Vonovia, Commerzbank, Brenntag, Merck, Continental: DAX-Überblick

DAX

Der DAX (WKN: 846900) hat am Donnerstag den Sprung auf ein neues Rekordhoch geschafft.  Nach dem EZB-Entscheid zog das größte deutsche Börsenbarometer kräftig an und ging +0,71 % höher mit 17.842 Punkten aus dem Handel. Gefragt waren die Papiere von Vonovia und Commerzbank, Brenntag rutschte ans DAX-Ende.

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Die deutschen Standardwerte starteten deutlich unterhalb des Schlusskurses vom Mittwoch in den Tag und sackten im frühen Handel auf das Tagestief von 17.619 Punkten. Dabei handelte es sich um den tiefsten Stand seit über einer Woche.

Im Supportbereich von 17.620 Punkten griffen die Anleger wieder zu und sorgten gegen Mittag  zunächst für einen Gap-Close. Nach dem EZB-Entscheid am Nachmittag  zog der Markt dann kräftig an und markierte das Tageshoch von 17.879 Punkten knapp eine Stunde vor Handelsschluss.

Inflations- und Konjunkturausblick sorgt für Zinshoffnungen

Der Leitzins wurde wie erwartet auf dem Niveau von 4,5% belassen. Für positive Stimmung sorgte indes der weitere Inflationsausblick, den EZB-Chefin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz verkündete. Nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank wird die Inflation in diesem Jahr auf 2,3% zurückgehen. Im Dezember waren die Währungshüter noch von einer Teuerungsrate von 2,7% ausgegangen.

Aus der Prognose der Notenbank ging ebenfalls hervor, dass sich die Konjunkturaussichten für die Währungsunion weiter eingetrübt haben. Sowohl der Inflations- als auch der Konjunkturausblick schürt die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen. Händler spekulieren auf erste Zinssenkungen im Juni.

Vonovia zieht kräftig an, Brenntag schmiert ab

Die Aussicht auf sinkende Zinsen spielte vor allem Aktien aus der in den vergangenen Jahren schwer gebeutelten Immobilienbranche in die Karten. Papiere von Vonovia gewannen +3,07% und schoben sich an die DAX-Spitze. Ebenfalls gefragt waren die Aktien von Commerzbank und Sartorius.

Bei der schwer angeschlagenen Bayer-Aktie ging der Kurssturz auf neue Tiefstände seit fast 20 Jahren weiter. Für Verkaufsdruck sorgte eine Abstufung durch die Analysten von Bernstein Research (von "Buy" auf "Hold").

Am DAX-Ende rangierten die Papiere des Chemikalienhändlers Brenntag mit Abgaben von -5,76%. Nach einem Umsatz- und Ergebnisrückgang im Jahr 2023 blickt der Chemikalienhändler zurückhaltend auf das laufende Geschäftsjahr und erwartet schlimmstenfalls einen leichten Rückgang des operativen Gewinns.

Continental büßte nach Zahlen und Ausblick ebenfalls ein und beendete den Handel -1,21% tiefer. Händler bemängelten vor allem den mauen Ausblick für das operative Ergebnis.

Die Merck-Aktie präsentierte sich nach der Zahlenvorlage sehr volatil und beendete den Handel mit -1,07% im Minus. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern hat die Erwartungen zwar weitestgehend erfüllt, Marktteilnehmer vermissten aber Hinweise auf eine Erholung des Life-Science-Geschäfts.

DAX bricht nach oben aus

Der DAX hat nach einem zähen und abwartenden Handel in den vergangenen Tagen den Ausbruch auf einen neuen historischen Höchststand geschafft. Die Aussagen von EZB-Chefin Christine Lagarde sorgten an den Märkten für frische Kaufimpulse.

Damit dürfte die kurze Verschnaufpause vorüber sein und der DAX seinen Aufwärtsschwung fortsetzen. Auf der Oberseite rückt nun die 18.000-Punkte-Marke in greifbare Nähe.

Zum Zeitpunkt des Rekordhochs fehlten dem Markt gerade einmal gut 120 Punkte bzw. +0,67% zum Erreichen der nächsten 1.000er-Schwelle. Wird sie vielleicht schon am Freitag geknackt? Man darf gespannt sein.

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