DAX-Überblick: Anleger verlässt der Mut
Der DAX (WKN: 846900) ist am Dienstag bis auf 16.999 Punkte vorgerückt und schrammte damit knapp am Rekordhoch vorbei. Zum Handelsende notierte das größte deutsche Börsenbarometer +0,18% höher bei 16.972 Punkten. Die großen US-Indizes präsentierten sich uneinheitlich.
Nach starken Vorgaben der Wall Street eröffneten die deutschen Standardwerte deutlich höher und nur knapp unterhalb der 17.000-Punkte-Marke. Das Tageshoch von 16.999 Punkten wurde bereits in den Anfangsminuten markiert.
Hier verließ die Käufer aber der Mut und die Kurse kamen wieder zurück. Das Tagestief markierte der Index am frühen Nachmittag bei 16.948 Punkten. Er hielt sich somit knapp über dem Montagshoch von 16.941 Punkten. Im späten Handel tendierte der DAX wieder etwas höher und schloss knapp 30 Punkte unter seinem Rekordhoch.
Angst vor der eigenen Courage?
Vom Markt hieß es, dass der DAX Angst vor der eigenen Courage habe und es deshalb nur zu einem halbherzigen Rekordversuch reichte. Wirklich überraschend ist das jedoch nicht, da wichtige Termine anstehen.
Am Dienstagabend öffneten die Google-Mutter Alphabet und der Softwareriese Microsoft nach Börsenschluss ihre Bücher. Während die Zahlen von Microsoft überzeugten und über den Erwartungen lagen, enttäuschte Alphabet mit den Werbeumsätzen im vierten Quartal.
Im weiteren Wochenverlauf folgen die Firmenbilanzen von Amazon, der Facebook-Mutter Meta und Apple. Da die Aktien schon extrem hoch bewertet sind, dürfen sich die Unternehmen keine Schwäche bei den Zahlen und dem Ausblick erlauben. Ansonsten könnte es zu kräftigen Kursrücksetzern kommen.
Fed-Treffen mit Spannung erwartet
Zudem kommen die obersten Währungshüter der USA zur ersten Sitzung in 2024 zusammen, um über den weiteren geldpolitischen Kurs zu entscheiden. Anleger treibt die Frage um, wann die Zinsen in diesem Jahr erstmals gesenkt werden und wie viele Zins-Cuts es geben wird. Marktteilnehmer erhoffen sich auf der abschließenden Pressekonferenz am Mittwochabend entsprechende Hinweise von Fed-Chef Jerome Powell.
Arbeitsmarkt bleibt robust
Am Dienstag gab es zudem wichtige Jobdaten aus den USA. Nach Angaben des Arbeitsministeriums sind im Dezember 9,02 Millionen neue Stellen geschaffen worden und damit mehr als die 8,9 Millionen im November. Experten hatten mit einem Rückgang gerechnet. Die Daten sind ein Zeichen dafür, dass der Arbeitsmarkt trotz deutlich gestiegener Zinsen weiterhin überaus robust bleibt.
An der Wall Street konnte der Dow Jones weiter zulegen, während S&P 500 und Nasdaq 100 tiefer tendierten.
DAX: Ausbruch oder Top-Bildung?
Der DAX ist am Dienstag bis auf 3 Punkte an das Rekordhoch von Mitte Dezember herangerückt. Zum finalen Ausbruch reichte die Kraft aber nicht aus. Stattdessen verließ die Käufer kurz vor der Rekordmarke der Mut.
Nun kommt es auf die Bilanzen der DAX-Konzerne und der hochkapitalisierten US-Tech-Unternehmen sowie den Zinsentscheid der Fed an. Von diesen Daten hängt ab, ob dem wichtigsten deutschen Aktienindex der nachhaltige Ausbruch über die 17.000-Punkte-Marke gelingt.
Bei schlechter Datenlage könnte es auch zu einer Top-Bildung mit den beiden Hochpunkten bei 17.003 und 16.999 Punkten kommen.
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