Vodafone-Aktie: Wie lange bleibt der Rückenwind?
Langsam, aber sicher schleicht die lange Zeit verprügelte Vodafone-Aktie (WKN: A1XA83) in höhere Gefilde. Seit Mitte Februar hat sie um +12% auf aktuell 0,84 € zugelegt. Warum sind Anleger plötzlich positiver gestimmt?
ℹ️ Vodafone vorgestellt
- Die Vodafone Group ist ein international tätiges britisches Telekommunikationsunternehmen, das sich seit geraumer Zeit im Umbruch befindet.
- Die Konzernzentrale befindet sich in London. Offizieller Sitz des Unternehmens ist Newbury.
- An der Börse ist der Konzern aktuell mit rund 22,5 Milliarden € bewertet.
Diese News verleiht Auftrieb
Vergangene Woche lief eine Meldung über den Ticker, die seitdem den Kurs der Vodafone-Aktie beflügelt: Swisscomm teilte mit, man wolle das Italien-Geschäft der Briten übernehmen. Vorläufig habe man sich auf einen Kaufpreis von 8 Milliarden € in bar verständigt, ließen die Schweizer verlauten. Die genauen Bedingungen der Transaktion müssten noch vereinbart werden.
Die Schweizer streben an, Vodafone Italia mit ihrer Tochter Fastweb zu fusionieren. Das solle zu einem höheren Unternehmenswert und Cashflow führen und sich positiv auf die Dividendenpolitik auswirken. Zudem werde erwartet, dass Swisscom nach der Transaktion mindestens ein A-Rating beibehalten werde.
Ein Satz sollte allerdings vor zu großer Euphorie warnen: Die Verhandlungen seien zwar weit fortgeschritten, doch es sei noch offen, ob es zu der Transaktion kommen werde. Wir erinnern uns: Im Dezember 2023 gab es bereits Verhandlungen mit Iliad, die am Ende scheiterten. Die Franzosen hatten 6,6 Milliarden € in bar plus einen Kredit für Vodafone von 2 Milliarden € geboten.
Konzernsanierung läuft
Sollte der Deal unter Dach und Fach gebracht werden, könnte sich Vodafone-Chefin Margherita Della Valle diesen Erfolg zweifellos ans Revers heften. Er würde das Voranschreiten des Konzernumbaus dokumentieren. Vodafone hatte bereits unter anderem das Spanien-Geschäft für 5 Milliarden € an den Finanzinvestor Zegona verkauft. Ferner wurden strategische Partnerschaften mit Microsoft und Accenture gestartet, um die Transformation des Konzerns zu beschleunigen.
In den zuletzt vorgelegten Geschäftszahlen findet das alles noch nicht so wirklich seinen Niederschlag, wie wir in diesem Artikel ausführlich beleuchtet haben. Vor allem Deutschland bleibt für die Briten ein Sorgenkind, selbst wenn hier im dritten Quartal die viel beachteten Serviceumsätze gegenüber dem Vorjahr leicht zugelegt hatten.
Es darf mit Spannung erwartet werden, ob Vodafone in Kürze erneut den Ausblick auf das Gesamtjahr bestätigt. Prognostiziert wurden ein bereinigtes EBITDA (EBITDAaL) von 13,3 Milliarden € und ein bereinigter Free Cashflow von 3,3 Milliarden €.
Einschätzungen der Analysten
Die britische Investmentbank Barclays hat in einer ersten Reaktion auf den Italien-Deal ihre Einstufung für Vodafone auf „Equal Weight“ mit einem Kursziel von 85 Pence, umgerechnet 0,99 €, belassen. JPMorgan sieht den fairen Wert bei 80 Pence (0,94 €), die Schweizer Großbank UBS bei 98 Pence (1,15 €).
Aktie im Aufwind
Aktuell sieht es auch charttechnisch freundlicher für die Vodafone-Aktie aus. Sie befindet sich zwar übergeordnet noch im Abwärtstrend, doch ein Überschreiten der 200-Tage-Linie bei 0,85 € könnte ihr weiteren Auftrieb verleihen.
Anleger, die hier weiterhin geduldig an Bord bleiben, dürften mittel- bis langfristig dafür belohnt werden. Jedoch müssen aus meiner Sicht weiterhin erst einmal Geschäftszahlen vorgelegt werden, die einen nachhaltigen Trendwechsel aufzeigen, ehe man wirklich Entwarnung geben kann. Das war bislang nicht der Fall.
Positiv bleibt die hohe Dividende mit einer Rendite von aktuell 10,7%, sofern diese vom Unternehmen nicht gekürzt wird, wofür es allerdings keine Anzeichen gibt.
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