Aixtron-Aktie: Wann löst sich die Kursbremse?

Aixtron

Die Aktie von Aixtron (WKN: A0WMPJ) leidet weiterhin unter dem Kurseinbruch von Ende Februar. Mit der aktuellen Notierung von 25,70 € befindet sie sich wieder auf dem Niveau vom September 2022. Die rückläufigen Erwartungen für 2024 wirken sich noch immer negativ auf das Anlegerverhalten aus. Wie geht es mit dem Titel weiter?

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ℹ️ Aixtron vorgestellt

  • Aixtron ist ein Hersteller von CVD-Anlagen (Chemical Vapour Deposition), mit denen Bauelemente für elektronische und opto-elektronische Anwendungen auf Basis von Verbindungs- und organischen Halbleitern produziert werden.
  • In einigen Bereichen gehört das Unternehmen zu den weltweit führenden CVD-Anlagenherstellern.
  • Das Unternehmen mit Sitz in Herzogenrath bei Aachen ist Mitglied im MDAX und im TecDAX und  2,9 Milliarden € wert.

Richtungslosigkeit setzt sich fort

Die zwischenzeitliche Kurserholung auf 27 € ist wieder hinfällig geworden. Das zeigt, dass das Misstrauen der Anleger weiterhin groß ist. Die letzten Verkäufe des Vorstandsvorsitzenden Dr. Felix Grawert im Volumen von knapp 475.000 € verbesserten diese Situation auch nicht. Über die Motive für den Verkauf ist nichts bekannt.

Insgesamt gilt hier der Börsenspruch: „Der Markt muss sich vollständig auskotzen“. Gemeint ist damit, dass vor einer Erholung erst einmal alles Negative eingepreist werden muss. Erst dann kehrt wieder Vertrauen zurück.

Ausblick verhalten optimistisch

Aus dem Geschäftsbericht vom 29. Februar geht hervor, dass das abgelaufene Geschäftsjahr sehr erfolgreich war. Der Umsatz verbesserte sich um 36% auf 630 Millionen € und das operative Ergebnis stieg um 50% auf 156,8 Millionen €. Daraus ergibt sich eine operative Marge von 25%.

Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich das Unternehmen jedoch zurückhaltender. Beim Umsatz wird ein Wert von 630 bis 720 Millionen € erwartet. Das entspricht einem Anstieg von 0 bis 14%. Die Bandbreite ist sehr hoch, dies zeigt die Unsicherheit bei den Auftragseingängen. Hierfür mitverantwortlich dürfte die Stornierung der Aufträge von Ams-Osram sein.

Bei der operativen Ertragsmarge wird mit einem Wert von 24 bis 26% gerechnet. Das langsamere Wachstum sollte nicht überbewertet werden, solche Phasen sind nach einem stürmischen Wachstum normal. Für 2025 erwartet das Management dann wieder einen deutlichen Anstieg beim Umsatz und Ertrag.

Dr. Felix Grawert kommentiert die Erwartungen so:

Für das kommende Jahr 2025 führt die nächste Wachstumswelle im Bereich der Leistungselektronik wieder zu einem starken Erlösanstieg.

Was ist von der Aktie zu erwarten?

Kurzfristig setzt sich der uneinheitliche Trend fort, die Unsicherheit ist noch immer sehr hoch. Mittelfristig ist jedoch wieder mit einer Kurserholung zu rechnen. Die Produkte von Aixtron sind ein wichtiger Baustein bei der Expansion der Chip-Produktion. Aixtron war bei seinen Prognosen meistens sehr vorsichtig. Die Erwartungen für 2024 sollten daher nicht überinterpretiert werden.

Wichtiger sind die Erwartungen für das nächste Jahr. Von dem erwarteten Anstieg werden Umsatz und Ertrag wieder deutlich profitieren. Ich bin mittelfristig sehr zuversichtlich, mein erstes Kursziel liegt bei 32 €.

Der nächste Quartalsbericht könnte diesen Anstieg einläuten. Wenn hier die Erwartungen von 100 bis 120 Millionen € Umsatz übertroffen werden, steigt das Vertrauen der Anleger in die Aktie wieder.

Die Analysten sind mehrheitlich zuversichtlich. Lediglich die UBS ist mit ihrer Einschätzung von 24,60 € vorsichtig. Die Einstufung von Jefferies mit 50 € halte ich momentan für zu optimistisch – für 2025 könnte sie Realität werden. Die Deutsche Bank revidierte ihren Zielkurs von 38 auf 34 €, sieht damit aber immer noch viel Potenzial.

Was für die Aktie spricht, ist, dass die Dividende von 0,31 € auf 0,40 € angehoben wurde. Das entspricht einer momentanen Rendite von 1,6%.

Mein Fazit: Der Kursrückgang bietet wieder eine sehr gute Einstiegsmöglichkeit.

Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Aixtron. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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