Rheinmetall-Aktie: Schon wieder Grund zu feiern?

Rheinmetall

Tage, an denen die Rheinmetall-Aktie (WKN: 703000) die Gewinnerliste im DAX anführt, waren in den letzten Wochen keine Seltenheit. Auch am Freitag war der Rüstungskonzern mit einem Plus von 3,7% Spitzenreiter im deutschen Leitindex und stieg auf ein neues Allzeithoch. Gibt es denn schon wieder Grund zu feiern?

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ℹ️ Rheinmetall vorgestellt

  • Rheinmetall ist ein deutscher Rüstungskonzern und Automobilzulieferer mit Sitz in Düsseldorf.
  • Nach Airbus ist Rheinmetall der zweitgrößte deutsche Hersteller von Rüstungsgütern.
  • Schwerpunkte der Waffenproduktion sind militärische Rad- und Kettenfahrzeuge wie Kampf- und Schützenpanzer sowie Munition.
  • Seit Anfang 2023 ist der Konzern Mitglied im deutschen Leitindex DAX und ca. 20 Milliarden € wert.

Ab in die USA

Deutschland und Europa scheinen Rheinmetall nicht mehr auszureichen. Zumindest so kann man die Worte von Konzernchef Papperger interpretieren. In einem Gespräch mit Analysten sagte er, dass sich sein Unternehmen nach Zukäufen in den USA umsehe.

Das mag auf den ersten Blick nach einem Anflug von Größenwahn klingen. Auf den zweiten Blick ist der Sprung über den Atlantik für Rheinmetall aber strategisch absolut sinnvoll, denn der Düsseldorfer Konzern steht als Auftragnehmer der US Army in der Endauswahl für das Nachfolgemodell des US-Schützenpanzers Bradley.

Neben Rheinmetall ist nur noch der US-Konzern General Dynamics in der Auswahl. Das Volumen des Auftrags würde selbst das erfolgsverwöhnte Rheinmetall in eine neue Größenordnung katapultieren: Es geht um mehr als 45 Milliarden US$.

Um die Chancen auf den Auftrag zu erhöhen, ist Rheinmetall offenbar bereit, ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem US-Konzern zu gründen. Bei Rüstungsaufträgen ist die nationale Komponente auch in den USA ein wesentlicher Entscheidungsfaktor.

Ein voll intakter Aufwärtstrend

Der im Oktober 2023 begonnene Aufwärtstrend der Rheinmetall-Aktie ist nach wie vor voll intakt. Bislang erlebte der DAX-Wert noch keine größere Gegenbewegung. Angesichts der exzellenten Geschäftsentwicklung ist nicht davon auszugehen, dass der Rüstungskonzern seine Prognosen verfehlt und es zu einer Kurskorrektur kommt.

Ist die Bewertung noch okay?

Sollte Rheinmetall der Markteintritt in den USA mit einem Großauftrag gelingen, dürfte die Aktie ein weiteres Mal in die Höhe schießen. Noch ist es aber nicht so weit und Anleger tun in meinen Augen gut daran, dem Rüstungskonzern keine weiteren Vorschusslorbeeren zu gewähren.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von aktuell knapp über 40 ist die Rheinmetall-Aktie meiner Meinung nach inzwischen für einen Rüstungskonzern recht ambitioniert bewertet. Allerdings rechtfertigt die operative Geschäftsentwicklung die optimistische Bewertung.

Der Konzern sitzt auf einem Rekord-Orderbuch von fast 40 Milliarden €. Der Umsatz soll bis 2026 auf 13 bis 14 Milliarden € steigen und die operative Gewinnmarge auf über 15%.

Rheinmetall ist auf Jahre hinaus ausgelastet, ist aber trotzdem zu einem getriebenen Unternehmen geworden. Anleger wollen ständig gute Nachrichten von den Düsseldorfer hören, um den hohen Kurs zu rechtfertigen.

Noch gelingt das dem Konzern sehr gut. Aber unter Analysten werden die ersten kritischen Stimmen laut, die die hohe Bewertung der Rheinmetall-Aktie als nicht mehr gerechtfertigt ansehen.

Ich rate nur noch langfristig orientierten Anlegern, beim aktuellen Bewertungsniveau in die Rheinmetall-Aktie einzusteigen. Kurzfristig kann es aufgrund der Mega-Performance der Aktie in den letzten Monaten zu Gewinnmitnahmen kommen. Langfristig gehe ich aber von weiteren Kurssteigerungen aus. Das Thema Rüstung wird uns noch viele Jahre beschäftigen.

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