Renk-Aktie: Auf der Welle der Rüstungsrallye
Nach ihrem fulminanten Börsendebüt legte die Renk-Aktie (RENK73) in der vergangenen Woche mit einem Kursrückgang von rund -12% eine kleine Verschnaufpause ein. Doch diese Woche hat sich das Blatt bereits wieder gewendet. Nachdem das Papier des Getriebeherstellers schon am Montag über +6% zulegte, ist die Renk-Aktie auch am Dienstagmorgen im Plus. Wie weit kann der Kursaufschwung noch gehen?
ℹ️ Renk vorgestellt
- Die Renk Group mit Hauptsitz in Augsburg ist ein weltweiter Hersteller von Getrieben, Motoren, Hybridantriebssystemen, Federungssystemen für Fahrzeuge, Gleitlagern, Kupplungen und Prüfsystemen.
- Das Unternehmen baut Spezialgetriebe für Panzer, Fregatten, Eisbrecher und industrielle Anwendungen und ist führender Lieferant von Fahrwerken und Dämpfungssystemen für militärische Ketten- und Radfahrzeuge.
- Renk produziert an drei Standorten in Deutschland sowie in der Schweiz, Großbritannien und den USA.
- Renk notiert an der Frankfurter Börse und ist ca. 2,8 Milliarden € wert.
Europa muss erwachsen werden
Das Börsenumfeld für deutsche Rüstungsaktien war noch nie so gut wie heute. Die Aktie von Rheinmetall stellt im Tagesrhythmus neue Allzeithochs auf und auch die Hensoldt-Aktie notiert aktuell nur knapp unter ihrem Allzeithoch.
Hintergrund für die jüngste Kursrallye ist die aktuelle politische Entwicklung in Deutschland und Europa. Nachdem sich der alte Kontinent über viele Jahrzehnte auf den militärischen Schutz durch die USA verlassen hat, ist durch den Ausbruch des Ukraine-Kriegs den meisten politisch Verantwortlichen klar geworden, dass Europas Sicherheit akut durch Russland bedroht ist.
Die „Sicherheitsdividende“, die Europa über lange Zeit in Form niedriger Rüstungsausgaben genossen hat, geht damit zu Ende. Viele europäische Staaten, allen voran Deutschland, müssen ihre Rüstungsausgaben dauerhaft erhöhen, um die Sicherheit des Kontinents in Zukunft gewährleisten zu können.
Die Worte Donald Trumps, der möglicherweise im kommenden Jahr wieder ins Weiße Haus einziehen wird, wirken wie ein Katalysator. Trump drohte kürzlich, Nato-Staaten die amerikanische Unterstützung zu verweigern, die sich nicht an die Budgetvorgaben der Militärallianz halten würden. Wasser auf die Mühlen von Rüstungskonzernen wie Renk.
Knapp unter dem Allzeithoch
Charttechnisch lässt sich gegenwärtig noch wenig zur Renk-Aktie sagen. Sie notiert aktuell rund 5% unter ihrem Allzeithoch vom 19. Februar. Sollte es in den kommenden Tagen geknackt werden, dürfte sich der Aufwärtstrend der Rüstungsaktie fortsetzen.
Noch wenig Guidance
Die kommenden Monate dürften sehr spannend für europäische Rüstungsaktien werden. In diesem Jahr könnten die Weichen dafür gestellt werden, wie der Krieg in der Ukraine ausgeht. Sollte Europa seine Unterstützung für das Land noch einmal intensivieren, stehen die Chancen nicht schlecht, Russland militärisch zu besiegen.
Wie auch immer der Ukraine-Krieg zu Ende geht, Fakt ist, dass Russland unter der Herrschaft Wladimir Putins die größte Bedrohung von Europas Sicherheit seit Jahrzehnten ist. Die Rüstungsausgaben müssen und werden vor diesem Hintergrund steigen.
Die Renk-Aktie ist deshalb ohne Zweifel ein spannendes Investment, doch hat sie im Gegensatz zu den Papieren von Hensoldt und Rheinmetall einen Nachteil: Es gibt noch kaum Guidance in Form von Kurszielen durch Analysen und eines konkreten Ausblicks durch das Management. Bislang haben sich die Renk-Verantwortlichen nur das Ziel eines mittelfristigen Umsatzwachstums von 10% pro Jahr und einer bereinigten EBIT-Marge von 19 bis 20% gesetzt.
Ich rate Anlegern deshalb, die ersten Quartalszahlen des Konzerns abzuwarten. In diesem Rahmen dürfte das Unternehmen auch einen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr präsentieren. Dann wird sich zeigen, auf welchem Weg der Getriebehersteller unterwegs ist.
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