DHL Group-Aktie: Wegen der guten Dividende kaufen?
Die Aktie des Versandlogistikers DHL Group (WKN: 555200) reagierte am Mittwoch auf die reduzierten Finanzkennzahlen für 2023 mit einem Rückgang von -5,7%. Aktuell verliert sie weiter leicht steht bei knapp 39 €. Insgesamt befindet sich das Papier seit Mitte Dezember in einem Abwärtstrend, der summierte Kursverlust beträgt -18%. Ist das jetzt ein günstiges Niveau?
ℹ️ DHL Group vorgestellt
- Die DHL Group AG, vormals Deutsche Post DHL Group, ist ein börsennotiertes Logistik- und Postunternehmen, das 1995 aus der staatlichen Behörde Deutsche Bundespost hervorging.
- Der Hauptsitz befindet sich in Bonn, das Unternehmen ist weltweit in 220 Ländern und Territorien tätig.
- Die Aktie ist im DAX gelistet; die Marktkapitalisierung beträgt 46,5 Milliarden €.
Geschäftsentwicklung wie erwartet
Bereits in den Vorquartalen deutete sich die rückläufige Geschäftsentwicklung an. Dementsprechend fiel der am 6. März veröffentlichte vorläufige Jahresbericht für 2023 aus. Der Konzernumsatz reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 13,4% auf 81,8 Milliarden €. Der Umsatz aus dem internationalen Geschäft gab stärker um 16% nach.
Dieser Umsatzrückgang führte auch zu einer Verschlechterung der Ertragskraft. Das operative EBIT reduzierte sich um rund ein Viertel auf 6,3 Milliarden € und übertraf damit die eigenen Erwartungen von 6,2 Milliarden €. Das Nettoergebnis sank um 31,4% auf 3,7 Milliarden € stärker. Daraus ergibt sich ein Gewinn pro Aktie (EPS) von 3,09 €.
Bei der zweiten Steuerungsgröße, dem Free Cashflow, wurden die Erwartungen ebenfalls erreicht – hier wurde ein Wert von 2,9 Milliarden € erzielt. Beim Ertrag und Cashflow wirkten sich die Kostensenkungen positiv aus. Ferner trugen die Preiserhöhungen im unreglementierten Markt dazu bei.
Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist dahingehend zu relativieren, dass 2022 ein Rekordjahr war. Zudem verwies das Unternehmen in seinen Quartalsberichten auf die rückläufigen Erwartungen.
Tobias Meyer, CEO DHL Group, kommentierte die Geschäftsentwicklung so:
Das Jahr 2023 stand im Zeichen einer schwachen Weltwirtschaft und vor allem eines schwachen Welthandels. Selbst unter diesen Rahmenbedingungen haben wir unsere Jahresziele erreicht.
Jahreserwartungen bleiben stabil
Der Bonner Konzern geht davon aus, dass sich die schwierige Lage im ersten Halbjahr fortsetzen wird. Im zweiten Halbjahr wird dann mit einer leichten Erholung gerechnet. Das operative EBIT soll bei 6 bis 6,6 Milliarden € liegen. Auch beim Free Cashflow wird weiterhin mit 3 Milliarden € gerechnet.
An der Prognose für 2026 hält das Unternehmen fest. Dann soll das EBIT wieder auf dem Niveau vor der Pandemie liegen – erwartet werden 7,5 bis 8,5 Milliarden €.
Potenzial vorhanden
Insgesamt ist der Kursrückgang positiv zu werten. Der gestrige Abschlag war aus meiner Sicht übertrieben. Denn die rückläufige Geschäftsentwicklung war frühzeitig kommuniziert worden, die Bekanntgabe war somit keine Überraschung.
Das aktuelle Kursniveau bietet wieder eine gute Einstiegsbasis. Insgesamt sollte die negative Tendenz nicht überbewertet werden. Bereits für 2026 kündigt der Konzern wieder die Rückkehr des Ertragsniveaus vor der Pandemie an.
Für die Aktie spricht, dass die Dividende von 1,85 € beibehalten werden soll. Das entspricht einer aktuellen Rendite von 4,8%.
Meiner Meinung nach liegt der faire Wert bei 45 €, das wäre ein Potenzial von rund +18%. Auch die Analysten bescheinigen der Aktie gute Aussichten. Deren Einschätzungen gehen von 42,50 € von Warburg Research bis 53 € der UBS.
Mein Fazit: Die Aktie eignet sich hervorragend als konservativer Wert für eine Depotbeimischung.
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