Nvidia-Aktie: The Magnificent One

Nachdem die Nvidia-Aktie (WKN: 918422) in den letzten zwölf Monaten ihren Kurs mehr als verdreifacht hat, ging das Papier des neuen Tech-Superstars in den letzten vier Wochen in eine Seitwärtsbewegung über. Trauen Anleger Nvidia nicht den Sprung über die 1.000-US$-Marke zu?

Keine Magnificent Seven

Bei etwa 970 US$ war bislang Schluss für die Nvidia-Aktie. Aber wie heißt es so schön: Was nicht ist, kann ja noch werden.

In den letzten Monaten war an den Börsen sehr viel von den sogenannten „Magnificent 7“ die Rede – gemeint sind die großen Tech-Konzerne Microsoft, Apple, Nvidia, Alphabet, Amazon, Meta Platforms und Tesla, die in den letzten Jahren einen Großteil der Steigerungen der US-Börsen zu verantworten hatten.

Doch in meinen Augen ist der Begriff irreführend, denn mit der Nvidia-Aktie sticht ein Wert ganz klar aus diesen 7 hervor und kann mit Fug und Recht als Magnificent One bezeichnet werden. Kein anderes Unternehmen hat in der Geschichte der Weltbörsen innerhalb so kurzer Zeit so stark an Wert hinzugewonnen wie Nvidia.

Aus gutem Grund

Die Entwicklungsgeschwindigkeit von Nvidia ist atemberaubend. Seit 2021 haben sich die Umsätze des Tech-Konzerns auf rund 60 Milliarden US$ im vergangenen Jahr fast vervierfacht. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein weiteres unglaubliches Wachstum auf 110 Milliarden US$ prognostiziert. 2025 soll sich der Umsatz auf über 130 Milliarden US$ belaufen.

Und das bei einer operativen Gewinnmarge von über 50%, die jedes andere Unternehmen neidvoll erblassen lässt. Kein Wunder, der Unternehmensname „Nvidia“ leitet sich schließlich vom lateinischen „invidia“ (der Neid) ab.

Haben die Kritiker Recht?

Kritiker von Nvidia argumentieren immer wieder, dass mit dem zunehmenden Erfolg Nvidia auch eine stärkere Konkurrenz erwachsen wird. Das ist zweifellos richtig, doch die Entwicklungsgeschwindigkeit des Konzerns ist extrem hoch, weshalb andere Unternehmen im Markt für KI-Chips kaum Schritt halten können. Zudem sind die finanziellen und technologischen Ressourcen von Nvidia so hoch, dass es nur eine Handvoll Unternehmen weltweit gibt, die überhaupt die Voraussetzungen erfüllen, Nvidia kurz- bis mittelfristig Konkurrenz zu machen.

Mit seiner neuen Blackwell-Plattform dürfte Nvidia seinen Vorsprung weiter ausbauen. Die Preise für die Plattform sind außergewöhnlich hoch, doch angesichts der enormen Dynamik beim Ausbau von Rechenzentren für KI-Anwendungen sind die Kunden von Nvidia bereit, nahezu jeden Preis zu bezahlen, um ihre Rechenleistungen schnellstmöglich auszubauen.

Die Verschnaufpause darf nicht lange anhalten

Die Nvidia-Aktie gönnte sich in den letzten vier Wochen eine kleine Verschnaufpause. Angesichts der atemberaubenden Kursentwicklung seit Jahresbeginn ist das auch nicht weiter verwunderlich.

Trotzdem sollte der Nasdaq-Titel nicht nachhaltig unter 900 US$ fallen, um den Aufwärtstrend der letzten Monate nicht zu gefährden.

Die KI-Chipmarkt ist ein Oligopol

Für mich ist und bleibt die Nvidia-Aktie nach wie vor „The Magnificent One“. Der Sprung über die Kursmarke von 1.000 US$ ist in meinen Augen nur eine Frage der Zeit.

Langfristig wird sich das Wachstum des Chipmarktes zweifelsfrei abkühlen. Diese Abkühlung ist meines Erachtens aber im Kurs der Nvidia-Aktie eingepreist. Und bis es so weit kommt, wird Nvidia weitere Rekordergebnisse präsentieren und den Markt für KI-Chips dominieren.

Ich glaube, dass der technologische Vorsprung von Nvidia von anderen Unternehmen kaum mehr aufzuholen ist. So wie sich im Cloud-Business ein Oligopol von Amazon, Microsoft und Alphabet herausgebildet hat, wird auch der KI-Chipmarkt in Zukunft von einigen wenigen Unternehmen beherrscht werden. Nvidia ist und bleibt die klare Nummer 1 auf dem wahrscheinlich wichtigsten Zukunftsmarkt der Welt.

Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Nvidia. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.