ASML-Aktie: Sie steigt und steigt und...

ASML

Die ASML-Aktie (WKN: A1J4U4) befindet sich weiter im Höhenflug. Am Mittwoch ist sie um fast +10% auf 774,90 € hochgeschossen. Waren die vorgelegten Geschäftszahlen des Unternehmens so gut, dass weitere Kurssprünge zu erwarten sind?

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ℹ️ ASML vorgestellt

  • ASML mit Sitz im niederländischen Veldhofen ist ein international führender Ausrüster für die Halbleiterindustrie.
  • Im Bereich Lithographie-Systemen ist das Unternehmen weltweiter Technologie- und Marktführer. Die komplexen Maschinen werden zur Herstellung von effizienten und leistungsstarken Mikrochips benötigt.
  • Zu den Kunden von ASML gehören alle großen Chiphersteller der Welt.
  • Der Börsenwert liegt aktuell bei 305,5 Milliarden €, das macht ASML zum wertvollsten Technologiekonzern in Europa.

Beeindruckende Erfolgsstory

Wer sich den Langfristchart der ASML-Aktie ansieht, erkennt auf den ersten Blick: So sieht eine beeindruckende Erfolgsgeschichte aus. Das Papier hat seit 2019 um mehr als +400% zugelegt. Allein seit Anfang Januar stehen schon wieder fast +17% auf dem Kurszettel.

Was steckt hinter diesem Aufzug, der anscheinend nur nach oben fährt?

Die am Mittwoch vorgelegten Geschäftsergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2023 verraten es. Der Tech-Konzern hat im vierten Quartal einen Nettoumsatz von 7,2 Milliarden € erzielt bei einer Bruttomarge von 51,4% und lag damit über seiner eigenen Prognose sowie der der Analysten. Der Nettogewinn betrug 2 Milliarden €.

Im gesamten Geschäftsjahr 2023 erwirtschafteten die Niederländer Nettoerlöse von 27,6 Milliarden € bei einer Bruttomarge von 51,3% und fuhren einen Nettogewinn von 7,8 Milliarden € ein. Das Umsatzwachstum betrug beeindruckende 30%.

Besonders bemerkenswert ist der Auftragsbestand, der nach Angaben des Unternehmens 39 Milliarden € umfasst. Allein im vierten Quartal lagen die Bestellungen bei 9,2 Milliarden € und somit um mehr als 250% über denen des Vorquartals.

Positiver Ausblick

CEO Peter Wennink kommentierte die Entwicklung so:

Die Halbleiterindustrie durchläuft weiterhin die Talsohle des Zyklus. Auch wenn unsere Kunden noch nicht sicher sind, wie die Erholung des Halbleitermarkts in diesem Jahr aussehen wird, gibt es einige positive Anzeichen. Die Auslastung beginnt sich zu verbessern. Unser starker Auftragseingang im vierten Quartal unterstützt eindeutig die zukünftige Nachfrage.

Der positive Ausblick des Chipausrüsters gefällt den Investoren. ASML geht zurückhaltend davon aus, dass sich der Umsatz in diesem Jahr auf gleichem Niveau bewegen wird wie im vergangenen.

Dieser Satz von CEO Peter Wennink verrät jedoch, wohin die Reise künftig gehen dürfte:

Wir gehen auch davon aus, dass 2024 ein wichtiges Jahr für die Vorbereitung auf das signifikante Wachstum sein wird, das wir für 2025 erwarten.

Analysten heben Kursziele an

Den Analysten gefallen solche Worte natürlich. So hat die Schweizer Großbank UBS ihre Einstufung nach den Quartalszahlen auf „Buy“ belassen und das Kursziel von 785 auf 880 € angehoben. Zur Begründung verwies Analyst Francois-Xavier Bouvignies darauf, die rekordhohen Auftragszahlen untermauerten das Wachstum des Unternehmens. Auch die DZ Bank empfiehlt „Kaufen“, sie erhöht ihr Kursziel von 680 auf 875 €.

Aus meiner Sicht sind die optimistischen Einschätzungen der Marktbeobachter berechtigt. Die Niederländer sind weltweit führend in Verfahren, die entscheidend für die Halbleiterproduktion sind, etwa im Geschäft mit Lithographie-Systemen. Und dass Halbleiter in Zukunft immer mehr gebraucht werden, sei es für Smartphones, Computer, Laptops oder Industrieanlagen, steht außer Frage. Entsprechend positiv sind die Wachstumsaussichten von ASML.

In Schwächephasen kaufen

Ich würde die Aktie nicht gerade nach den jüngsten Kurszuwächsen kaufen, sondern eine Schwächephase abwarten und sie dann in Ruhe einsammeln. Sie ist zwar bereits so hoch bewertet wie kein anderer europäischer Tech-Konzern, doch langfristig betrachtet können Anleger hier aus meiner Sicht nicht allzu viel falsch machen. Zumal es auch eine kleine Dividende gibt und der Konzern eigene Aktien zurückkauft.

Störende Einflüsse wie die US-Exportbeschränkungen für Schlüsseltechnologien sollte man auf dem Schirm haben, nachhaltig belasten werden sie die ASML-Aktie meiner Meinung nach aber nicht.

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