Snowflake-Aktie: Das ist zu pessimistisch

Snowflake

Snowflake-Aktionäre werden den Donnerstag nicht in guter Erinnerung behalten. Das Papier des Cloud-Unternehmens bricht am Morgen im europäischen Handel um über -20% ein. Was steckt hinter dem Kursdebakel der Snowflake-Aktie (WKN: A2QB38)?

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ℹ️ Snowflake vorgestellt

  • Snowflake ist ein Cloud-basiertes Software-as-a-Service-Unternehmen, das seinen Kunden eine Plattform für die Datenanalyse bietet.
  • Sie ermöglicht es Unternehmen, Daten in einer einzigen Quelle zu konsolidieren und daraus geschäftliche Erkenntnisse zu gewinnen und datengesteuerte Anwendungen zu erstellen.
  • Das 2012 gegründete Unternehmen hat Standorte in zwölf Ländern weltweit.
  • Snowflake notiert an der New York Stock Exchange und ist aktuell ca. 76 Milliarden US$ wert.

Umsatz top, Ergebnis flop

Es ist eine unglückliche Kombination aus einem schwachen Ausblick für das erste Quartal und dem unerwarteten Rücktritt von Snowflake-Chef Slootman.

Die vorgelegten Zahlen für das vierte Quartal 2023 geben ein gemischtes Bild ab. Der Umsatz stieg um 32% auf ca. 775 Millionen US$ und lag damit leicht über den Erwartungen des Marktes. Der Betriebsverlust erhöhte sich allerdings auf ca. 276 Millionen US$ und der Verlust je Aktie fiel mit 0,35 US$ erheblich schlechter aus als die von Analysten erwarteten 0,18 US$.

Ernüchternde Prognose und ein plötzlicher Chefwechsel

Für Enttäuschung sorgte die Unternehmensprognose für das erste Quartal 2024. Während Analysten bislang mit einem Umsatz von 759 Millionen US$ rechneten, geht Snowflake nur von Erlösen in Höhe von 745 bis 750 Millionen US$ aus.

Noch ernüchternder fällt die Ergebnisprognose aus. Das Unternehmen geht von einer bereinigten Betriebsmarge im ersten Quartal von 3% aus. Analysten hatten sich hingegen knapp über 7% erhofft.

Als wäre die schwache Prognose nicht schon genug, teilte Snowflake außerdem mit, dass CEO Frank Slootman in den Ruhestand treten werde. Neuer Vorstandsvorsitzender des Tech-Unternehmens wird der ehemalige Google-Werbechef Sridhar Ramaswamy.

Ein heftiger charttechnischer Rückschlag

Die Snowflake-Aktie erleidet durch den Kurssturz am Donnerstag einen heftigen charttechnischen Rückschlag. Der jüngste Aufwärtstrend wurde mit einem Schlag beendet und alle Kursgewinne der letzten drei Monate haben sich in Luft aufgelöst.

Spätestens beim Widerstandsniveau von 170 US$ muss sich der Tech-Wert stabilisieren, um Schlimmeres zu verhindern.

Einige Fragezeichen

Ich halte den heutigen Kurssturz der Snowflake-Aktie für übertrieben. Das Unternehmen ist in den letzten drei Jahren rasant und kontinuierlich gewachsen, was klar zum Ausdruck bringt, dass eine starke Nachfrage nach seinen Dienstleistungen besteht. Zudem wurde die Umsatzerwartung der Analysten für das erste Quartal nur minimal unterboten.

Hauptbaustelle bleibt zweifellos die Profitabilität. Snowflake ist nach wie vor nicht annähernd profitabel, was Anleger auch bei stark wachsenden Unternehmen nicht mehr in einem Maße tolerieren wie in der Vergangenheit.

Zum plötzlichen Wechsel an der Spitze des Unternehmens lässt sich wenig sagen. Der scheidende CEO Slootman genoss das Image einer Tech-Legende im Markt. Das legt die Latte für den neuen Boss ziemlich hoch, muss aber nicht heißen, dass Ramaswamy sie nicht überspringen kann.

Das Wachstum des Cloud-Business wird auch in den kommenden Jahren anhalten. Inwiefern Snowflake vom aktuellen KI-Boom profitieren kann, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen.

Für mich gehört die Snowflake-Aktie immer noch zu den interessantesten Tech-Wachstumswerten. Allerdings muss das Unternehmen in den kommenden Quartalen beweisen, dass es nicht nur wachsen, sondern auch Geld verdienen kann.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Snowflake. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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