Zalando, Siemens Energy, Bayer, Qiagen, Brenntag: DAX-Ausblick

DAX

Der DAX (WKN: 846900) verbreitet weiter gute Laune und bleibt im Bullenmodus. In der vergangenen Woche wurden an jedem Tag neue Rekorde aufgestellt, die aktuelle Bestmarke liegt bei 18.513 Punkten. Auf Wochensicht ergab sich ein Plus von +1,57% auf 18.492 Punkte. Viele Aktien waren gefragt, am besten schnitten Zalando, Siemens Energy und Bayer ab, Qiagen und Brenntag rutschten ans DAX-Ende. Steigt der Markt weiter oder gerät die Rallye nun an ihre Grenzen?

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Im Vorfeld waren Analysten davon ausgegangen, dass es in der verkürzten Woche vor Ostern eher ruhig zugehen würde. Zumal die Bilanzsaison beendet ist und es keine neuen Konjunkturdaten gab. Doch die Anleger hatten andere Pläne und blieben im Kaufmodus. Mit dem Sprung über die Marken bei 18.300, 18.400 und 18.500 Punkten wurden weitere Zwischenziele erreicht.

Rekordrallye im DAX

Der DAX ist in den vergangenen Wochen von Rekordhoch zu Rekordhoch geeilt. Als Kurstreiber dieser Rallye erwiesen sich die Hoffnungen der Anleger auf baldige Zinssenkungen sowie die robuste US-Konjunktur, die auf eine weiche Landung zusteuert.

Nichtsdestotrotz warnen Analysten angesichts der überkauften Marktsituation, dass es auch in einem intakten Bullenmarkt früher oder später zu Gewinnmitnahmen und einer Korrektur kommen wird. Seit Jahresbeginn notiert der wichtigste deutsche Aktienindex mit über +10% im Plus, seit den Tiefständen aus dem Oktober beläuft sich das Kursplus sogar auf mehr als +30%.

Manch ein Experte erkennt daher Anzeichen einer parabolischen Entwicklung und sieht den DAX aufgrund der ungewöhnlichen Aufwärtsdynamik als zunehmend überhitzt an. Ein reinigendes Gewitter wäre aus technischer Sicht nichts Ungewöhnliches.

Das erwartet die Anleger in der neuen Woche

In der neuen Woche stehen mit den Einkaufsmanagerindizes für die US-Industrie (Montag) und den US-Dienstleistungssektor (Mittwoch) wieder einige wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda. Die Woche endet mit dem US-Arbeitsmarktreport für den Monat März.

Zur Mitte der Woche werden überdies die neuesten Inflationsdaten für die Eurozone veröffentlicht. Die Kernrate dürfte sich zum Vormonat nur leicht von 3,1 auf 3,0% abgeschwächt haben. Aufgrund gesunkener Energiepreise rechnen die Experten bei der Gesamtinflation aber mit einem deutlicheren Rückgang von 2,6 auf 2,4%.

Eine solche Entwicklung würde der erwarteten ersten Leitzinssenkung durch die EZB im Juni nicht entgegenstehen und die gute Marktstimmung erhalten.

PCE-Deflator erfreut die Fed

Auch in den USA stehen die Zeichen gut, dass es im Juni zu einer ersten Zinslockerung kommen wird. Am Karfreitag veröffentlichte das Handelsministerium mit dem Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE) das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß für den Monat Februar.

Auf Jahressicht lag die Teuerungsrate bis Februar bei 2,5%, zum Vormonat stieg sie um 0,3%. Ökonomen waren im Vorfeld von einem Anstieg um 2,5% auf Jahressicht bzw. 0,4% auf Monatssicht ausgegangen. Die Kernrate legte im letzten Monat ebenfalls um 0,3% zu, in den 12 Monaten bis Februar betrug sie 2,8%.

US-Notenbankchef Jerome Powell zeigte sich im Anschluss an den neuesten Inflationsreport sehr zufrieden und sagte, dass die Daten für Februar eher dem entsprächen, was die Währungshüter sehen wollen. Es sei gut zu sehen, dass etwas den Erwartungen genüge.

Tops und Flops aus der vergangenen Woche

In der zurückliegenden Woche ragte die Zalando-Aktie mit einem Kursplus von gut +10% heraus. Seit den Zahlen von Mitte März beläuft sich der Gewinn auf fast +40%. Ebenfalls gefragt waren die Papiere von Bayer und Siemens Energy mit einem Wochenplus von jeweils mehr als +7%. Am DAX-Ende fanden sich die Aktien des Diagnostikkonzerns Qiagen und des Chemikalienhändlers Brenntag mit einem Wochendefizit von jeweils rund -2%.

DAX steigt weiter, aber...

Der DAX setzt seine Rekordjagd fort und zeigt bislang kaum Anzeichen dafür, dass die Rallye an ihre Grenzen stößt. Der starke Aufwärtstrend sorgt dafür, dass immer neue Investoren in den Markt stürmen, aus Angst etwas zu verpassen (FOMO).

Angesichts der zunehmend überhitzten Marktsituation und der nachlassenden Volatilität rechnen viele Marktbeobachter aber mit einer baldigen Korrekturbewegung. Wann diese eintritt und wie stark sie ausfällt, kann aber niemand mit Sicherheit beantworten.

Oberhalb von 18.500 Punkten liegen die nächsten Zwischenziele bei 18.600 und 18.800 Punkten, ehe die 19.000-Punkte-Marke in den Fokus rückt.

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