DAX-Überblick: Der Schwung fehlt

DAX

Der DAX (WKN: 846900) ist verhalten in die neue Woche gestartet. Ein leichtes Plus zum Mittag wurde im weiteren Handelsverlauf wieder abverkauft. Zum Handelsende stand ein leichtes Minus von 14 Punkten bzw. -0,08% auf 16.904 Punkte. Die großen US-Indizes tendierten ebenfalls etwas tiefer.

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Am Morgen eröffneten die deutschen Standardwerte beim Schlusskurs vom Freitag und somit ohne Gap. Nach einem Anstieg auf 16.940 Punkte im frühen Handel gaben die Kurse wieder nach und kamen am Vormittag bis auf 16.892 Punkte zurück. Beim Freitagstief griffen die Käufer wieder zu und beförderten den Index zur Mittagszeit auf sein Tageshoch von 16.972 Punkten.

Von hier aus tendierte der Markt erneut tiefer und markierte am Nachmittag sein Tagestief bei 16.859 Punkten. Der dortige Support verhalf dem DAX im späten Handel zu einem Wiederanstieg über die 16.900-Punkte-Marke.

Arbeitsmarktbericht trübt die Stimmung, aber nur kurz

Am Freitag hatte ein überraschend starker Arbeitsmarktbericht in den USA die Hoffnungen der Anleger auf eine Zinssenkung im März deutlich gedämpft. Neben einem größer als erwarteten Stellenaufbau haben auch die Löhne stärker zugelegt als prognostiziert.

Daraus erwächst ein potenzielles Aufwärtsrisiko für die Inflation und erschwert die Bemühungen der Fed, die Teuerungsrate auf das Zielniveau von 2% zurückzuführen.

US-Konsum stützt die Wirtschaft

Gleichzeitig werfen die Daten aber auch ein gutes Bild auf die US-Wirtschaft, da die Konsumnachfrage als größte Stütze der US-Konjunktur weiter angekurbelt wird. Hierdurch werden die Unternehmen in die Lage versetzt, auch weiterhin starke Geschäftsbilanzen zu präsentieren.

Somit müssen die Arbeitsmarktdaten nicht unbedingt negativ für die Entwicklung von Aktienkursen sein, was sich auch an der guten Performance von Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 ablesen lässt.

Die drei großen US-Indizes erreichten zum Ende der vergangenen Woche neue Höchststände.

Deutsche Wirtschaft schwächelt

Hierzulande kann von einer gut laufenden Wirtschaft allerdings keine Rede sein. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sind die deutschen Exporte im Dezember gegenüber dem Vormonat um 4,6% gesunken. Dabei handelte es sich um den stärksten Rückgang seit Ende 2022. Experten waren nur von einem Minus von 2,8% ausgegangen. Auf Jahressicht ist die Außenwirtschaft um 1,4% geschrumpft.

Eine Befragung des ifo-Instituts unterstreicht den Abwärtstrend des deutschen Außenhandels. Die Erwartungen der Unternehmen haben sich im Januar deutlich eingetrübt und sind auf den tiefsten Stand seit September 2023 gefallen. Mehr als jedes dritte Unternehmen aus der deutschen Industrie beklagt mangelnde Aufträge. Vor Jahresfrist war es nur etwa jedes fünfte Unternehmen.

DAX hält sich über 16.900 Punkten

Trotz der fehlenden Impulse aus der deutschen Wirtschaft präsentiert sich der DAX weiterhin sehr robust und bleibt in Schlagdistanz zu dem am Freitag markierten Rekordstand von 17.004,55 Punkten. Er verläuft in einem intakten Aufwärtstrend.

Weiterhin spricht die Saisonalität für eine positive Entwicklung des deutschen Aktienmarktes, da seit November die statistisch stärksten sechs Monate an der Börse gelaufen sind. Hinzu kommt, dass die Märkte in einem US-Wahljahr normalerweise mindestens bis Mitte Februar Rückenwind erhalten.

Erst bei einem Rutsch unter die 16.800-Punkte-Marke würde sich das Chartbild kurzfristig etwas eintrüben. Dann könnte es zu einem Test des 2024er-Tiefs bei 16.345 Punkten kommen.

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