Vossloh: Eine Aktie für langfristig orientierte Anleger
Die Vossloh-Aktie (WKN: 766710) hat am Donnerstag nach guten Geschäftszahlen um +2,9% auf 44,30 € zugelegt. Dass es nicht noch höher ging, liegt daran, dass die Aktie zuvor schon stärker gestiegen war. Der Kurseinbruch im letzten Jahr auf 37,50 € ist wieder vollständig ausgeglichen. Anleger stellen sich jetzt die Frage, ob sich hier ein Investment noch lohnt.
ℹ️ Vossloh vorgestellt
- Vossloh ist ein international agierender Konzern rund um die Bahninfrastruktur. Auf dem chinesischen Markt ist der Konzern sogar als einziger ausländischer Anbieter tätig. Dies zeigt, wie leistungsstark die Produkte und Dienstleistungen des Konzerns sind.
- Neben dem Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Werdohl ist der Konzern mit Niederlassungen auf allen Kontinenten vertreten.
- Das im SDAX gelistet Unternehmen wird an der Börse aktuell mit 777 Millionen € bewertet.
Neuer Umsatzrekord
Was sich in den Vorquartalen angedeutet hatte, setzte sich auch gegen Ende des Geschäftsjahres fort. Dementsprechend gut fiel der am 21. März veröffentlichte Geschäftsbericht aus. Er ist geprägt von einem neuen Umsatzrekord sowie einer signifikanten Ertragsverbesserung.
Der Konzernumsatz stieg um 16% auf 1,21 Milliarden € und erreichte damit den höchsten Wert in der Unternehmensgeschichte. Allein in Deutschland stieg der Umsatz um 40%.
Das operative EBIT verbesserte sich um gut ein Drittel gegenüber dem Vorjahr auf 98,5 Millionen €. Die Basis hierfür waren höhere Absatzpreise sowie Kostendisziplin. Die daraus resultierende EBIT-Marge stieg um 0,6 Prozentpunkte auf 8,1%. Aufgrund höherer Steuerbelastungen reduzierte sich das Konzernergebnis geringfügig auf 55,3 Millionen €.
Der Free Cashflow sprang von rund 28 auf 70 Millionen €. Hier machte sich der Abbau des Working Capital bemerkbar. Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung sehr stark ausgefallen.
Oliver Schuster, Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG, kommentierte den Erfolg so:
Der Erfolg von Vossloh hängt entscheidend mit unserer technologischen Spitzenposition, unserer Zuverlässigkeit, unserem einzigartig umfassenden Produkt- und Serviceportfolio sowie unserem zukunftsweisenden, nachhaltigen und krisenresistenten Geschäftsmodell zusammen.
Ausblick fällt verhalten aus
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Konzern nicht mehr solche gravierenden Steigerungen. Beim Umsatz wird mit einem Wert von 1,16 bis 1,26 Milliarden € gerechnet. Das operative EBIT soll zwischen 100 und 115 Millionen € liegen.
Basis für diese Erwartungen ist der gute Auftragsbestand von 761 Millionen € zum Jahresende. Der Auftragseingang im abgelaufenen Geschäftsjahr lag mit 1,2 Milliarden € nur geringfügig unter dem Rekordwert von 2022.
Wie geht es mit der Aktie weiter?
Der Kursanstieg seit Oktober von rund +17% ist gerechtfertigt. Der Einbruch basierte nicht auf wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Jetzt gilt es, in die Zukunft zu schauen. Der Konzern wird vorsichtiger mit seinen Prognosen. Je nach dem Quartalsergebnis wird auch die zukünftige Kursentwicklung ausfallen.
Insgesamt bin ich vorsichtig optimistisch, den fairen Wert sehe ich bei 46 €. Ein Blick auf den Mehrjahres-Chart zeigt, dass der Kurs extrem volatil verläuft, dies dürfte sich fortsetzen.
Die Analysten sind unterschiedlicher Meinung. Die Baader Bank mit 56 € und Warburg Research mit 51 € sehen weiteres Potenzial. Jefferies mit 42 € und die Deutsche Bank mit 44 € halten die Aktie derzeit für fair bewertet.
Was für die Aktie spricht, ist die Dividendenrendite. Die Dividende soll auf 1,05 € erhöht werden, dies entspricht einer aktuellen Rendite von 2,4%.
Mein Fazit: Bei dem jetzigen Kursniveau eignet sich die Aktie für langfristig orientierte Anleger. Wer kurzfristige Gewinne erzielen will, sollte eine Korrektur abwarten.
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