Wacker Neuson: Spricht nur die Dividende für die Aktie?
Die Aktie des Baumaschinenherstellers Wacker Neuson (WKN: WACK01) reagiert heute auf die Bekanntgabe des Geschäftsberichtes mit einem Kursverlust von aktuell -3% und steht bei 17,40 €. Nach dem Rückgang seit August ging sie seit Jahresanfang in eine Seitwärtsbewegung über. Ist das der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg?
ℹ️ Wacker Neuson vorgestellt
- Die Wacker Neuson SE ist ein weltweit tätiges Unternehmen im Bereich von Baumaschinen. Das Angebot reicht von Baumaschinen über Kompaktmaschinen bis zu Verdichtungsgeräten für Beton und Baustellentechnik. Zu dem Konzern gehören Produktmarken wie Wacker Neuson, Kramer und Weidemann.
- Neben dem Hauptsitz in München unterhält der Konzern weltweit 8 Produktionsstandorte.
- Die im SDAX notierte Aktie wird aktuell mit knapp 1,2 Milliarden € bewertet.
Deutliches Wachstum erzielt
Nach einem starken Start in das Geschäftsjahr ließ die Dynamik im zweiten Halbjahr deutlich nach. Hier machte sich die Flaute in der Baubranche verstärkt bemerkbar. Von dieser Entwicklung ist der am 26. März veröffentlichte Geschäftsbericht geprägt.
Insgesamt ist es dem Münchener Unternehmen dennoch gelungen, den Umsatz um knapp 18% gegenüber dem Vorjahr auf 2,6 Milliarden € zu steigern. Das Umsatzwachstum im größten Markt Europa lag bei 18,3% – die Treiber dabei waren Deutschland, Frankreich und die Schweiz. In Amerika betrug das Wachstum 21,2% und im Raum Asien-Pazifik war ein Rückgang um 8,9% festzustellen.
Die Ertragslage entwickelte sich überproportional. Das operative EBIT stieg um 35,4% auf 273,2 Millionen €. Daraus ergibt sich eine EBIT-Marge von 10,3%. Unterm Strich verblieb ein Periodenergebnis von 185,9 Millionen € – ein Jahr zuvor hatte es bei 142,6 Millionen € gelegen.
Hier sind allerdings zwei Sondereffekte zu berücksichtigen: Einerseits erfolgte der Verkauf von nicht mehr benötigten Anlagen, zum anderen fand ein Verkauf von Design und technischem Know-how in Höhe von 11 Millionen € statt.
Auch ohne diese Sondereffekte ist das abgelaufene Geschäftsjahr als gut zu bezeichnen. Sorgen bereitet jedoch die Entwicklung im zweiten Halbjahr.
Konsolidierung erwartet
Im laufenden Geschäftsjahr geht der Baumaschinenkonzern von einer weiterhin schwierigen Wirtschaftssituation aus. Laut Unternehmensangaben wird es ein Übergangsjahr, in dem eine Konsolidierung ansteht.
Beim Umsatz wird mit einem Rückgang auf 2,4 bis 2,6 Milliarden € gerechnet. Auch die EBIT-Marge soll wieder auf 8 bis 9% sinken. Dennoch wird an dem Erreichen der Strategie 2030 festgehalten. Bis dahin soll der Konzernumsatz bei 4 Milliarden € liegen und die EBIT-Marge mehr als 11% betragen.
Dr. Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender und CEO der Wacker Neuson Group, beschreibt das laufende Geschäftsjahr so:
Wir werden das Jahr nutzen, um Strukturen und Flexibilität weiter zu verbessern, Effizienz zu steigern und um gezielt den nächsten Wachstumsschritt vorzubereiten.
Potenzial vorhanden
Die zuletzt eingetretene Seitwärtsbewegung zeigt, dass die Marktteilnehmer wieder Vertrauen in die Aktie gewinnen. Auf dem jetzigen Kursniveau ist das Meiste der negativen Erwartungen eingepreist.
Meiner Meinung nach setzt sich diese Seitwärtsbewegung noch etwas fort. Ich erwarte erst im zweiten Halbjahr eine wieder leicht anziehende Nachfrage. Das Unternehmen ist gut aufgestellt, um die Herausforderungen im laufenden Jahr zu meistern. Einen fairen Wert der Aktie sehe ich bei 21 € – das entspricht einem Potenzial von +18%.
Die Analysten sind ebenfalls positiv eingestellt, allerdings liegen deren Einschätzungen sehr weit auseinander. Jefferies sieht den fairen Wert bei 19 € und Hauck & Aufhäuser bei 28,50 €. Letzteres erscheint mir zu hoch. Erst wenn die Konjunktur sich merklich verbessert, ist dieses Kursniveau gerechtfertigt.
Was für die Aktie spricht, ist die vorgesehene Dividendenerhöhung auf 1,15 €. Das entspricht einer momentanen Rendite von rund 6,5%.
Mein Fazit: Die Aktie ist bei dem jetzigen Niveau wieder interessant. Sie eignet sich gut als Depotbeimischung.
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