BYD-Aktie: Mächtig unter die Räder gekommen

BYD

Mit einem Minus von knapp 2% setzt die BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) am Dienstagmorgen ihren seit Wochen anhaltenden Abwärtstrend an den europäischen Börsen fort. Inzwischen haben sich die Kursverluste des chinesischen Auto- und Batterieherstellers in den letzten drei Monaten auf über -25% summiert. Warum ist die BYD-Aktie so unter die Räder gekommen?

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ℹ️ BYD vorgestellt

  • BYD („Build your dreams“) ist ein chinesischer Mischkonzern, der vor allem im Bereich der Herstellung von Akkumulatoren und Automobilen tätig ist.
  • Der im chinesischen Shenzhen ansässige Konzern stieg 2023 zum weltgrößten Hersteller von Elektroautos auf.
  • Mit einer Marktkapitalisierung von rund 64 Milliarden € zählt BYD zu den wertvollsten Konzernen Chinas.

Das Wachstum flacht ab

Auch BYD kann sich der aktuell sehr schwierigen Lage in der globalen Automobilindustrie nicht entziehen. Zwar haben die Chinesen im vergangenen Jahr mit mehr als drei Millionen abgesetzten Fahrzeugen einen neuen Verkaufsrekord erzielt und nebenbei sowohl Volkswagen als Marktführer in ihrem Heimatmarkt entthront und Tesla als Weltmarktführer bei Elektroautos abgelöst. Doch die Wachstumsraten flachen auch bei Build Your Dreams langsam ab.

Im vergangenen Jahr stieg der Nettogewinn nach vorläufigen Zahlen auf 29 bis 31 Milliarden Yuan (3,7 bis 4,0 Milliarden €), was einer Wachstumsrate von 75 bis 87% entspricht. Damit hat sich das Gewinnwachstum allerdings deutlich verlangsamt und der absolute Wert lag unter der Markterwartung von 31,5 Milliarden Yuan.

BYD liefert sich seit geraumer Zeit einen Kampf mit Tesla um die globale Spitzenposition unter den E-Autobauern. Dieser Kampf wird vor allem über Rabatte geführt.

Auch in Deutschland gewährte der chinesische Hersteller vor wenigen Tagen den zweiten Preisnachlass des laufenden Jahres. Kunden, die bis Ende März ein BYD-Auto bestellen, dürfen sich je nach Modell über einen Preisvorteil zwischen 3.000 und 17.000 € freuen.

Es sieht nicht gut aus

Charttechnisch steht es derzeit nicht gut um die BYD-Aktie. In den vergangenen Tagen hat sie die psychologisch wichtige Marke von 200 HKD nach unten durchbrochen und auch die Unterstützung bei ca. 190 HKD hat nicht gehalten. Die Aktie notiert gegenwärtig auf einem neuen 12-Monatstief. Wichtig ist, dass nun das 2-Jahrestief bei ca. 20 € hält.

Das ist keine Überraschung

Für mich kommt es nicht weiter überraschend, dass sich das Umsatz- und Gewinnwachstum von BYD langsam abflacht. Im Unterschied zu fast allen anderen Autobauern der Welt sind die Wachstumsraten des chinesischen Herstellers immer noch überragend. Analysten gehen davon aus, dass der Umsatz von BYD in den Jahren 2024 und 2025 um ca. 30 und 20% wachsen wird.

Hinzu kommt, dass BYD die zunehmende Internationalisierung in die Karten spielen könnte. Die Chinesen verkaufen ihre Fahrzeuge in Deutschland und anderen westlichen Ländern zu deutlich höheren Preisen als in ihrem Heimatmarkt. Der zunehmende Auslandsanteil am Gesamtumsatz dürfte somit einen positiven Einfluss auf die Gewinnmargen haben.

Außerdem gehört für mich die BYD-Modellpalette zu den besten unter allen Autoherstellern der Welt. Vom Kleinwagen bis zum Luxusmodell sind die Chinesen in jeder Fahrzeug- und Preisklasse vertreten. Besonders wichtig ist, dass BYD als einer der bisher wenigen Hersteller E-Autos auch zu Preisen von unter 30.000 € anbieten kann und damit sogar Gewinn macht.

Weiterhin eine Kaufempfehlung

Trotz des Kursrückgangs der letzten Monate bleibe ich deshalb bei meiner Kaufempfehlung für die BYD-Aktie. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 ist die Aktie für ein immer noch stark wachsendes Unternehmen mit solider Profitabilität absolut vernünftig bewertet.

Anleger mit einem langfristigen Investmenthorizont nutzen die Gelegenheit für einen Einstieg in die BYD-Aktie. In einigen Jahren dürfte sich die Entscheidung lohnen.

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