Rheinmetall stark, BMW und RWE mies: DAX-Überblick

DAX

Der DAX (WKN: 846900) hat am Donnerstagmorgen ein weiteres Rekordhoch markiert, im Tagesverlauf aber wieder nachgegeben. Zum Handelsende stand ein Minus von knapp 20 Punkten bzw. -0,11% auf 17.942 Punkte. Gefragt waren die Papiere von Rheinmetall. BMW und RWE rutschten nach Zahlen ans DAX-Ende.

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Die deutschen Standardwerte starten schwungvoll in den Tag und eröffneten den Handel auf einem neuen Rekordhoch. Nach dem Anstieg auf 18.027 Punkte folgte eine Gegenbewegung, die im Bereich 17.985/17.987 Punkten aufgefangen werden konnte. Von hier aus stiegen die Kurse zur Mittagszeit auf ihr Tageshoch und eine weitere Rekordmarke bei 18.039 Punkten.

Ab dem frühen Nachmittag bröckelten die Gewinne aber wieder ab, kurz nach Eröffnung der Wall Street wurde das morgendliche Gap geschlossen. Angesichts schwacher Vorgaben von der US-Börse setzten sich die Gewinnmitnahmen fort und drückten den Markt am späten Nachmittag auf ein Tief bei 17.899 Punkten. Hinten raus erholten sich die Kurse wieder etwas.

Zwischen Zinshoffnung und Zinstristesse

Am Morgen hatten taubenhafte Äußerungen des griechischen Zentralbankleiters Yannis Stournaras hierzulande noch für Zinssenkungsphantasien gesorgt. Das EZB-Ratsmitglied forderte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Bloomberg zwei Zinssenkungen vor der Sommerpause und hält auf Jahressicht vier Zinsschritte für vernünftig.

Nach Bekanntwerden neuer Konjunkturdaten aus den USA gerieten diese Aussagen aber wieder etwas in den Hintergrund. Im Fokus standen dabei die Einzelhandelsumsätze, die zum Vormonat um 0,6% zulegten, damit aber hinter den Erwartungen zurückblieben. Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,8% gerechnet, nachdem sie im Januar revidiert um 1,1% gesunken waren.

Dagegen zogen die Preise auf Herstellerebene um 1,6% an. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg um 1,1% gerechnet.

Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen in der größten Volkswirtschaft der Welt dürfen sich Anleger daher wohl kaum machen. Zumal auch die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe niedriger ausfielen als erwartet und mit 209.000 auf einem überschaubaren Niveau bleiben. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit 218.000 Hilfsanträgen gerechnet. Die Daten deuten auf einen anhaltend robusten Arbeitsmarkt hin.

Der Großteil der Marktteilnehmer rechnet daher weiterhin mit ersten Zinssenkungen der Fed nicht vor Juni.

Rheinmetall legt zu, BMW und RWE rutschen ab

Hierzulande standen die Bilanzen von Rheinmetall, RWE und BMW im Mittelpunkt des Interesses. Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall überzeugte die Anleger mit prall gefüllten Auftragsbüchern und über den Erwartungen liegenden Umsatz- und Ergebniszielen. Die Aktie zog um +5% an und setzte sich mit einem weiteren Rekordhoch an die DAX-Spitze.

Weniger gut lief es für die Aktien von BMW, die nach einer Berg- und Talfahrt letztlich um mehr als -3% abrutschten. Während sich der freie Barmittelzufluss besser entwickelte als gedacht, verfehlte der Autobauer bei der operativen Marge die Erwartungen.

Die Papiere von RWE rutschten mit einem Verlust von -3,53% noch deutlicher ins Minus und bildeten das Schlusslicht im DAX. Der Konzern rechnet wegen der gesunkenen Strompreise im Großhandelsgeschäft weiterhin mit Ergebnisdruck, bestätigte aber die im Januar gesenkten Ziele. Für Enttäuschung sorgten wohl auch die Aussagen des CEOs, die E.ON-Beteiligung nicht verringern zu wollen.

DAX nach neuem Rekord mit Abgaben

Nach einem weiteren Rekordhoch bei 18.039 Punkten haben im DAX am Donnerstag leichte Gewinnmitnahmen eingesetzt, die zu einem Rücksetzer bis auf 17.899 Punkte führten. Auf Schlusskursbasis hielt sich das Börsenbarometer aber über 17.900 Punkten.

Angesichts der schwachen Vorgaben von der Wall Street, wo die drei großen Indizes Abgaben verzeichneten, könnten die Korrekturen auch am Freitag weitergehen. Zumal die technischen Indikatoren nach wie vor auf ein überkauftes Marktumfeld hindeuten.

Bei einem Bruch der 17.900-Punkte-Marke droht ein Test der 10-Tage-Linie (SMA10), die aktuell bei 17.813 Punkten liegt. Anschließend wäre ein Rutsch in Richtung 17.600 Punkte möglich, wo die 21-Tage-Linie (SMA21) einen Halt bieten könnte.

Dass sich der DAX im Bereich der 18.000-Punkte-Marke zunächst schwertut, ist keine Überraschung und sollte Anleger nicht weiter beunruhigen. Auch im Bereich der 17.000-Punkte-Marke hatte es mehrere Wochen gedauert, bis es zu einem nachhaltigen Ausbruch kam. Der Aufwärtstrend ist absolut intakt.

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