BYD's Meisterzug: Mit Rabatten zum globalen Marktführer

BYD
07.03.24

Die Berichte über neue Rabatte des chinesischen E-Auto-Riesen BYD (WKN: A0M4W9) überschlagen sich in diesen Tagen. Wie die schwache Aktien-Performance des Konzerns in den vergangenen Monaten deutlich macht, sind Anleger in Sorge, dass der Preiskampf sämtliche Gewinne auffrisst. Wer genau hinsieht, erkennt jedoch, dass die Chinesen für diesen Krieg bestens gewappnet sind.

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ℹ️ BYD vorgestellt

  • BYD („Build your dreams“) ist ein chinesischer Mischkonzern, der vor allem im Bereich der Herstellung von Akkumulatoren und Automobilen tätig ist.
  • Der im chinesischen Shenzhen ansässige Konzern stieg 2023 zum weltgrößten Hersteller von Elektroautos auf.
  • Mit einer Marktkapitalisierung von rund 70 Milliarden € zählt BYD zu den wertvollsten Konzernen Chinas.

Ein neuer Tag, ein neuer Rabatt

Wenn Autobauer an ihren Preisen sägen, ist das an der Börse nie ein positives Signal. Das gilt insbesondere dann, wenn der Rotstift mehrmals pro Woche angesetzt wird – wie zuletzt bei BYD.

Am Mittwoch hat der chinesische E-Mobilitäts-Riese sein preisgünstigstes Modell Seagull um weitere 5% reduziert. Ein Neumodell ist auf dem Heimatmarkt damit für umgerechnet weniger als 9.000 € zu haben.

Der Schritt folgt nur zwei Tage auf die Vorstellung der neuen Version des Yuan Plus. Das Bemerkenswerte dabei: Der Crossover wird vom Start weg 12% günstiger angeboten als der letzte Preis des Vorgängermodells.

Und der Yuan Plus war nicht BYDs erste Schnäppchen-Aktion in diesem Jahr: Im Februar brachte das Unternehmen bereits Updates ihrer Einstiegsmodell-Limousinen auf den Markt. Die Preissenkungen gegenüber den Vorgängern betrugen im Schnitt sogar 20%.

Herausforderungen, wohin das Auge blickt

BYDs Vorgehen zeigt, dass die Rabattschlacht in Chinas E-Auto-Branche neue Ausmaße erreicht hat. Viele Wettbewerber werden es schwer haben, mit den Preisreduktionen von BYD und dem großen Rivalen Tesla mitzuhalten. Aber auch bei den beiden Big-Playern werden die geringeren Margen die Rentabilität belasten.

Und die Herausforderungen in China im Jahr 2024 enden hier noch lange nicht. Die chinesische Wirtschaft hat sich in den vergangenen Quartalen spürbar abgeschwächt, das Verbrauchervertrauen ist gedämpft. Das wirkt sich negativ auf die Absätze aus, weshalb die Hersteller radikal die Preise senken. BYD ist besonders unter Zugzwang, da das Unternehmen weiterhin den Großteil seines Umsatzes auf dem Heimatmarkt erzielt.

Gleichzeitig ist die erfolgreiche Expansion nach Europa in Gefahr. Die EU-Kommission untersucht derzeit die Zulässigkeit der staatlichen Subventionen für E-Auto-Produzenten. Das Verfahren könnte zu möglichen Gegenmaßnahmen wie erhöhten Zöllen führen, die die Wettbewerbsfähigkeit von BYDs Produkten in unserer Region beeinträchtigt.

Für schwierige Zeiten gewappnet

Das Bemerkenswerte an BYD ist jedoch: Der Mischkonzern hat sich in den vergangenen Jahren in eine derart aussichtsreiche Position gebracht, dass trotz der Vielzahl von negativen Marktumständen weiterhin ein beträchtliches Wachstumspotenzial besteht.

Trotz des getrübten Makro-Umfelds sehen Prognosen für den globalen E-Auto-Markt für das laufende Jahr ein Wachstum 21% voraus. BYD forciert seine globale Expansion neben Europa auch in Südostasien und Südamerika, um von der robusten Dynamik zu profitieren.

Zudem hat sich BYD 2023 zum zweitwichtigsten Player auf dem E-Auto-Batterie-Markt entwickelt. Die Entscheidung, weiter auf Lithium-Eisenphosphat-Akkus zu setzen, hat die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in dem Sektor gestärkt. Die vertikale Integration bietet riesige Vorteile bei der eigenen Fahrzeugproduktion.

Die Chinesen haben zudem reichlich finanziellen Spielraum, weil ihr Wachstum der vergangenen Jahre sehr solide erwirtschaftet wurde. Trotz eines moderaten Verschuldungsgrads von 23% konnte 2023 eine fast 2-stellige operative Marge erreicht werden.

Tesla kann da nicht mithalten

Unter dem Strich entpuppt sich BYD als ein Unternehmen, dass aus der herausfordernden Marktlage gegenüber der Konkurrenz aller Voraussicht nach gestärkt herausgehen wird.

Den US-Rivalen Tesla haben die Chinesen schon im vergangenen Jahr als weltweit größten E-Auto-Hersteller entthront. Gemessen am Vorwärts-KGV ist BYD dabei an der Börse 5-mal niedriger bewertet.

Ich habe kaum einen Zweifel daran, dass sich für Anleger die Entscheidung langfristig auszahlen wird, während der aktuellen Kursschwäche bei der Aktie des chinesischen Automobil-Giganten zuzugreifen.

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INTERESSENKONFLIKTE: Ein konkreter und eindeutiger Interessenkonflikt besteht darin, dass der Herausgeber und mit dem Herausgeber verbundene natürliche oder juristische Personen Positionen in den folgenden besprochenen Finanzinstrumenten halten und diese Positionen jederzeit - auch kurzfristig - weiter aufstocken oder verkaufen können: Abitibi Metals Corporation. 

Darüber hinaus muss grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass ehrenamtliche Mitarbeiter, die für diese Publikation beratend tätig sind, Positionen in den hier besprochenen Finanzinstrumenten halten und jederzeit weiter aufstocken oder verkaufen können.

Außerdem wurde die bull markets media GmbH für die Berichterstattung über Abitibi Metals Corporation vergütet. Hierin besteht ein weiterer, erheblicher Interessenkonflikt.

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