Salzgitter-Aktie: Das spricht für ein Investment
Die Aktie des Stahlkonzerns Salzgitter (WKN: 620200) befindet sich seit der Erholung gegen Ende des vergangenen Jahres wieder in einer Korrekturphase – aktuell steht sie bei 25,50 €. Gegenüber dem Hoch im März 2023 mit rund 42 € beträgt der Rückgang insgesamt knapp -40%. Wie sind die weiteren Aussichten?
ℹ️ Salzgitter vorgestellt
- Die Salzgitter AG gehört zu den führenden Stahlkonzernen in Europa und ist international tätig.
- Neben dem klassischen Stahlgeschäft ist der Konzern breit aufgestellt und verfügt über insgesamt rund 150 Beteiligungen.
- Der Hauptsitz befindet sich in Salzgitter, darüber hinaus zählen 204 Standorte in 35 Ländern zum Gesamtkonzern.
- Die Aktie ist im SDAX gelistet, der Börsenwert beträgt aktuell 1,38 Milliarden €.
Einzelsegmente unterbewertet
Der Konzern wurde mit Wirkung zum Jahresbeginn strukturell neu aufgestellt. Nun untergliedert sich das Unternehmen in vier Einzelbereiche: Stahlerzeugung, Stahlverarbeitung, Handel und Technologie. Darüber hinaus bestehen strategische Beteiligungen in erheblichem Umfang. Die größte Einzelbeteiligung ist mit rund 30% die bei der Hamburger Metallschmelze Aurubis.
Die Aktie von Aurubis litt zuletzt sehr stark unter Diebstählen – der Kurs sank daraufhin von 100 € auf aktuell 65 €. Die Marktkapitalisierung liegt aber immer noch bei 2,8 Milliarden €, 30% davon entsprechen einem Wert von 840 Millionen €.
Der Technologiebereich ist federführend unter der KHS angesiedelt. Das größte Segment in diesem Bereich ist der Anlagenbau für Abfüll- und Verpackungstechnik. Der Umsatz 2022 im Technologiesegment lag bei knapp 1,5 Milliarden €. Im laufenden Geschäftsjahr dürfte dieser Wert überschritten werden.
Ein Vergleich mit dem Abfüllhersteller Krones zeigt, dass dieses Segment völlig unterbewertet ist. Krones wird bei einem Umsatz von 4,6 Milliarden € mit 3,6 Milliarden € bewertet. Eine Übertragung dieser Relation auf das Segment Technologie würde bei rund 1,2 Milliarden € liegen.
Allein diese beiden Einzelbewertungen ergeben schon einen Wert von rund 2 Milliarden €. Was stark auf die Bewertung drückt, ist die schlechte Konjunkturlage im Stahlbereich. Hier war der Preis für die Tonne Stahl im Jahre 2023 von 1.400 € auf 1.100 € im September eingebrochen. Danach ist wieder eine Preiserholung auf 1.155 € eingetreten. Die Unruhen im Roten Meer machen Stahlimporte aufgrund höherer Transportkosten teurer – hiervon profitieren inländische Stahlerzeuger.
Salzgitter ist zu einem hohen Teil in der Weiterverarbeitung von Stahl tätig. Bei einzelnen Produkten gehört der Konzern zu den führenden Anbietern weltweit, dies gilt insbesondere im Röhrenbereich. Auch dieser Bereich dürfte unterbewertet sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einzelteile mehr wert sind als die gesamte Konzernbewertung.
Jahresziele erreichbar
Aus dem am 13. November veröffentlichten Quartalsbericht wird ersichtlich, dass das erzielte operative EBITDA bei 576 Millionen € lag. Die zuletzt reduzierte Konzernprognose geht von einem Wert von 650 bis 750 Millionen € aus. Das vierte Quartal dürfte aufgrund der gestiegenen Stahlpreise besser ausfallen, sodass dieser Prognosewert gut zu erreichen ist.
Wo das EBITDA liegt, wird sich im nächsten Quartalsbericht zeigen. Das Kostensenkungsprogramm „Performance 2026“ dürfte sich ertragsmäßig im Jahr 2024 positiv auswirken.
Was bedeutet das für den Kurs?
Meiner Meinung nach ist die Aktie unterbewertet. Der innere Wert der Aktie liegt deutlich über dem aktuellen Kurs. Der Fokus der Börsenakteure liegt hauptsächlich auf dem Ertragsrückgang. Sollten sich die Stahlpreise weiter stabilisieren, wird sich die Ertragslage im laufenden Geschäftsjahr wieder verbessern. Mit einer Konjunkturerholung ist vorerst jedoch nicht zu rechnen.
Allein der ermittelte Wert der Beteiligung und des Technologiesegments von insgesamt 2 Milliarden € würde einem Aktienwert von 37 € entsprechen. Im Hinblick auf die schlechte Konjunktur bewerte ich die Aktie vorsichtiger und sehe einen fairen Wert von 30 €.
Die Analysten von JP Morgan mit 26 € sowie der DZ Bank mit 27,50 sind da noch vorsichtiger. Jefferies ist mit der Einschätzung von 30 € mit mir konform. Bei einer Beibehaltung der Dividende von zuletzt 1 € läge die aktuelle Dividendenrendite bei 3,9%.
Mein Fazit: Die Aktie ist momentan niedrig bewertet, mittel und langfristig ist mit steigenden Kursen zu rechnen.
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