SAF Holland-Aktie: Jetzt Gewinne mitnehmen?
Die Aktie von SAF Holland (WKN: SAFH00) reagierte Zum Wochenstart auf die hervorragenden vorläufigen Geschäftszahlen nur mit einem leichten Anstieg und steht aktuell bei 16,18 €. Dabei besteht überhaupt kein Grund zu meckern. Seit Oktober 2022 befindet sich der Kurs in einem langfristigen Aufwärtstrend und hat sich mehr als verdoppelt. Was ist jetzt ratsam für Anleger?
ℹ️ SAF Holland vorgestellt
- Die SAF-Holland SE ist ein international führender Hersteller von fahrwerksbezogenen Baugruppen und Komponenten für Trailer, Lkw und Busse.
- Die Produktpalette umfasst unter anderem Achs- und Federungssystemen für Trailer, Sattelkupplungen für Lkw und Kupplungssysteme für Lkw, Sattelauflieger und Anhänger sowie Brems- und EBS-Systeme.
- Neben dem Hauptsitz im bayerischen Bessenbach unterhält der Konzern auf allen Kontinenten Produktionsstandorte.
- Die Aktie ist im SDAX gelistet und kommt auf eine Marktkapitalisierung von 742 Millionen €.
Neue Rekordwerte erzielt
Die gute Quartalsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr setzte sich auch im vierten Quartal fort. Die am 19. Februar veröffentlichten vorläufigen Jahreszahlen übertrafen leicht die Prognosewerte. Hier ist zu beachten, dass diese zuletzt Mitte Oktober angehoben wurden. Beim Umsatz und auch bei der Profitabilität wurden neue Rekordwerte erzielt.
Der Umsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 35% auf 2,1 Milliarden €. Neben der guten Entwicklung der Märkte EMEA und APAC ist im amerikanischen Markt der Umsatz um 51% auf 890 Millionen € angestiegen.
Auch bei der Ertragslage ist die Verbesserung hervorragend gelungen. Das bereinigte EBIT sprang um 62% auf 202 Millionen €. Die daraus resultierende operative EBIT-Marge verbesserte sich um 1,6 Prozentpunkte auf 9,6%. Neben der Volumensteigerung trug eine Effizienzsteigerung wesentlich dazu bei.
Bei all der guten Entwicklung ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Eingliederung der schwedischen Haldex AB wesentlich zu der Verbesserung der Finanzkennzahlen beitrug. Insgesamt betrachtet fielen die vorläufigen Geschäftszahlen exzellent aus.
Alexander Geis, Vorstandsvorsitzender, kommentiert die Entwicklung so:
Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir Beeindruckendes geleistet. Wir haben nicht nur unsere ehrgeizigen Ziele erreicht, sondern konnten auch die Übernahme und Integration der Haldex AB besser als erwartet vorantreiben.
Eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde noch nicht abgegeben. Jedoch dürften die erwarteten Werte weiterhin gut ausfallen.
Exzellenzprogramm 2025 weit fortgeschritten
Das Strategieziel von 2020 ist erreicht. Dabei ging es darum, das Unternehmen global aufzustellen. Das laufende Strategieprogramm 2025 soll für eine langfristige Wertsteigerung des Unternehmens sorgen. Der Kern dabei liegt auf einem profitablen Umsatzwachstum.
Das Ziel, bis 2023 eine EBIT-Marge von 8% zu erreichen, wurde übertroffen. Weitere Punkte sind die Optimierung des Verschuldungsgrades sowie die Verbesserung der Cashflow-Generierung.
Im Mittelpunkt dieser Strategie stehen auch die Mitarbeiter. Deren Stellung im Unternehmen soll bis 2025 weiter verbessert werden. Diesen positiven Aspekt vergessen viele Großunternehmen – dort liest man öfter von Job-Abbau in großem Stil.
Gewinnmitnahmen empfohlen
Der Kursanstieg ist schon extrem, in den letzten sechs Monaten lag dieser bei +36%. Meiner Meinung nach ist eine Korrektur überfällig. Das würde den Druck aus der Aktie nehmen und für neue Einstiegschancen sorgen. Aktionäre, die schon länger investiert sind, sollten über eine Gewinnrealisierung nachdenken. An Gewinnmitnahmen ist noch keiner verarmt.
Die Analysten sind mehrheitlich optimistisch eingestellt. Die DZ Bank mit 19 € und Warburg mit 20 € sehen weiteres Potenzial. Die Marktkapitalisierung würde dann bei rund 900 Millionen € liegen – das ist ein vertretbares Niveau für ein so erfolgreiches Unternehmen. Mittelfristig teile ich deren Einschätzungen. Die Erwartungen von Hauck & Aufhäuser mit 30 € halte ich momentan für überhöht.
Was für die Aktie spricht, ist deren gute Dividendenrendite von momentan 3,7%. Aufgrund der deutlichen Gewinnsteigerung gehe ich hier von einer Dividendenanhebung aus.
Mein Fazit: Kurskorrektur abwarten und an Gewinnmitnahmen denken.
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