AMS-Osram-Aktie hebt ab: Ist das erst der Anfang?
Die Aktie von AMS-Osram (WKN: A118Z8) stieg bei der Bekanntgabe der vorläufigen Geschäftszahlen am 9. Februar in der Spitze um rund +18%, ermäßigte sich aber im Tagesverlauf. Aktuell steigt der Kurs wieder und steht bei 2,28 SFR (Schweizer Franken). Die Marktteilnehmer honorierten den zuversichtlichen Ausblick für die kommenden Jahre. Ist die Aktie damit wieder interessant geworden?
ℹ️ AMS-Osram vorgestellt
- Die AMS-Osram AG ist in der Entwicklung und Herstellung von hochleistungsfähigen Sensorlösungen und Beleuchtungsmodulen tätig.
- N2019 übernahm AMS den deutschen Osram-Konzern und firmiert seitdem unter dem heutigen Namen. Teile des Osram-Konzerns, die nicht in das Gesamtkonzept passten, wurden verkauft. Der vollständige Konsolidierungskurs dürfte im Jahr 2023 abgeschlossen sein.
- Neben dem Hauptsitz im österreichischen Premstätten besitzt das Unternehmen weltweit zahlreiche Niederlassungen.
- Die Aktie ist an der Schweizer Börse gelistet, die Marktkapitalisierung beträgt 596,2 Millionen SFR.
Geschäftstätigkeit durch Portfoliobereinigung geprägt
Das neue Management um den CEO Aldo Kamper und den neuen CFO Rainer Irle baut den Konzern komplett um. Randgebiete sollen weiter veräußert werden und die Kernsegmente sollen wieder deutlich profitabler werden. Hiervon ist der am 9. Februar veröffentlichte Konzernbericht geprägt.
Der Konzernumsatz im vierten Quartal reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23% auf 908 Millionen €. Damit lag er in der Mitte der angepassten Prognose von 850 bis 950 Millionen €. Die Segmente Industrie- und Medizintechnik sind durch eine schwache Nachfrage geprägt. Im Segment Verbraucherelektronik reduzierten sich die Umsätze. Lediglich im Segment Automotive bescherte eine hohe Nachfrage aus China einen Umsatzanstieg.
Auf Jahresbasis reduzierte sich der Konzernumsatz um 25% auf knapp 3,7 Milliarden €. Hier machte sich laut Unternehmensangaben der Wegfall von Lamps & Systems bemerkbar.
Die Ertragslage ist durch die schwache Nachfrage sowie den Konzernumbau negativ geprägt. Die operative Marge reduzierte sich von 8,4% auf 6,5%. Aufgrund von einer Sonderabschreibung in Höhe von 1,3 Milliarden € fiel unterm Strich ein Nettoverlust von rund 1,7 Milliarden € an – ein Jahr zuvor lag der Verlust bei 0,4 Milliarden €.
Trotz dieser Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr ist das Management mit dem Erreichten zufrieden.
Aldo Kamper, CEO des Konzerns, beschrieb das abgelaufene Geschäftsjahr so:
Im Jahr 2023 haben wir unsere Versprechen gehalten und viel erreicht: eine neue Strategie festgelegt, eine neue Organisationsstruktur umgesetzt, die Refinanzierung gesichert und die Bilanz des Unternehmens gestärkt.
Neuausrichtung beginnt
Der neue Vorstand strebt eine Neuausrichtung des Konzerns unter dem Begriff „Re-establish the Base“ an. Ziel dabei ist, den Konzern durch eine Konzentration auf Kernfelder wieder profitabler zu machen. Die bisherige Portfoliobereinigung sowie die noch vorzunehmenden Ausgliederungen bilden die Basis für den Neubeginn. In diesem Artikel bin ich auf die Stärkung der Bilanz durch das durchgeführte Finanzierungskonzept eingegangen.
In den nächsten Quartalsberichten wird sich zeigen, ob die Neuausrichtung greift. Die finanzielle Basis hierfür ist geschaffen.
Ausblick uneinheitlich
Im ersten Halbjahr rechnet der Premstätter Konzern mit einer Fortsetzung der schwachen Nachfrage. Dies soll sich im zweiten Halbjahr dann verbessern. Für das erste Quartal wird mit einem Umsatz von 800 bis 900 Millionen € gerechnet. Die operative EBIT-Marge soll bei 4 bis 7% liegen. Die vielen Design-Wins im erwarteten Gesamtvolumen von 5 Milliarden € machen den Konzern zuversichtlich.
Aufgrund des eingeleiteten Restrukturierungsprogramms soll sich das operative EBIT auf Jahressicht um 75 Millionen € erhöhen. Für das Anlaufen der neuen Produktionsstätte in Malaysia werden hohe Kosten erwartet.
Potenzial vorhanden
Das Jahr 2024 wird ein Übergangsjahr. Wenn sich die Neuausrichtung in der Ertragslage positiv auswirkt, sind meiner Meinung nach höhere Kurse zu erwarten.
Ein erstes Kursziel sehe ich mittelfristig bei 3 SFR. Der jetzige Kursanstieg zeigt, dass die Marktakteure positiv gestimmt sind und großes Vertrauen in das neue Management haben. Der Kursverlauf dürfte jedoch sehr volatil verlaufen. Dass Potenzial besteht, sehen auch die Analysten so. Jefferies erwartet 3,10 SFR und JP Morgan sieht den fairen Wert bei 2,95 SFR.
Mein Fazit: Für langfristig orientierte Anleger bietet das jetzige Kursniveau gute Einstiegschancen. Regelmäßige Gewinnrealisierungen sollten vorgenommen werden.
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