Deutsche Bank-Aktie: Das sollten Anleger wissen

Deutsche Bank

Die Aktie der Deutschen Bank (WKN: 514000) hat seit Jahresbeginn um rund +17% zugelegt und schlägt damit den DAX klar. Sie befindet sich wieder auf dem Niveau von Anfang 2018. Doch wie nachhaltig ist dieser Kursanstieg?

ℹ️ Deutsche Bank vorgestellt

  • Die Deutsche Bank ist die größte Bank in Deutschland und gehört zu den führenden Geldhäusern in Europa. Als Universalbank bietet sie alle üblichen Leistungen an.
  • Neben dem Hauptsitz in Frankfurt unterhält die Bank an allen wichtigen Handelsplätzen Niederlassungen.
  • Die Aktie ist im deutschen Leitindex DAX gelistet und der Börsenwert beträgt knapp 29,3 Milliarden €.

Empfehlungen beflügeln

Ursache für den Kursanstieg sind neben der allgemein guten Börsenstimmung mehrere positive Kommentare der Analysten. Am Mittwoch hat sich zum Beispiel Morgan Stanley zu Wort gemeldet und sieht jetzt den fairen Wert bei 18 €.

Zuletzt erhöhten auch andere Marktbeobachter ihre Kursziele. Die UBS änderte ihres von 16,10 auf 16,40 €. RBC ist mit einer Erwartung von 16 € ebenfalls bullisch eingestellt. Barclays hob zwar ebenfalls an (auf 13,50 €), ist jedoch deutlich vorsichtiger bei den Erwartungen.

Alle Marktexperten beziehen sich auf die verbesserten Ertragsaussichten des Frankfurter Instituts. Besonders die Fortsetzung der Kostendisziplin wird positiv hervorgehoben. Morgan Stanley argumentiert zudem damit, das aktuelle Kursniveau liege deutlich unter dem der Branche.

Rückkehr zum Wachstum gelungen

Nach einer härteren Restrukturierung ist die Bank wieder zu einem Wachstum übergegangen. Am 14. März bestätigte der Konzern seine Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr. Zentrale Punkte darin sind das Wachstum bei den Gesamterlösen sowie beim Gewinn.

Die bereinigten Erlöse verbesserten sich um 6% auf 28,9 Milliarden €. Der größte Anstieg resultiert aus deutlich gestiegenen Zinserträgen. Sehr positiv ist, dass der Vorsteuergewinn mit 5,7 Milliarden € den höchsten Wert seit 16 Jahren darstellt. Aufgrund höherer Steuern fiel der Nettogewinn um 14% auf 4,9 Milliarden €.

Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung positiv zu werten, das Wachstum ist jedoch noch als gering zu bezeichnen. Der Bericht des ersten Quartals wird zeigen, ob sich diese Tendenz fortsetzt.

Aktionäre bekommen mehr

Von dieser guten Entwicklung sollen auch die Aktionäre profitieren. Die vorgeschlagene Dividende wird von 0,30 € auf 0,45 € erhöht. Darüber hinaus sollen Aktien im Wert von 675 Millionen € in 2024 zurückgekauft werden. Zusammen liegt die Gesamtsumme mit 1,6 Milliarden 60% über der Ausschüttungssumme im Vorjahr.

Das Ziel, von 2021 bis 2025 insgesamt 8 Milliarden € auszuschütten, dürfte gut machbar sein. Dann soll die Dividende bei 1 € liegen.

Der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing kommentierte die höhere Aktionärsbeteiligung so:

Im Jahr 2023 haben wir die Stärke unserer Globalen Hausbank und ihren Wert für unsere Kunden bewiesen. Dank unseres Geschäftswachstums und unserer Kosten- und Risikodisziplin konnten wir die Kapitalausschüttungen an die Aktionäre erheblich steigern.

Sind diese Einschätzungen realistisch?

Momentan profitieren fast alle Branchen von der guten Börsensituation, auch die Bankbranche. Hier verzeichneten die meisten Aktien hohe Kursgewinne.

Die Einschätzung, dass die Deutsche Bank im Vergleich mit anderen Banken deutlich unterbewertet ist, teile ich allerdings nicht. Ein Vergleich mit amerikanischen Investmentbanken ist kaum möglich. Die Deutsche Bank führte ihre Geschäftstätigkeit im Investmentbanking deutlich zurück und fokussierte sich zunehmend auf das Geschäft mit Firmen und Privatpersonen.

Ein Vergleich mit anderen europäischen Großbanken zeigt, dass die Bewertung hoch ist. Auch die Commerzbank ist deutlich niedriger bewertet.

In diesem Artikel lag meine faire Bewertung bei 13,50 €. Im Hinblick auf die Beibehaltung der strengen Kostendisziplin erhöhe ich meine Einschätzung auf 14 €. Die Risiken bei Banken sollten nicht unterschätzt werden. Gerade bei der Finanzierung von leerstehenden Bürogebäuden nehmen die Ausfallrisiken zu.

Die momentane Dividendenrendite von 3,1% ist für die Bankbranche kein Spitzenwert.

Mein Fazit: Die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur ist größer als die einer weiteren Kurssteigerung.

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