Bayer-Aktie: Lösung für Monsanto-Dauerärger?
CEO Anderson ist dieser Tage wie noch nie bemüht, bei Aktionären Optimismus zu verbreiten, um die Talfahrt der Bayer-Aktie (WKN: BAY001) zu stoppen. Am Wochenende verriet der Manager Details zu einem neuen Agrar-Produkt, das er als bahnbrechende Innovation bezeichnete. Kann das dem DAX-Titel zum Wochenstart Schwung verleihen?
ℹ️ Bayer vorgestellt
- Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne.
- Der Konzern ist in drei Geschäftsbereiche untergliedert: Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung).
- Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50.
- Bayer ist nach einem Kurssturz nur noch 25,8 Milliarden € wert.
Neue Lösungen für Monsanto-Daueräger?
Wird Bayer sein Dauerproblem Glyphosat irgendwann in den Griff bekommen?
Viele Aktionäre, die sich das fragen, werden vergangene Woche einen Hoffnungsschimmer bekommen haben. Nicht nur, weil der DAX-Konzern zuletzt fast alle Glyphosat-Prozesse in den USA gewonnen hat. CEO Bill Anderson teilte den Investoren am Dienstag mit, dass das Unternehmen „alle möglichen Mittel in Betracht zieht, um den Rechtsstreit zu beenden“, einschließlich Lösungen „außerhalb des Gerichtssaals“.
Diese Aussage hat der Vorstandschef zwar nicht näher erläutert, am Wochenende kündigte er dann jedoch Neuigkeiten zu einem potenziellen Nachfolgerprodukt an.
Glyphosat-Nachfolger in 4 Jahren marktreif?
Obwohl Bayer die Krebsgefahr durch seinen Unkrautvernichter stets abgestritten hat, arbeitet das Unternehmen schon länger an einer Glyphosat-freien Alternative.
Der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung verriet Anderson nun erste Detail zu dem neuen Produkt. Demnach soll das Mittel, dass man derzeit an echten Pflanzen teste, 2028 auf den Markt kommen.
Die Entwicklung des Glyphosat-Nachfolgers scheint demnach nicht nur weit fortgeschritten, sondern auch überaus aussichtsreich zu sein. So handele es sich bei der Substanz um die erste bahnbrechende Innovation auf diesem Gebiet seit 30 Jahren, betonte der Bayer-Boss.
Schwache Jahreszahlen
Die Rechtsstreitigkeiten aufgrund der Monsanto-Übernahme belasten den Bayer-Aktienkurs weiter, und auch die jüngsten Finanzzahlen stimmen Anleger nicht sonderlich optimistisch.
So zeigen die Geschäftsergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2023 einen rückläufigen Trend in Bezug auf Umsatz, EBITDA und freiem Cashflow. Insbesondere gab es gegenüber dem Vorjahr auch einen erheblichen Rückgang des bereinigten Gewinns je Aktie.
Die Reduzierung der Dividende von 2,40 € auf 0,11 € zeigt ebenfalls, dass das Unternehmen sich aktuell nicht auf Aktionärsrendite konzentrieren kann. Die weiterhin hohe Schuldenlast bleibt zudem ein ernsthaftes Problem.
Eine gefährliche Wette für Anleger
Auch wenn die Bayer-Aktie derzeit mit einem historisch niedrigen Vorwärts-KGV von 4,5 gehandelt wird, bietet sich für Anleger ein Neueinstieg nicht zwingend an.
Nachdem im vergangenen Herbst der große Medikamenten-Hoffnungsträger Asundexian in der klinischen Entwicklung gefloppt ist, ist die Konzernaufspaltung als möglicher Kurskatalysator ebenfalls vorerst vom Tisch. Entsprechende Pläne seien aktuell kein Thema, betonte CEO Anderson kürzlich. Der Fokus des Managements liegt stattdessen darauf, mit einem radikalen Bürokratieabbau den operativen Turnaround zu schaffen.
In der Zwischenzeit sind Rückschläge bei den Glyphosat-Prozessen aber nicht unwahrscheinlich und können zu weiterem Kursschwund führen.
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