DAX-Überblick: Mit Rückenwind zum Rekord
Der DAX (WKN: 846900) hat am Donnerstag den Sprung auf ein neues Rekordhoch geschafft. Zum Handelsende notierte das größte deutsche Börsenbarometer +0,6% höher bei 17.046 Punkten. Die US-Indizes setzten ihre Aufwärtsbewegung fort.
Schon am Morgen zeichnete sich ein sehr positiver Handelstag ab. Die deutschen Standardwerte starteten Gap up und knapp 80 Punkte über dem Schlusskurs vom Mittwoch in den Tag und kletterten im frühen Handel auf eine neue Bestmarke bei 17.089 Punkten.
Nach einer Seitwärtsbewegung kam der Markt am Nachmittag wieder etwas zurück, hielt sich mit dem Tagestief von 17.003 Punkten aber oberhalb der 17.000-Punkte-Marke. Mit der Unterstützung des Dow Jones ging es im späten Handel wieder aufwärts.
US-Börse gibt Rückenwind
Die Impulse für den Ausbruch auf ein neues Allzeithoch kamen von der Weltleitbörse in den USA, die am späten Mittwochabend noch einmal deutlich zulegen konnte. Die Enttäuschung über die höher als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten konnte damit schnell abgelegt werden.
Auch die Tatsache, dass die US-Notenbank angesichts der weiter hartnäckigen Inflation möglicherweise erst im Juni mit ersten Lockerungsmaßnahmen beginnt, scheint Anleger nicht davon abzuhalten, Aktien zu kaufen. Schließlich wissen sie darum, dass Zinssenkungen angesichts des nachlassenden Preisdrucks in diesem Jahr auf jeden Fall erfolgen werden.
Zudem präsentiert sich die US-Konjunktur weiterhin sehr robust, sodass die Sorgen um eine Rezession immer weiter zurückgedrängt werden. Die starken Geschäftsbilanzen und der hohe Konsum zeigen, dass Unternehmen und Verbraucher die hohen Zinsen deutlich besser verkraften als von vielen Experten befürchtet.
Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 knüpften an ihre Vortagesgewinne an und liegen nur knapp unter ihren Rekordmarken.
Konjunkturdaten liefern gemischte Signale
Neue Konjunkturdaten liefern gemischte Signale. So hat sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia (Philly Fed Index) im Februar stärker aufgehellt als erwartet. Gleiches gilt für die Industriestimmung im Bundesstaat New York. Zudem sanken die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe um 8.000 auf 212.000, was auf eine anhaltende Stärke des US-Arbeitsmarktes hindeutet. Ökonomen hatten mit 220.000 Hilfsanträgen gerechnet.
Dagegen sind die Umsätze im Einzelhandel im Januar stärker zurückgegangen als erwartet. Zudem ist die Industrieproduktion zu Jahresbeginn überraschend gesunken.
Commerzbank an DAX-Spitze
Hierzulande standen die Geschäftsbilanzen von Commerzbank und Airbus im Fokus. Während die Commerzbank angesichts der Zinswende einen Rekordgewinn verbuchte, verfehlte das Betriebsergebnis bei Airbus die Markterwartung. Allerdings kündigte der Flugzeugbauer eine Sonderdividende an.
Rheinmetall-Papiere profitierten von höheren Kurszielen der Deutschen Bank und von JPMorgan und stiegen auf ein weiteres Rekordhoch.
Derweil hat die EU-Kommission ihre Wachstumsprognose für Deutschland in diesem Jahr auf 0,3% gesenkt, im November lag die Prognose noch bei 0,8%. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) geht sogar von einem Schrumpfen der deutschen Wirtschaftsleistung um 0,5% aus. Es wäre überhaupt erst das zweite Mal in der Nachkriegsgeschichte, dass das BIP in zwei aufeinanderfolgenden Jahren zurückgeht.
DAX erklimmt neues Rekordhoch
Der DAX hat den Schwung von der US-Börse mitgenommen und den Anstieg auf ein neues Rekordhoch geschafft. Auch wenn der Markt nach dem Hoch wieder etwas schwächer tendierte, stand zum Handelsende ein deutliches Plus von +0,6%.
Somit hielt sich der Index das dritte Mal in seiner Geschichte auf Schlusskursbasis oberhalb der 17.000-Punkte-Marke und erhöht so die Chancen auf einen erfolgreichen Ausbruch über die Widerstandszone zwischen 17.000 und 17.050 Punkten.
Der Sprung auf ein neues Rekordhoch stellt das größtmögliche Kaufsignal dar und sollte dem DAX in den kommenden Tagen weiter Auftrieb geben. Auf der Oberseite liegen die nächsten Kursziele bei 17.300, 17.500 und 17.700 Punkten.
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