US$ verringern.

Im kontinuierlichen Niedergang

Seit ihrem Börsengang befindet sich die Fisker-Aktie in einem mehr oder weniger kontinuierlichen Niedergang. In den letzten drei Jahren hat der Autotitel fast 95% seines Wertes verloren. Inzwischen ist die Fisker-Aktie zu einem Pennystock verkommen und fiel Ende vergangener Woche auf ein neues Allzeittief.

Ob der Kursanstieg zum Wochenbeginn eine Trendwende darstellt, werden erst die kommenden Tage zeigen.

Katastrophale Zahlen

Die Meldung zum Wochenauftakt ist ein wichtiger Lichtblick für Fisker, nachdem das Auto-Startup in den letzten Jahren am laufenden Band enttäuscht hat. Die ursprüngliche Produktionsprognose für 2023 musste von anfänglich 20.000 bis 23.000 Fahrzeugen auf 13.000 bis 17.000 Stück reduziert werden. Dementsprechend lagen die Quartalszahlen deutlich unter den Erwartungen.

Fisker generierte bislang nur Umsätze in homöopathischer Größenordnung. Der operative Verlust des Unternehmens liegt hingegen bei über 500 Millionen US$ im Jahr.

Kein Blumentopf zu gewinnen

Für mich reiht sich Fisker nahtlos in die Namensliste von E-Auto-Startups wie Lucid, Mullen Automotive und Vinfast ein, die meiner Meinung nach völlig chancenlos am globalen Automobilmarkt sind. Sie alle sind Latecomer, die zu spät ihr Debüt auf dem E-Automarkt gaben. Zweifellos bieten einige dieser Hersteller technologisch sehr anspruchsvolle und interessante Fahrzeuge an. Doch damit lässt sich heutzutage kein Blumentopf mehr gewinnen.

Die Massenproduktion von E-Autos wird von den etablierten Playern aus Europa, Japan und den USA dominiert. Das Feld komplettieren BYD und vielleicht noch drei bis vier weitere chinesische Hersteller.

Die Nische der Sportwagen und Luxusautos werden auch in Zukunft Hersteller wie Porsche, Ferrari & Co. besetzen. Für ein Unternehmen wie Fisker sehe ich derzeit weder in der Massenherstellung noch im Luxussegment einen Platz.

Anleger sollten die Finger von der Fisker-Aktie lassen. Ich glaube, beim jüngsten Kursanstieg handelt es sich nur um ein kurzes Strohfeuer und nicht um eine nachhaltige Trendwende.

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