DAX-Überblick: Anschlusskäufe bleiben aus
Nach dem Rekordhoch vom Dienstag hat der DAX (WKN: 846900) am Mittwoch wieder nachgegeben. Das größte deutsche Börsenbarometer büßte rund 110 Punkte ein und beendete den Handel -0,65% tiefer mit 16.921 Punkten. An der Wall Street zogen die Kurse dagegen weiter an.
Bereits am Morgen zeichnete sich ein schwacher Handelstag ab. Die deutschen Standardwerte eröffneten Gap down und 13 Punkte unter dem Schlusskurs vom Dienstag. Nach einem frühen Rücksetzer bis auf 16.988 Punkte zog der Index wieder an, drehte bei der Gap-Unterkante von 17.021 Punkten aber wieder nach unten ab.
Das morgendliche Gap blieb den ganzen Tag geöffnet, da der Markt auch am Nachmittag nicht über die Marke von 17.018 Punkten hinauskam. In der Folge übernahmen die Bären das Kommando und drückten den DAX im späten Handel auf das Tagestief von 16.907 Punkten.
Börsen trotz Zinsdämpfer im Höhenflug
Zum Ende des vergangenen Jahres hatten Zinssenkungsphantasien zu einer Jahresendrallye geführt. Seit dem Jahreswechsel sind die Zinserwartungen dies- und jenseits des Atlantiks zwar deutlich gesunken, dies hat der starken Performance an den Märkten aber keinen Abbruch getan.
Derweil hat EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel davor gewarnt, die Zinsen in der Eurozone zu schnell zu senken. In einem Interview mit der Financial Times erklärte sie, dass die Notenbank geduldig und vorsichtig bei der geldpolitischen Lockerung vorgehen müsse.
Auch in den USA äußerten sich zuletzt führende Notenbanker dahingehend, dass die Zinswende nicht überstürzt erfolgen dürfe. Ohnehin hat die Fed keine Eile, da sich die US-Wirtschaft trotz zahlreicher Zinserhöhungen weiterhin überaus robust präsentiert.
Trotzdem setzen Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 ihre Rekordjagd fort.
Konjunkturschwäche hält an
In Sachen Konjunktur kamen am Mittwoch wieder einmal ernüchternde Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, ist die Gesamtproduktion im verarbeitenden Gewerbe im Dezember gegenüber dem Vormonat um 1,6% gesunken. Es war der siebte monatliche Rückgang in Folge und das stärkste Minus seit März 2023.
Durch die anhaltend schwache Konjunktur erschwert sich auch die Gewinnsituation der Unternehmen, was sich früher oder später negativ auf die Aktienkurse auswirken könnte.
DAX wieder unterhalb von 17.000 Punkten
Der DAX hat am Mittwoch einen deutlichen Rücksetzer hinnehmen müssen und ist damit auch wieder unter die Marke von 17.000 Punkten gerutscht. Sie war tags zuvor erstmals auf Schlusskursbasis überwunden worden.
Da gleichzeitig auch ein neuer Rekord markiert wurde, sprach die Charttechnik für weiter steigende Kurse, was sich zunächst aber nicht bewahrheitet hat. Kleinere Gewinnmitnahmen haben den Markt zunächst wieder etwas zurückkommen lassen.
Solange sich der DAX in der schmalen Schiebezone zwischen 16.800 und 17.000 Punkten bewegt, ist die Situation aber auch kurzfristig klar bullisch einzuschätzen. Oberhalb von 17.000 Punkten liegen die nächsten Kursziele bei 17.500 und 17.700 Punkten.
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