PayPal-Aktie zu billig? Diese Kennzahlen müssen Anleger sehen
Die PayPal-Aktie (WKN: A14R7U) zeigt sich nach den Quartalszahlen und dem nicht so „schockierenden“ „First Look“-Event vergangene Woche weiterhin volatil. Die vorgestellten Innovationen bergen alle das Potenzial, das Wachstum des E-Payment-Riesen wieder anzukurbeln, konnten die enormen Erwartungen jedoch nicht erfüllen. Diese 3 Kennzahlen sprechen aus Anlegersicht aber jetzt für ein unschlagbares Chance-Risiko-Verhältnis.
ℹ️ PayPal vorgestellt
- PayPal betreibt den weltweit bekanntesten Online-Bezahldienst. Im letzten Quartal nutzten über 430 Millionen Verbraucher weltweit den Service für Online-Überweisungen und die Bezahlung von Rechnungen im Internet.
- Das Unternehmen mit Sitz in San José im US-Bundesstaat Kalifornien ist Teil des Nasdaq 100 und des S&P 500 Index. PayPal hat einen aktuellen Börsenwert von ca. 65 Milliarden US$.
„Shock the World“-Ansage Griff ins Klo
Aus dem -11%igen Kursrutsch nach der Zahlenvorlage vergangene Woche wird PayPal-CEO Alex Chriss seine Lehren gezogen haben.
Er wird sich im Nachhinein ärgern über seine Ankündigung, dass PayPal bei dem Event „First Look“ die Welt schockieren würde. Seine Berater werden ihm nochmal erklärt haben, dass er durchaus mit den Erwartungen der Anleger spielen darf. Sie bis ins Unermessliche hochzutreiben, ist jedoch ein Anfängerfehler, der dem Vorstandsboss eines großen Tech-Konzerns nicht passieren darf.
Denn wer bei einer Ankündigung derartige Worte wählt, ist zwangsläufig dazu verdammt, die maximalen Erwartungen nicht erfüllen zu können.
„First Look“ auf den zweiten Blick
Dass „First Look“ bei den meisten Anlegern Enttäuschung ausgelöst hat, ist bedauerlich, da bei dem Event durchaus spannende Innovationen vorgestellt wurden:
- Ein beschleunigter Checkout-Prozess, der mittels biometrischer Authentifizierung den Transaktionsabschluss doppelt so schnell macht, ohne Abstriche in puncto Sicherheit zu machen
- Mit Fastlane können Kunden nun mit einem Klick auf den PayPal-Button auschecken, ohne ein Konto bei dem Verkäufer zu besitzen. Bei diesem Pilot-Projekt war der Gast-Checkout demnach 40% schneller, mit einer bis zu 70% höheren Konvertierungsrate
- Auf „smarten“ Rechnungen kommt eine KI-gestützte Prognose-Software zum Einsatz, die auf der Basis der Käuferdaten Vorschlägen macht für weitere Produkte des Verkäufers, was dazu beitragen soll, Stammkunden zu generieren
- Verbesserungen der Werbeplattform, die es Händlern ermöglicht, nach Verkäufen für Ads zu zahlen statt nach Impressions
- Komplette Neugestaltung der App, die Konsumenten Hunderte von Deals nach dem Cashback-Prinzip anbietet. Zu den teilnehmenden Händlern gehören: McDonalds, Uber, Best Buy, Walmart und eBay
- Verbesserte Business-Profile für die App Venmo. Die 90 Millionen aktiven Nutzer können nun die 3 Millionen Händler auf der Plattform abonnieren, um Cashback-Angebote zu erhalten
Die Verbesserungen zielen alle darauf ab, den Umsatz zu steigern durch bessere Werbung, mehr Cashback-Angebote und gesteigerte E-Commerce-Konvertierungen.
Das Event wurde grundsätzlich positiv von Experten aufgenommen und hat die Zuversicht in PayPals geschäftliche Zukunft deutlich gesteigert.
Dass der Markt nicht begeistert auf die Ankündigungen reagiert hat, ist mit einem Sell-the-News-Ereignis zu erklären, da es CEO Chriss bei dem Event eben nicht geschafft hat, die „Welt zu schockieren“.
Einmaliges CRV dank starker Unterbewertung
Angesichts des historisch niedrigen Preises der PayPal-Aktie ist das Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) für ein Investment in den US-Konzern so gut wie lange nicht mehr.
Nicht nur das Vorwärts-KGV (2024e, GAAP-Basis) ist mit rund 11,5 auf einem lange nicht gesehen Low. Auch das von Analysten viel beachtete Verhältnis von Kurs zu freiem Cashflow (13) ist seit geraumer Zeit nicht so attraktiv gewesen. Am stärksten wird die Unterbewertung jedoch mit dem Kurs-Umsatz-Verhältnis ausgedrückt, das derzeit gerade mal bei 0,18 liegt.
Mit anderen Worten: Den Preis, den Anleger bei PayPal für das voraussichtliche Wachstum der kommenden Jahre bezahlen müssen, ist derzeit sehr bescheiden.
Durch das jüngste Finanz-Update – hervorzuheben ist die Trendwende bei den Gewinnspannen – ist diese These gestärkt worden.
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